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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges, Ende März 1945. In der Nähe von Stettin entscheiden sich einige resolute und entschlossene Mütter ihre 14- bis 16-jährigen Söhne von der Front zurückzuholen, allesamt Gymnasiasten, von den hohlen Sprüchen an den Wänden des Schulschlafsaals fanatisiert. Tatsächlich schaffen es die Mütter trotz zahlreicher Widerstände bis zur "Kampfgruppe Dornberg" vorzudringen, in eine von den Russen belagerte Stadt. Doch dort müssen sie sich nicht nur mit Vorgesetzten und verzweifelten Soldaten, sondern auch mit ihren Kindern auseinander setzen, die nicht mit ihnen zurück wollen...

Kritik

In Zeiten des Krieges aufzuwachsen, bedeutet, sich früh von der Kindheit verabschieden zu müssen. Vor allem, als die Luft für Adolf Hitler und seine größenwahnsinnige Kriegsführung immer dünner wurde und er sogar 14-Jährige an die Front beorderte und diese dort für das Vaterland blindlings in den Kampf schickte. Kinder, Mütter und ein General, ein etwas unter dem Radar fliegender Eintrag in die deutsche Nachkriegskinolandschaft, versucht diesem Klima nachzuspüren: Er erzählt von einer Zeit, in der die Niederlage bereits zum Greifen war. Und er erzählt simultan dazu von einer Zeit, in der man sich nicht darauf einstellen wollte, wirklich verloren zu haben. In Stettin, einer geschichtsträchtigen Stadt im ehemaligen Westpommern, begrüßt uns Laszlo Benedek (Der Tod eines Handlungsreisenden) und führt uns ins Zentrum der Gefühlskrise einer sechsköpfigen Frauentruppe.

Die Frauen (unter anderem namhaft besetzt mit Hilde Krahl und Therese Giehse) wollten eigentlich nur ihre Söhne vom Gymnasium abholen, doch die sind bereits in Richtung Kriegsfront abgerückt. Als Appell an die mütterlicher Courage, den Kinder, Mütter und ein General formuliert, ist es eine Selbstverständlichkeit, dass die in Sorge schwimmenden Damen aufbrechen, um ihre Kinder zurückzuholen. Eine regelrechtes Himmelfahrtskommando. Dass sich Kinder, Mütter und ein General bei dieser Handlung auf seine Schauspieler verlassen kann, ist wohl eines Hauptargumente dahingehend, dass der Film niemals wirklich in klischierte Bahnen ausschlägt, obgleich es die Szenerie andeutet. Dafür sind die Leistungen, und hier dürfen sich auch Klaus Kinski (Fitzcarraldo), Maximilian Schell (Das Urteil von Nürnberg) und Bernhard Wicki (Die Nacht) angesprochen fühlen, einfach zu eindringlich und bestechend.

Vor allem muss man sich bei Kinder, Mütter und ein General kontinuierlich vor Augen halten, dass man es hier mit Zeitzeugen vor der Kamera zu tun hat. Mit Schauspielern, die die Gräuel des Krieges, mehr oder weniger, am eigenen Liebe erfahren haben und das Medium Film nun auch als Bewältigungsstrategie genießen dürfen. Kein Wunder also, dass sich Laszlo Benedeks inszenatorischer Grundklang in eine klare Richtung orientiert: Dieser Film ist anklagend und wütend. Er äußerst ein betroffenes, zorniges Unverständnis dahingehend, wie es sein kann, Menschen in einen so sinnlosen, dummen Tod zu schicken. Und da gelingt Kinder, Mütter und ein General nicht nur eine emotional einnehmende Abrechnung mit dem blinden Gehorsam am historischen Vorabend der Kapitulation, sondern auch eine herzzerreißende Hommage an die Würde des weiblichen Geschlechts. Sie sind es, die klar denken, die sich klar äußern, die klar handeln.

Fazit

Mit "Kinder, Mütter und ein General" ist Laszlo Benedek ein herzzerreißender Befindlichkeitsfilm gelungen, der die schockierenden Verhältnisse am Vorabend der deutschen Kapitulation eindringlich dokumentiert. Sechs Frauen ziehen hier an die Front, um ihre minderjährigen Söhne mit nach Hause zu nehmen. Was überspannt klingt, ist in der finalen Umsetzung eine eindringliche Abrechnung mit dem Kriegstreiben, dem blinden Gehorsam und den fehlgeleiteten Idealen männlicher Tapferkeit. Nur noch klar übertroffen von "Die Brücke".

Kritik: Pascal Reis

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