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Quelle: themoviedb.org

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FBI-Agentin Lee Harker ist ein talentierter Neuzugang, die einem ungelösten Fall eines Serienmörders zugeteilt wurde. Als der Fall komplizierte Wendungen nimmt und Hinweise auf Verbindungen zu okkulten Praktiken ans Licht kommen, entdeckt Harker eine persönliche Verbindung zu dem gnadenlosen Mörder und muss gegen die Zeit antreten, um ihn zu stoppen, bevor er erneut zuschlägt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Anfang 2024 lud die Filmproduktionsfirma NEON einen Teaser auf ihrem YouTube-Kanal hoch. Statt eines Titels des beworbenen Filmes bestand der Titel des Videos nur aus den Worten „Every Year There Is Another.“ Im Teaser sehen wir ein beängstigendes Close-Up eines Familienfotos, unterlegt mit verstörender Tonspur, bis urplötzlich auf mehrere Leichenhände, die unter einem Tuch hervorragen, geschnitten wird. Ohne dass der (nicht verschlüsselte) Name des Filmes eingeblendet wird endet der Teaser in Verwirrung und Terror. In diesem Ton setzte sich NEONs Marketing Kampagne für ihr neuestes Horror-Projekt, Osgood Perkins (Die Tochter des Teufels) Longlegs fort. Obwohl irgendwann besagter Titel folgte, ließen nachfolgende Trailer das Publikum weiter in beklemmenden Unklaren, unter anderem durch die Tatsache, dass der größte Star des Projekts, Nicolas Cage (Con Air) als titelgebendes Monster, nie direkt zu sehen war. In einem Zeitalter, in denen selbst vor Trailern bereits Ankündigungen auf denselben Trailer laufen, war dieses Marketing ein Geniestreich, das zuletzt nur so gekonnt von Cloverfield 2008 über die Bühne gebracht wurde. Es signalisierte, dass in Longlegs ein nicht darstellbares Grauen, ein unbeschreibbarer Abgrund lauern würde. 

Der finale Film erreicht diesen Abgrund nie, aber, vielleicht deutlich effektiver, evoziert ihn und tänzelt genüsslich um diesen herum, denn die Jagd nach einem Serienmörder fühlte sich seit David FinchersSieben nicht mehr derartig durchtrieben, verstörend und abgründig an. Was die Trailer nicht kommunizierten, war, wie verspielt und auch gewitzt Longlegs sich anfühlt. Noch vor dem ersten Bild zitiert eine Texttafel den T-Rex Song „Get it On“ insbesondere die Lyric „You’ve got the teeth of the hydra upon you“. Longlegs entblößt sich danach nur langsam als ein Stück Popkultur, das mit Referenzen an einen postmodern überhöhten Satanismus spielt. Dementsprechend kommt die Hauptermittlerin, die potenziell über hohe mentale Fähigkeiten verfügende, FBI-Agentin Harker Lee (Maika Monroe, It Follows) aus streng religiösem Hause, ist aber selbst nicht gläubig und muss von ihrer Mutter Ruth (Alicia Witt, Vanilla Sky) ständig zum Kirchendienst ermahnt werden. Dem Glauben abgeschworen zu haben macht sie deutlich geeigneter für die Jagd auf ein brutales Phantasma, das hinter der einer Reihe von Dekaden umspannenden „(Selbst)-morden“ steckt. Immer wieder wiederholt sich das Schema: Ein vermeintlich liebevoller Familienvater ermordet urplötzlich seine Familie und sich selbst. Was die Fälle vereint, ist ein wiederkehrender Hinweis auf die Gestalt Longlegs.

Besagter Abgrund im Zentrum des Filmes verweist auf jenen, der sich tief in der vermeintlichen Sicherheit der Bürgerlichkeit verbirgt. Das Phantasma Longlegs wirkt wie ein Katalysator für serielle Morde, die scheinbar aus einer Frustration mit der selbst verinnerlichten, erzwungenen Unschuld. Das Pseudonym des Teufels „Mr Downstairs“ verweist nicht zufällig auf einen abgegrenzten Raum, in dem Geheimnisse vergraben werden können. Im Falle von Lee wird sich der Horror ebenfalls räumlich manifestieren: In einer atemberaubenden Spannungssequenz erhält die Ermittlerin eines Nachts in ihrer Waldhütte Besuch von einem Fremden, der erst ihre Privatsphäre infiltriert und ihr schließlich eine weitere kryptische Nachricht hinterlässt. Der Hang zu symmetrischen Bildkompositionen ist ein Merkmal des Regisseurs Oz Perkins, mit denen er entweder das Internat in Die Tochter des Teufels, das spukende Wohnhaus in I Am the Pretty Thing That Lives In This House oder die Wälder in Gretel & Hänsel alle zu klaustrophobischen Orten mutieren ließ. 

In Longlegs ist es nun das voranschreitende Annihilieren jeglicher Privatsphäre, welche den Horror des Filmes ausmacht, bis selbst die intimsten Errinerungsfetzen aus der Kindheit zu Hinweisen und Momenten der Begegnung mit dem Unfassbaren mutieren. Zeitlich angesiedelt in den frühen 1990ern gelingt Perkins ein Ineinanderfließen aus Okkulthorror, Ermittlungsverfahren und Psychogramm eines vom Teufel gejagten Wahnsinnigen. Dabei versucht Longlegs nie, Referenzfilme zu emulieren, sondern benutzt vertraute Genremuster als Umschreibung für die Begegnung mit einem teuflischen Etwas, an dem irgendwann jedes Erklärungsmuster scheitern muss. Dabei versteht der Film gekonnt, dass sie innere Logik dieser teuflischen Besessenheit, die sich in den Opfern von Longlegs ausbreitet und die irgendwo tief im Verdrängten sich manifestiert, keine Rationale sondern eine Effektive ist. Selbst die immanente Auflösung, zu der Monroes Lee irgendwann, verwurzelt in ihren eigenen, unausgesprochenen Dämonen, bietet schließlich keinen Halt, wenn im Finale alles nur scheinbar ausgesprochen und entzaubert wird, aber nur weiter die Machtlosigkeit im Angesichts der Finsternis verdeutlicht.

Fazit

„Longlegs“ ist nicht der „beste Horrofilm der Dekade“ und der Wehrmutstropfen der Marketingkampagne um den Film wird in der Gefahr um zu hohe oder fehlegleitete Erwartungen liegen. Osgood Perkins Mischung aus Ermittlungsdrama, Psychogramm und Okkulthorror erreicht weder ein neues Schocklimit, noch erfindet er das Genre neu. Viel mehr gelingt es Film durch eine gekonnt bedrohliche Atmosphäre und einem Auge für genüssliche schwarze Komik einen soghaften Abgrund in Form eines weniger grafischen sondern explizit metaphysischen Horrors zu manifestieren, in dessen Zentrum in eindringlicher, beklemmender Form die Angst vor dem Unaussprechbaren sich befindet.

Kritik: Jakob Jurisch

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