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Quelle: themoviedb.org

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Honey O'Donahue, eine Kleinstadt-Privatdetektivin, untersucht eine Reihe von seltsamen Todesfällen, die mit einer geheimnisvollen Kirche in Verbindung stehen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit guten und vor allem echten B-Movies ist es wie mit Trash: Sie funktionieren nur dann, wenn die Limitierungen tatsächlich vorhanden sind. Wenn aus Geldnot, Improvisation oder schlichtem Wahnsinn etwas entsteht, das seine eigene, eigentümliche Energie entwickelt. Sobald aber das Konzept von vornherein darauf angelegt ist, möglichst „schräg“ und „billig“ zu wirken, gleitet das Ergebnis unweigerlich in kalkulierte Pose ab. Dann ist es kein Film mehr, sondern ein Produkt. Es mag überzogen klingen, doch Ethan Coens und Tricia Cookes Drive-Away Dolls ist letztlich mit den Machwerken von The Asylum vergleichbar. Was diese berüchtigte Firma für Trash ist, sind Drive-Away Dolls – und nun auch Honey Don’t – für das B-Movie: bloße Imitate, die zwar den Gestus übernehmen, aber den anarchischen Kern vermissen lassen.

Dabei klingt der Plot zunächst durchaus verheißungsvoll. Erneut steht  (The Substance) im Zentrum, die schon im Vorgänger als unberechenbare, energiegeladene Figur hervorstach. Dieses Mal verkörpert sie Honey O’Donahue, eine kleinstädtische Privatdetektivin, die eine Serie bizarrer Todesfälle untersucht. Schnell führen ihre Nachforschungen zu einer dubiosen Kirche, deren Heilsversprechen dunkle Abgründe kaschieren. Was nach einer Mischung aus Noir-Thriller und bizarrer Satire klingt, entpuppt sich allerdings bald als halbgarer Balanceakt zwischen augenzwinkernder Überzeichnung und tatsächlicher Spannung.

Ein entscheidender Anreiz für viele dürfte die Besetzung sein: Chris Evans (Was ist Liebe wert - Materialists) gibt den charismatischen Prediger, der mit selbstbezogenem Eifer und einem gefährlich charmanten Grinsen seine Schäfchen manipuliert. Der Reiz liegt natürlich darin, dass Evans hier sein glattpoliertes Saubermann-Image lustvoll pervertiert. Für kurze Momente funktioniert das glänzend, etwa wenn er zwischen messianischem Pathos und fast slapstickartiger Kälte wechselt. Doch abseits von zwei, drei köstlichen Szenen bleibt von dieser Figur erschreckend wenig übrig. Statt einer echten Dekonstruktion bleibt es bei einem versuchten, kalkulierten Tabubruch – ein Gimmick, das schnell an Wirkung verliert.

So zieht sich ein Grundproblem durch den gesamten Film: Die Geschichte wirkt unfertig, fast wie ein Fragment, das eher aus Szenen und Ideen besteht als aus einer kohärenten Erzählung. Am Ende verlässt man den Kinosaal ohne das Gefühl, etwas Ganzes gesehen zu haben. Das klingt nach Coen, weckt Erinnerungen an The Big Lebowski, und tatsächlich ist die Nähe zum absurden, verschachtelten Erzählen der Brüder unverkennbar. Doch während deren Filme von facettenreichen Figuren und klugen Subebenen lebten, beschränkt sich Honey Don’t darauf, gelegentlich bewusst „drüber“ zu sein. Wer besonders prüde ist, mag sich an mancher Grenzüberschreitung stören, doch für die meisten bleibt das harmloser Klamauk.

Und dennoch: Ganz scheitern tut der Film nicht. Es gibt Sequenzen, die eine raue Energie entfalten – sei es durch Qualleys coole Präsenz, sei es durch einzelne groteske Einfälle, die tatsächlich überraschen. Diese Funken genügen, um Honey Don’t über den Tiefpunkt von Drive-Away Dolls zu heben, auch wenn der Film letztlich kaum über Stückwerk hinauskommt. Als zweiter Teil der angekündigten „Lesbian B-Movie Trilogy“ wirkt er zudem fast ironisch leer: Von der queeren Perspektive, die er vermeintlich feiern will, ist wenig zu spüren. Mal sehen ob das beim dritten Teil (Go, Beavers!) anders wird.

Fazit

"Honey Don’t" inszeniert mit sichtbarem Aufwand die Ästhetik des B-Movies, erreicht jedoch nur in vereinzelten Szenen wirkliche Schlagkraft oder eine spürbar ironische Brechung. Wer allein an stilisierten Retro-Anklängen Gefallen findet, dürfte sich für einen Abend gut unterhalten fühlen. Wer hingegen nach der rauen Spontaneität und der anarchischen Energie sucht, die solchen Werken einst ihre Faszination verlieh, bekommt hier eher die glattpolierte Nachbildung einer Idee präsentiert.

Kritik: Sebastian Groß

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