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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Die junge Köchin Aoy arbeitet fleißig im Nudelrestaurant ihrer Eltern. Ein adrett gekleideter Kunde namens Tone ist schwer beeindruckt von ihren Kochfähigkeiten und bietet Aoy die Möglichkeit an in einem gehobenen Restaurant für den berüchtigten Chef Paul zu kochen. Sie nimmt das Angebot an und es beginnt ihr Ausflug in die hohe Küche, in dem sie es mit der knallharten Gangart des Chefs zu tun bekommt. Trotz seiner drastischen Zurechtweisungen hält Aoy ehrgeizig an ihrem Traum fest und begibt sich in ein Duell mit ihrem Chef.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Von Algorithmen mitgeschriebene Drehbücher sind schon lange kein Geheimnis mehr und dank ChatGPT sind KI-gestützte Chatbots nun in aller Munde. Einen überschaubaren Handlungsrahmen mithilfe dieser Mittel für einen Film zu entwerfen benötigt nur ein paar Klicks, die nötigen Schlüsselwörter und voila – der mühelose Weg zum Ziel ist bereits gezeichnet. Hunger von Regisseur Sitisiri Mongkolsiri (Girl from Nowhere) bildet dabei keine Ausnahme und macht zudem keinen Hehl daraus, welcher Film den Stein ins Rollen gebracht hat. Junge Köchin bekommt die Möglichkeit im titelgebenden Restaurant zu arbeiten und hat es dabei mit einem sehr strengen Chef zu tun? Richtig, „Whiplash“ von Damien Chazelle scheint hier sofort durch und so wird erstmal jedes markante Äquivalent aus der Gastronomie den Zuschauer:innen präsentiert. Chef Paul (Nopachai Chaiyanam, Headshot) mimt den Terence Fletcher, der Satz „not quite my tempo” wird auf das schnelle Schneiden von Gemüse übertragen, der Ehrgeiz der Protagonistin lässt sie immer mehr von ihrer Familie abkapseln und ein Aufnahmetest findet ebenfalls statt. Obendrein dudelt im Hintergrund flotte Jazzmusik vor sich hin, sodass der Film sich wie eine augenrollende Imitation des Musikdramas anfühlt.

Mithilfe von Aoys (Chutimon Chuengcharoensukying, Happy Old Year) steigernden Ehrgeiz entspinnt sich ein netter Thriller im gastronomischen Gefilde, doch Hunger möchte mehr sein und muss es auch. Da wären die Kund:innen, für die Chef Paul das Menü zusammenstellt: Prominenz und Politik werden bekocht, aber auch eine dreiköpfige Familie aus beschaulichen Verhältnissen. „Der Kunde ist König“ ist Pauls oberste Prämisse, doch seine Auswahl der Kund:innen verwundert. Neben den wenig interessant aussehenden Gerichten – die sich überwiegend durchs Flambieren auszeichnen – möchte Hunger eine Zweiklassengesellschaft darstellen. In einer Szene bietet Aoy ihrem Chef Paul das Nudelgericht an, das sie seit Tag für Tag gekocht hat. Doch Paul beurteilt das Gericht gar nicht nach seinem Geschmack, sondern ordnet die sich darin befindenden Zutaten der entsprechenden Sozialschicht zu. Sein kategorisierender Ansatz wird durch einen Flashback untermauert – etwas, das Damien Chazelle sich nicht zu wagen traute – und dem Grund, warum sein Restaurant den Namen Hunger trägt.

Das Hungergefühl und der Moment des Konsumierens heben den Unterschied zwischen Arm und Reich hervor. Sein Beruf interpretiert er als eine von Rache getriebene Dominanz gegenüber der High Society aus. Eine Haltung, die er strikt folgt, so wie der Film leider nur an einer kontrastreichen Porträtierung von Arm und Reich interessiert ist – ein grobes „Parasite“ inklusive Geruchsmetapher. Warum die wohlhabenden Kund:innen die Speisen in Zeitlupe auf eine fast animalische Art und Weise verschlingen müssen, wird nicht erläutert. Ein billiges Ausweichmanöver mindert das Finale, in dem  es an der Radikalität des Chefs mangelt und die Scheinheiligkeit der Kund:innen im Raum stehen gelassen wird. Ausgerechnet die Dinge, die sich aus Chef Pauls Küche erahnen lassen, müssen ausgesprochen werden. Die Doppelmoral rund um eine Verarbeitung von bestimmten Tieren und der fade Beigeschmack bei der Auswahl der Kund:innen bleiben dafür auf der Strecke.

Fazit

„Hunger“ möchte zugleich einen Koch-Thriller und eine Gesellschaftssatire in sich vereinen und lässt dabei die erzählerischen Feinheiten trotz der soliden Schauspielleistungen der beiden Protagonist:innen vermissen. In das Drehbuch, das Damien Chazelles „Whiplash“ penibel rekonstruiert und leicht erweitert, werden zwar Schlenker mit Winks auf zwei weitere Filme eingebaut, die aber nicht von der Schwarz-Weiß-Zeichnung der thailändischen Gesellschaft ablenken können.

Kritik: Marco Focke

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