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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Bei der Beerdigung seiner Schwester Karen werden ihr Bruder Ben und ihre Kollegin Jenny von dem mysteriösen Stefan Crosscoe angesprochen. Dieser behauptet, dass Karen von Werwölfen getötet und nun selbst eine von ihnen ist. Natürlich schenken sie der Geschichte keinen Glauben – bis sie von den Biestern angegriffen werden. Gemeinsam mit Crosscoe reisen sie nach Transsilvanien, um die Werwolf-Anführerin Stirba auszuschalten. Nur ihr Tod kann den grausamen Fluch beenden.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

1981 war ein außergewöhnlich hervorragender Jahrgang für den Werwolf-Film. Gleich drei absolute Top-Titel erschienen in diesem doch recht selten genutzten Sub-Genre. Neben dem gar Oscar-prämierten An American Werewolf in London und dem Großstadt-„Heuler“ Wolfen verdiente sich auch The Howling – Das Tier von Joe Dante (Gremlins – Kleine Monster) großes Lob. Vier Jahre später erschien diese Fortsetzung, mit der Dante nichts mehr am Hut hatte. Allerdings lieferte Gary Brandner, Autor der Buchvorlagen, hier gemeinsam mit Robert Sarno das Drehbuch ab. Was das hier Dargebotene nur um so sonderbarer erscheinen lässt. Aber der Reihe nach.

Es beginnt schon reichlich kurios, wenn der große Christopher Lee (Dracula) plötzlich in den Nachthimmel eingeblendet wird und irgendeinen bedeutungsschwangeren, verschwurbelten Mumpitz aus einem Buch vorliest. Da ahnt man schon Böses und die ersten 20-25 Minuten erfordern eindeutig Durchhaltevermögen und viel Zweckoptimismus. Da wird Lee als Stefan Crosscoe, Fachmann für okkulte Ermittlungen, eingeführt. Dieser versucht Ben (Reb Brown, Die verwegenen Sieben) nach der Beerdigung seiner Schwester Karen (die Protagonistin des Originals, womit die Zusammenhänge auch schon erledigt wären) davon zu überzeugen, dass sie durch Werwölfe ermordet und dementsprechend jetzt selbst nicht tot, sondern verflucht ist. Glauben er und Karen’s Reporter-Kollegin Jenny (Annie McEnroe, Beetlejuice) freilich nicht, aber eine Nacht auf dem Friedhof mit ein paar extrem lächerlich aussehenden Exemplaren belehrt sie eines Besseren. Unser betagter Van Helsing-Columbo überzeugt sie, ihn auf eine Reise nach Transsilvanien zu begleiten (quasi Heimspiel für Christopher Lee), um dort die Ober-Wölfin Stirba einzuschläfern. Und egal wie schäbig der Film bis dahin ist (und bei Gott, das ist er), bloß nicht die Flinte ins Korn werfen. Es wird objektiv und sachlich betrachtet nicht besser, aber der Unterhaltungswert geht ab jetzt teilweise steil durch die Decke. Bitte anschnallen.

Rudelführerin Stirba sieht zuerst aus wie Oma Pütt von der Demenz-Bushaltestelle im Seniorenheim, verwandelt sich aber nach dem Genuss junger Lebensenergie in Sybil Danning (Der flüsternde Tod), deren erste Amtshandlung darin besteht mal ordentlich blank zu ziehen. Eine so markante Szene, dass sie während des Abspanns übrigens knapp ein Dutzendmal wiederholt wird. Da bekommt man noch was geboten für die Gage. Überhaupt ist Stirba eher die Puffmutter im Werwolf-Bordell und legt sich gerne mal zum pelzigen Dreier mit anschließendem, geilen Geheule dazwischen. Schon ein arg skurriler Fetisch wird hier bedient, neben den üblichen Lack- und Leder-Fantasien. Nebenbei ist das Kostümdesign Oscar-verdächtig, das scharfe Outfit von Madame ist nicht mehr von dieser Welt. Bei der ganzen läufigen Begattung in der Lustgrotte Wolfenstein vergisst man beinah was Christopher und seine Gesellen gerade so treiben. Die wappnen sich im Dörfchen vor den Burgtoren für die große Schlacht, scharen ein paar Verbündete um sich und rüsten sich mit überlebenswichtigen Gadgets aus. Unverzichtbar und viel zu selten gebührend erwähnt: Silberne Ohrenstöpsel. Das kann man schon mal in Panik geraten, wenn diese im Eifer des Gefechtes plötzlich hopps gehen („I LOST MY EARPLAGS!!!“).

Es ist schier unfassbar, was in Das Tier II auf einen einprasselt. Christopher Lee entschuldigte sich beim Dreh von Gremlins II – Die Rückkehr der kleinen Monster sogar bei Joe Dante für seine Beteiligung an diesem Blödsinn. Und wer den für sein Metier eigentlich immer zu anspruchsvollen und kritischen Darsteller kennt, kann mühelos erahnen wie unglaublich peinlich und unangenehm ihm dieser Schwachsinn gewesen sein muss. Bei Blut für Dracula verweigerte er ja angeblich die Dialoge, da er sie für zu schlecht befand. Tja, Karma is a Bitch („They are here…and they are not here“). Die schlechte Laune ist ihm im jedem Moment anzusehen und dafür kann er einem etwas leidtun, der Rest ist dafür ein großer Spaß. Wenn natürlich auch komplett bescheuert. Gut im eigentlichen Sinne ist an diesem Machwerk maximal der Soundtrack, obwohl der recht coole Titeltrack nach der 25. Wiederholung in jeder halbwegs dynamischen Szene auch schon leicht nervt. An sich hundsmiserabel und als Fortsetzung für das tolle Original eigentlich ein Schlag ins Gesicht (oder eher deutlich tiefer), wer das mit Humor nehmen kann kommt dafür in ungeahntem Maß auf seine Kosten. Feinster Trash, bei dem wirklich nicht genau zu erkennen ist, was kalkuliert und ausversehen neben der Spur läuft. Räudige Effekte, ulkige Masken (die Wölfe sehen eher aus wie mutierte Paviane), viel nackte Haut, unterirdische Dialoge, (vermutlich) unfreiwillige Komik in Hülle und Fülle und mittendrin der arme Christopher Lee, der immer noch versucht den Stiefel mit stoischer Ernsthaftigkeit runterzuspielen. Es ist ein Fest – auf seine ganz besondere Art und Weise. Bis heute existieren übrigens noch sechs (!) weitere Sequels. Aber das hier ist wohl kaum zu toppen.

Fazit

Nüchtern betrachtet eine absolute Katastrophe an der Grenze zur Frechheit, in seinem sagenhaften Unterhaltungswert allerdings eine echte Geheimwaffe. Desaströser Bullshit zum Staunen, Abfeiern und ganz doll Liebhaben. Muss man zwingend mit Humor nehmen, dann lässt sich damit eine gute Zeit verbringen. Versprochen.

Kritik: Jacko Kunze

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