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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Srulik (Andrzej und Kamil Tkacz) ist knapp neun Jahre alt, als ihm gerade noch rechtzeitig die Flucht aus dem Warschauer Ghetto gelingt. Um den deutschen Soldaten zu entkommen, flieht er in ein riesiges, unwegsames Waldgebiet und muss dort lernen, wie es ist, ganz auf sich allein gestellt in der Wildnis zu überleben. Von einem unerschütterlichen Überlebensinstinkt getrieben, übersteht er die ersten Monate seiner Flucht. Doch die eisige Kälte des Winters und die unerträgliche Einsamkeit treiben den Jungen in die Zivilisation zurück. Wie kann er erkennen, wem er vertrauen kann und wem nicht? Nur wenige Menschen sind bereit, ihr Leben zu riskieren für einen kleinen fremden Jungen, der ein Jude sein könnte. Erst als er eines Tages an die Tür der alleinstehenden Bäuerin Magda Janczyk (Elisabeth Duda) klopft, deren Mann und Söhne sich den Partisanen angeschlossen haben, lernt Srulik die wohl wichtigste und zugleich schmerzlichste Lektion, um zu überleben: Magda bringt ihm bei, seine Religion und damit auch seine Identität zu verleugnen und sich fortan als katholischer Waisenjunge Jurek durchzuschlagen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Insgesamt zehn Jahre hat es gedauert, bis sich Regisseur und Oscarpreisträger Pepe Danquart (im Jahre 1993 für den Kurzfilm „Schwarzfahrer“ ausgezeichnet) für einen neuen Spielfilm entschieden hat. Zwar hat Danquart gerade durch Dokumentarfilme wie die international erfolgreiche Extremsport-Doku „Am Limit“ sowie das eindringliche und zuweilen mutige Politiker-Porträt „Joschka und Herr Fischer“ einen Weg eingeschlagen, der stets interessante und aktuelle Werke hervorbrachte, doch scheinbar fehlte dann doch die Liebe zum Geschichtenerzählen. Und gerade die Romanverfilmung „Lauf Junge lauf“ von Uri Olev war hierbei ein Weg, Drama und Realität in Einklang zu bringen. Es ist die Geschichte des jungen Srulik (basierend auf der realen Leidens- und Lebensgeschichte des Juden Yoram Friedman), der gerade so dem Warschauer Ghetto entkommt, nur um danach eine unbeschreibliche Odyssee zu beginnen, die Danquart hierbei inspiriert hat. Eine, die die Unschuldigkeit inmitten des Krieges symbolisiert. Herausgekommen ist schließlich ein intensives wie differenziertes Drama, das uns mitreist und durch seine realistische Inszenierung eine Tiefe erzeugt, die begeistert. Und doch: Der packende Kampf ums Überleben auf dem polnischen Land voller Ungerechtigkeit, Hass, Verständnislosigkeit, aber auch Hoffnung, erreicht nicht ganz seine eigentlichen Möglichkeiten.

„Lauf Junge lauf“ ist unterdessen ein Film, der vor allem auf seine Inszenierung sowie seine beiden eindringlichen Hauptdarsteller setzt (die Zwillinge Kamil und Andrzej Tkacz haben sich bei der Darstellung des jungen Srulik abgewechselt), um so den Zuschauer auf eine bewegende Odyssee mitzunehmen. Und hierbei punktet Regisseur Pepe Danquart vor allem durch seine klare Differenzierung. Weder sind hier die Nationalsozialisten und Soldaten durchweg böse (sie zollen dem jungen für seinen Kampf durchaus Respekt und sind Gefangene ihres eigenen Systems), noch die Landbevölkerung so hilfsbereit wie es scheint. Das schnelle Kopfgeld oder der Judenhass wiegt schwerer. Gerade dieser gekonnte Wechsel zwischen ruhigen Momenten und dramatischen Höhepunkten ist es, der „Lauf Junge lauf“ zu einem erschütternden Roadmovie macht. Allerdings bleibt dennoch ein gewisser pathetischer Unterbau. Und während so der Film immer wieder in kleine Einzelstücke (die die Flucht von Srulik in Teilen erzählen) zerteilt wird, gibt es auch Rückblenden, die aufgesetzt und schlussendlich gar unnötig wirken. Dies zusammen mit dem aufdringlichen Soundtrack von Stéphane Moucha, der gerne monoton die Szenerie untermalt, sorgt nicht immer für die passende Stimmung und ein Einbeziehen des Zuschauers. Gänsehautmomente verkommen so oft zum Selbstzweck, ohne eine wirkliche Tiefe beim Zuschauer zu hinterlassen. Schade, denn abseits dessen, bietet der Film ein Kriegsdrama, welches darstellerisch, optisch und auch erzählerisch eine Wucht ist. 

Fazit

So bewegend, erschütternd und nah bereits der Roman ist, so eindringlich ist auch die Verfilmung von Regisseur Pepe Danquart. Jedoch sorgen der pathetische Unterbau sowie die aufdringliche Musik dafür, dass nicht gänzlich ein Meisterwerk entstanden ist. Was bleibt ist dennoch ein Kriegsdrama aus der Perspektive der Unschuld heraus, das den Zuschauer mitnimmt auf eine Odyssee einer der dunkelsten Stunden Europas. Gerade für Genre-Liebhaber daher eine klare Empfehlung.

Kritik: Thomas Repenning

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