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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Erster Weltkrieg. Die 24-ihrige Bäuerin Luise lebt im deutschen Elsass allein auf ihrem abgelegenen Hof. Als sie der jungen Französin Hélène und dem verwundeten Desserteur Hermann in ihrem Haus Unterschlupf gewährt, gerät ihr Leben aus den Fugen. Hermann ist besessen von Hélène, deren weltgewandtes Wesen in Luise unbekannte Gefühle weckt. Während sich die beiden Frauen näherkommen, nagen an dem deutschen Soldaten Eifersucht und gekränkter Stolz. Er drängt immer stärker zwischen die beiden.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Gut hundert Jahre nach Erscheinen der zugrundeliegenden Novelle, die D.H. Lawrence eigens redigierte, um die groteske Homophobie und Misogynie der patriarchalischen Parabel noch zu verstärken, und mehr als fünfzig Jahre nach der gleichnamigen ersten Verfilmung versucht sich Matthias Luthardt an einer filmischen Neuinterpretation von „The Fox“. Ob der Titel geändert wurde, um Verwechslungen mit Adrian Goigingers ebenfalls während des Ersten Weltkriegs angelegter Tiergeschichte zu vermeiden, oder um die dramaturgische Umorientierung zu betonen, bleibt vage. 

Umso deutlicher ist dafür die Abwandlung der sexuellen und soziologischen Symbolik der destruktive Dreiecksgeschichte auf eine theologische und existenzialistische Ebene. Die immanente Entscheidung der jungen Bauerntochter Luise (Luise Aschenbrenner, Fabian oder Der Gang vor die Hunde) ist nicht mehr allein die zwischen Heteronormativität und lesbischer Liebe. Ihre schwankenden Sympathie für Französin Elsa (Christa Théret, Renoir), die auf ein selbstbestimmtes Leben in Belgien hofft, und Fahnenflüchtling Hermann (Leonard Kunz, Tribes of Europa) spiegeln ihre Haltung zu Traditionalismus und Fortschritt, Assimilation und Authentizität, religiösem Dogma und instinktiver Natürlichkeit.

Letzte verkörpert der Fuchs, den Luise beim Hühnerraub ertappt und nicht erschießen kann.  Bei Lawrence noch Sinnbild ungebändigter Manneskraft und vorgeblicher weiblicher Lebensuntauglichkeit, symbolisiert das Raubtier in Sebastian Bleyls Drehbuch die intuitive Zuneigung der Frauen im Gegensatz zum militaristischen Machtdenken, das eine vierte Figur in den hermetischen Handlungsraum der Hütte. Die buchstäbliche und sinnbildliche Grenzlage der in schwärmerischen Stimmungsbildern eingefangenen Waldlandschaft betont das Unerlässliche eines inneren Kompasses in einer Ära irriger ideologischer und politischer Dogmen. 

Fazit

Lyrische Naturaufnahmen, prototypische Figuren und eine Spur rustikaler Romantik verleihen Matthias Luthardts revisionistischer Romanadaption die entrückte Atmosphäre eines Märchens. Darin sind die Rollen der psychologisch vertieften Figuren keineswegs so festgelegt, wie es scheint. Die Entscheidung der von Luise Aschenbrenner nuanciert porträtierten Titelheldin zwischen Selbstbestimmtheit und der Zugehörigkeit zu einer von Frömmigkeit und Pflicht bestimmten Gesellschaft rückt ins Zentrum der metaphorischen Ménage à trois. Deren Autor würde angesichts der Modernisierung im Grab rotieren - keine schlechte Sache. 

Kritik: Lida Bach

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