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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Man arbeitet mit dem, was man hat, macht das Beste daraus: Die Kamera folgt quer durchs Land dem Weg Alvaros, ein Mann aus Staten Island, der mit einem Filmemacher einer rege Kreativbeziehung entwickelt. Über einen Zeitraum von sieben Jahren beginnt Alvaro sich den Problemen zu stellen, die ihn ausgebrannt haben. Der Beginn einer seelischen Heilung. Aber wer erzählt hier wessen Story?


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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Anfangsszene Josh Monds ephemeren Essays über Dokumentation, Fake-Realität und Fiktion sowie deren in einer manipulativen Medienwelt immer unschärferen Grenzen impliziert, das Wahrhaftigkeit höchstens in unmittelbar physischen Prozessen existiert. Und selbst derer kann man sich niemals sicher sein. So sicher wie das Tattoo des Titels, das in einer der ersten Einstellungen gestochen wird. Aber wem? Jedenfalls nicht dem Protagonisten, dessen selbsterzählte Story an einem persönlichen Tiefpunkt ansetzt. Zerstritten mit seiner Mutter, getrennt von seiner Freundin.

Mit ein paar hundert Dollar Gesamtvermögen flüchtete sich Alvaro (Jay Will, Tulsa King) nach Hawaii, so weit weg wie für ihn möglich von seinen Problemen. Denen kann er jedoch nicht so einfach davonlaufen. Diese herbe Lektion verbindet den jungen Mann aus Honduras mit ähnlich desolaten Menschen, die ihm begegnen. Die verwackelte Video-Optik ist so impulsiv und instabil wie die seelische und ökonomische Position, von der Alvaro dem befreundeten Filmemacher Chris (Christopher Abbott, The Wolf Man) sieben Jahre später berichtet.

Die Doppelung der scheindokumentarischen Realität durch die sowohl als Avatar als auch Antithese des Regisseurs agierende Figur konstatiert zugleich deren ironische Brechung. Jene erweitert die spärliche Handlung um eine methodische Meta-Ebene, die einerseits Monds eigene Arbeitsethik und Machtposition als Filmemacher hinterfragt, andererseits diese ostentative Selbst- und Systemkritik wiederum zur Manipulation des Publikums zu eigenen Gunsten einsetzt. So stellt die doppelbödige Struktur Mond indirekt an die Spitze der inszenatorischen Hierarchie, die systemisches Ungleichgewicht nur oberflächlich spiegelt.

Fazit

Eine Vlog-Dokumentation der Lebenskrise eines jungen Schwarzen der Unterschicht, gefilmt aus der privilegierten Perspektive seines weißen Hipster-Jugendfreundes? Die Doku jener Dokumentation, aus der systemkritischen Sicht eines New Yorker Regisseurs? Wohin Josh Monds Spiel mit der artifiziellen Authentizität moderner Medien will, scheint irrelevant, als verlöre der Regisseur unterwegs das Interesse an seiner scheinrealen Story. Deren Handvoll origineller Momente wirken zufällig wie die verwackelten Video-Bilder. It doesn‘t really matter. Und wer hat eigentlich das Tattoo gekriegt?

Kritik: Lida Bach

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