{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Dublin, Mitte der Siebzigerjahre: Neil McCormick (Ben Barnes) glaubt, es sei sein Schicksal, eines Tages berühmt zu werden. Als sein Schulfreund Paul (Martin McCann) Frontmann einer Band wird, verhindert Neil, dass sein jüngerer Bruder Ivan (Robert Sheehan) ein Teil jener Gruppe wird – er will mit Ivan und drei weiteren Jungs selbst durchstarten! Doch bald schon benennt sich Pauls Garagen-Band in „U2“ um – und Paul gibt sich den Künstlernamen „Bono“. Während Bono mit U2 zu einer Rock-Sensation wird, müssen die McCormick-Brüder eine Niederlage nach der anderen einstecken...
  • 79qacnw35kjbeompqxg5oahmtws
  • 5hybenua9nv3g8gxnx4slwa4eup
  • Ewgcrcdqynctxnq2y8zc9qddexv
  • Vtb5cbtnipkeueaqxpnduwbtjan
  • Zgswyvcmxavlpzhriqwhiwbwhkw
Quelle: themoviedb.org

Kritik

Killing Bono“ von Nick Hamm basiert auf wahren Begebenheiten, die Neil McCormick in seinem Buch „Killing Bono: I Was Bono's Doppelganger“ verarbeitet hat (wobei sich das Drehbuch bei der Adaption natürlich so manche dramatische Verdichtung erlaubt). Das Ergebnis ist ein ansehenswerter, tragikomischer Film über den großen Traum vom Weltruhm, den der Protagonist zunächst mit Naivität und Selbstüberschätzung, später v.a. mit Neid und Obsession verfolgt. Das Werk funktioniert sowohl als Komödie (nicht zuletzt dank schräger Nebenfiguren wie dem von Pete Postlethwaite verkörperten Vermieter der Brüder), als auch als Musikfilm und Showbiz-Satire. Die von Ciaran Gribbin komponierten und von Ben Barnes und Robert Sheehan selbst gesungenen Songs der Bands, die die McCormicks gründen (zuerst „The Undertakers“, dann „Shook Up“!), sind herrliche Stücke im Stil der Siebziger- und Achtzigerjahre; die Gigs in zum Teil recht fragwürdigen Etablissements haben einen hohen Amüsierfaktor, illustrieren aber zugleich, wie schwer es sein kann, in der Musikindustrie Fuß zu fassen. Neil lässt sich gar mit dem Gangster Danny Machin (Stanley Townsend) ein, um seinem Ziel näher zu kommen – wodurch „Killing Bono“ noch um ein paar Crime-Elemente bereichert wird.

Neben der detailfreudigen Ausstattung gilt es die Darsteller positiv zu erwähnen. Ben Barnes („Das Bildnis des Dorian Gray“) agiert als Underdog, der stets die falschen Entscheidungen trifft und das Pech anzieht, überaus witzig – kann jedoch auch die Wut und Verzweiflung darüber zum Ausdruck bringen, dass ein Anderer das Leben führt, das er sich seit jeher erträumt hat. Die Chemie zwischen Barnes und Robert Sheehan („Misfits“) als Chaos-Gespann ist stimmig; die beiden haben in ihren sagenhaft unvorteilhaften Kostümen sichtlich Spaß, was sich ohne Weiteres auf den Zuschauer überträgt.

Kritisieren ließe sich, dass die Adaption einen ziemlich konventionell-melodramatischen Konflikt generiert, um Neils Verhalten zu motivieren und die Handlung voranzutreiben – denn dass Neil verhinderte, dass sein Bruder in Pauls/Bonos Band kommt, entspricht nicht den Tatsachen, sondern gehört zu den dichterischen Freiheiten des Drehbuchs. Neils Schuldgefühle als Motivation dafür, mit seinem Bruder (bzw. für ihn) erfolgreicher als U2 zu werden, sind deutlich weniger interessant, als es das Motiv „purer Neid“ gewesen wäre. Unnötig ist auch, dass Justine Waddell als Verführerin für Irritation in der zunächst erfrischend unkomplizierten Liebesgeschichte zwischen Neil und der punkigen Band-Managerin Gloria (Krysten Ritter, „Breaking Bad“) sorgen muss.

Bild und Ton der Blu-ray Disc sind solide; das enthaltene Making Of ist ausführlich und unterhaltsam.

Fazit

Killing Bono“ ist eine höchst charmante Loser-Dramedy mit wunderbarer Musik und einem talentierten Schauspieler-Duo als Brüderpaar. Der Kernkonflikt wurde für die Verfilmung leider konventionalisiert.

Kritik: Andreas Köhnemann

Wird geladen...

×