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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Clemens "King" Frowein (36) ist einer mit Ecken und Kanten. Körperlich nicht unbedingt, aber dafür glaubt er an Gerechtigkeit. Doch die ist als Kommissar nicht immer gefragt: Nachdem das Gericht den Drahtzieher eines Kinderpornorings frei spricht, übt King Selbstjustiz und wird suspendiert. Gar nicht sooo schlimm, denn er gründet die Internetplattform "bullenjagd.de" (Bürger fotografieren und filmen Polizisten bei Verkehrsverstößen) und findet seine wahre Berufung als Pinguinpfleger im Wuppertaler Zoo: "King Ping". So könnte es ja weiter gehen. Wäre da nicht der Ex-Kollege. Genick gebrochen, am Ende einer Treppe. Kommissar Ellbroich, Kings pseudo-cooler Nachfolger, glaubt an einen Unfall. King natürlich nicht - und behält Recht: Der Treppenmörder übt Rache und wird es wieder tun. Freunde und Pinguine sind sich einig: Der King muss ran...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Viel Geld musste durch Crowdfunding und Investoren gesammelt werden, damit Claude Giffel sein absurdes Filmprojekt um einen Pinguin pflegenden Ex-Polizisten realisieren konnte. Gleichzeitig verzichten Stars wie Christoph Maria Herbst und andere Beteiligte aus Cast und Crew auf marktgerechte Bezahlung. Trotz des selbstlosen Einsatzes der Genannten lässt das Endergebnis einiges zu wünschen übrig, und das Ziel einen Kultfilm zu erschaffen wurde komplett verfehlt.

„King Ping“ scheitert im Grunde genommen auf jeder Ebene. Die zu Grunde liegende Geschichte über den Ex-Bullen Clemens „King“ Frowein (Sierk Radzei), der einen Serienmörder jagt ist vollkommen uninteressant. Das liegt zum Großteil an der Art, wie die Ermittlung voran schreitet, denn Frowein findet quasi nie etwas raus und wird lediglich im Verlauf des Films immer wieder von Nebenfiguren auf den richtigen Weg gebracht. Als Zuschauer kann man auf Grund der vielen Zufälle und hanebüchenden Wendungen nicht mitfiebern und so verpasst Regisseur Giffel die Gelegenheit die Zuschauer durch die Kriminalgeschichte zu binden.  

Stattdessen steht der Humor im Vordergrund. Die Gags, die Dirk Michael Häger in sein Drehbuch gepackt hat, sind allerdings so lahm, dass sich hier höchstens Fans debilen Karnevals-Hampelmännern amüsieren. Natürlich können bei Komödien nicht alle Gags zünden, die Trefferquote ist allerdings so mies, dass am Schluss der Kommentar über zu dünnen Kaffee durch den Ermittler Frowein („Das ist ja nur Wasser in Kaffeegestalt!“) als halbwegs gelungene Pointe übrig bleibt. Radzeis Frowein bleibt zudem als Protagonist unter seinen Möglichkeiten. Vielleicht wäre es besser gewesen ihn als einzigen konservativen im bunten Haufen von Nebenfiguren darzustellen. Hier geht er jedenfalls in der Masse der Verrückten unter, obwohl oder gerade weil er ein viel zu kleines Auto fährt, mit Nerds à la "Big Bang Theory" abhängt und unzählige Spleens zur Schau stellt.

Damit kommen wir zu den bereits viel gescholtenen Nebenfiguren: Drehbuchautor Häger nahm es sich heraus, jede Rolle zur Witzfigur degradieren. Der schwule Türsteher Wölfken (Hans Martin Stier) muss sich natürlich die Augenbrauen kämmen und ständig im durchsichtigen Netzhemd herumlaufen. Reporter Schönfeld (Christoph Maria Herbst) trägt selbstverständlich eine Fliege und verheddert sich beim Interviewen mit seinem Mikrofonkabel und die besten Freunde Froweins sind der schlechteste Nerdewitz der letzten Kinojahre. Selbst todsichere Cameos durch Gaststars, die jeden Film bereichern, wie von Herbst und dem Ärzte-Drummer Bela B. wurden vergeigt. Während Herbst den 08/15-Tollpatsch mimt wirkt Bela als Kneipenbesitzerin Biggi so, als ob er sich in jeder Szene sein Lachen verkneifen müsste (er hat ja schließlich Frauenkleider an...). Hier wurde unnötig Potential verschenkt und eine Szene nach der anderen gegen die Wand gefahren.

Zusätzlich fällt die Art der Inszenierung negativ ins Gewicht. Giffel überrascht mit völlig willkürlichen Pinguin-Comics, die immer wieder für unverständliche Brüche in der Handlung sorgen. Auch die überstilisierten Namenseinblendungen, die komischerweise nicht beim ersten Auftritt einer neuen Figur, sondern irgendwann erscheinen, hinterlassen keinen guten Eindruck. Wuppertal als zentraler Handlungsort wird ebenfalls überstrapaziert, da gefühlt jeder Szenenwechsel durch eine vorbeirauschend Schwebebahn eingeleitet wird. Schlecht gelungen ist zudem die Integration der Musik. Bela darf zwar in seiner Rolle als Teil der Geschichte ein wenig trällern („Die Nacht ist jung, ich bin es nicht.“), jedoch stehen Text und Auftritt überhaupt nicht mit der Handlung in Verbindung und es wirkt beinahe so, als ob das Filmteam aus Versehen in einen Videodreh hineingeraten wäre.

Fazit

Dass Crowdfunding kein Qualitätssiegel ist, sollte spätestens mit „King Ping“ bewiesen sein. Selten wurden so viele schlechte Entscheidungen in einem einzigen Filmprojekt getroffen. Im Nachhinein verwundert es nicht, dass in dieses Projekt keine Filmfördergelder geflossen sind und private Investoren als Financiers herhalten mussten.

Kritik: Fabian Speitkamp

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