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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Die fünf Freunde Jip, Koop, Nina, Lulu und Moff haben eine Menge Probleme. Aber das ist erstmal egal, denn es ist Wochenende! Das bedeutet 48 Stunden, um Dampf abzulassen, zu tanzen und sich dem Rausch hinzugeben, bevor der Alltag wieder beginnt. Dabei treffen sie in den Clubs von Cardiff auf eine Menge schräger Gestalten, seltsamer Bräuche und ihre persönlcihen Offenbarungen.

Ein irrwitziges Portrait der Clubkultur der 90er Jahre.


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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Filme, die sich mit der Drogenkultur befassen, haben es oft schwer den richtigen Ton zu finden. Beispielsweise entsteht aus dem Bedürfnis Authentizität zu erzeugen eine Nachahmung von Subkulturen und besonders jugendlichen Slang, der oft noch vor Abschluss der Dreharbeiten veraltet ist oder von vorneherein peinlich aufgesetzt wirkt.

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Human Traffic  ist nicht hundertprozenzig frei von diesem Fehler,  weil einige der Ausdrücke, welche die Figuren gebrauchen wohl nie "cool" waren, was aber teilweise daran liegt, dass die Übersetzung und Synchronisation von Slang selten ohne zumindest ein paar holperige Ausdrücke entstehen können. O-Ton-Muffel dürfte es aber dennoch freuen, dass die deutsche Synchro größtenteils ziemlich gelungen ist und den Original-Ton an manchen Stellen sogar übertrumpft, weil eine Reihe von sehr spezifischen englischen und zeitkontextabhängigen Referenzen angepasst und damit überhaupt erst richtig nachvollziehbar werden. 

Der Film hat auch Probleme jugendlich und frisch zu wirken, weil er speziell die Partykultur der 90er Jahre darstellt und ganze Musikrichtungen, die darin dargestellt werden, mittlerweile vollständig in der Versenkung verschwunden sind. Wann hat man beispielsweise zuletzt von Jungle gehört?  Dieses Problem bewältigt der Film aber ziemlich problemlos, indem es eben nicht einfach nur um subkulturelle Eigenheiten geht, sondern vor allem um zwischenmenschliche Phänomene geht, die wesentlich langlebiger sind. Wer etwa schon mal auf einer Party gesehen hat, wie sich das Sozialverhalten um einen entzündeten Joint ändert (das Segment "Spliff Politics" wird übrigens von Howard Marks a.k.a Mr. Nice moderiert), mit einem "Bekannten" bei einer Zufallsbegegnung Smalltalk halten musste oder bis spät nachts mit Fremden in irgendeiner Küche leidenschaftlich seine hirnverbrannten Theorien diskutiert hat, wird davon eine ziemlich akkurate Darstellung in dem Film sehen können.

In dem gelungenen Spagat von überzogen surrealistischer und dennoch treffender Darstellung findet der Film zudem seine größte Stärke, die noch davon unterstützt wird, dass diese Einwürfe in einer unglaublich hohen Frequenz und mit einer Menge Einfallsreichtum daherkommen und den Film damit nie an Fahrt verlieren lassen. In der Ausführung dieser Skits zeigt der Film übrigens eine weitere Qualität, nämlich eine Liebe zum Detail, die den "Wiedersehenswert" des Films stark erhöht und viele Szenen noch weiter auflädt. Wenn sich Jip über seinen seelenlosen Job beschwert und in seiner Vorstellung von seinem Vorgesetzten mit einem Geldschein geknebelt und vergewaltigt wird, während dieser Anweisungen und Firmenpolitik herunterbetet, klingelt mit jedem Hüftstoß eine Geldkasse. Die Botschaft dieser Szene ist ohnehin ziemlich eindeutig und man bräuchte dafür diesen kleinen tontechnischen Kniff nicht unbedingt, aber es sind eben Details, die die Szene erst richtig zum Leben erwecken.

Interessant ist übrigens auch, dass der Film keine so verherrlichende Einstellung zu Drogen einnimmt, wie es auf den ersten Blick scheint. Obgleich der Spaß, den die Figuren haben, den Film definitiv dominiert, zeigt der Film auch immer wieder Figuren, die vor allem als bemitleidenswertes oder nervötendes Opfer ihres Drogenkonsums dargestellt werden, anstatt als Helden der Gegenkultur und davon bleiben auch die Hauptcharaktere nicht ganz verschont. Der Cast ist dabei übrigens nicht absolut überragend, aber dank dem Script gewinnen die Figuren definitiv genug Tiefe um wie echte Personen zu wirken. Außerdem macht es Spaß hier und da Schauspieler zu erkennen, die man wohl besser aus ihrer späteren Arbeit kennt. Neben zwei der Hauptrollen verkörpert von John Simm (Life on Mars, "The Master" in Doctor Who) und Danny Dyer (Severance, Football Factory) versteckt sich beispielsweise hinter der Nebenrolle des verschwitzten Clubgängers Felix Andrew Lincoln (The Walking Dead, Love Actually).

Human Traffic war Justin Kerrigans erster richtiger Kinofilm. Leider hat er seitdem aber nur sehr wenig von sich hören lassen: Außer I Know you Know von 2008 hat er keinen weiteren Film gemacht. Laut Imdb befindet sich Human Traffic 2 derzeit jedoch in einer frühen Entwicklungsphase, also könnte es sein, dass wir nach fast 20 Jahren doch noch in den Genuss einer Fortsetzung kommen.

Fazit

"Human Traffic" bietet zwar keinen hochdramatischen Plot, wohl aber einen ehrlichen Blick auf die Subkultur von Clubgängern und Drogenkonsumenten. Dazu kommen noch eine Menge witziger und kreativer Einfälle, sowie ein fantastische Umsetzung von Schnitt und Ton. Diese Kombination verleiht "Human Traffic" eine Menge Kultpotenzial und macht den Film zu einem absolut unterbewerteten Eintrag im Kanon der Drogenfilme.

Kritik: Sören Jonsson

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