{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Beim Versuch, eine vermeintliche Hexe vor dem Tod zu bewahren, wird Graf Salmenau von Natas, einem Schergen des Hexenkommissars Balthasar von Ross, hinterrücks getötet. Durch den Mord geraten die Gräfin und ihr Sohn ins Visier des sadistischen und besessenen Hexenjägers, der sie fortan mit unmenschlicher Härte verfolgt.

  • Ziepfrthoyjblhgmqxopspzfiul
  • Yqq0y8x9cufzjik9mtk170ahjik
  • Vlpprkgzgmp2xxdbypcrxstbmqa
  • Kg49lmxecxbey666x7owfity0k5
  • Jknn5tijoqwvn7uxywelnuzw9ob
  • Nywpoid2blzj08ba1axcwa5wodg
  • Erpj2yadkzkh2wqcdxwqozcav8j
Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit Hexen bis aufs Blut gequält (internationaler Titel: Mark of the Devil) setzte der österreichische Regisseur Adrian Hoven 1970 ein waschechtes Ausrufezeichen auf der bis dato eher blanken Genre-Landkarte des deutschsprachigen Exploitation-Kinos. Glasklar inspiriert von Michael Reeves britischen B-Movie-Klassiker Der Hexenjäger mit Vincent Price aus dem Jahr 1968, in seiner Radikalität jedoch diesen sogar noch in den Schatten stellend. Besetzt mit internationalen Charakter-Fressen wie Herbert Lom (Ein Schuss im Dunkeln), Udo Kier (Suspiria) oder Herbert Fux (Die Herren mit der weißen Weste) wurde der schonungslose Exzess des Inquisitions-Irrsinns sehr deutlich dargestellt. Natürlich für einen publikumswirksamen Selbstzweck ausgeschlachtet, dennoch vermutlich gar nicht mal so weit weg von der damaligen Realität und unter den gegebenen Umständen bemerkenswert inszeniert. Bis heute einer der besten Genre-Filme aus den – mehr oder weniger – heimischen Gefilden und in seiner brachialen Darstellung praktisch mutiger als jedwedes Vergleichsmaterial.

Hexen geschändet und zu Tode gequält wurde im Zuge dieses Erfolges international auch als Mark of the Devil Part II vermarktet, tatsächlich handelt es sich hier aber nicht um ein Sequel. Es ist mehr oder weniger lediglich eine alternative Verwertung eines sehr ähnlichen Stoffs. Einige Darsteller finden hier auch eine direkte Wiederverwertung, allen voran das markante Narbengesicht Reggie Nalder (Der Mann, der zuviel wusste), der natürlich wieder als sadistischer Folterknecht vom Dienst herhalten darf. Aber allein dadurch wird schon deutlich, dass dieser Film keinen direkten Bezug zu seinem inoffiziellen Vorgänger hat, sondern einfach nur dasselbe Sujet wieder bedient. Das ist dann auch der größte Kritikpunkt an diesem Streifen, da Adrian Hoven schlussendlich nichts anderes praktiziert, als alten Wein in neuen Schläuchen zu kredenzen. Die Story wird leicht variiert, im Kern geht es aber wieder um eine exploitative Zurschaustellung sadistischer Folter- und Demütigungsmechanismen, die dadurch aber eben nicht nur niedere, rein voyeuristische Gelüste bedienen, sondern hintern diesem (dennoch natürlich offerierten) Gewand ein durchaus realistisches Bild der damaligen Zeit widerspiegeln. Egal, wie brachial hier manche Darstellungen erscheinen, die Realität war ziemlich sicher sogar noch weniger zimperlich.

Einen echten Bildungsauftrag erfüllt ein Film mit diesem Titel selbstverständlich immer noch nicht mal im Ansatz und das der Effekt hier eindeutig vor der Seriosität liegt ist auch unbestreitbar, für das was er ist, liefert Hexen geschändet und zu Tode gequält aber sehr ordentlich ab. Wie auch sein „Vorgänger“ überzeugen vor allem Ausstattung und Setdesign, keine internationale Produktion dieser Zeit (und mit diesen Mitteln) konnte das überbieten. Die Darsteller sind viel besser als vermutet, die Inszenierung generell extrem engagiert und die zum Teil explizite Darstellung wahnsinnig mutig, da jedem klar sein musste, dass so ein Film zu damaligen Bedingungen umgehen von der Zensur einkassiert werden musste. Aber nur so kann so etwas funktionieren, alles andere wäre inkonsequent hoch zehn. Mit der heutigen, liberalen Bewertung von filmischer Gewaltdarstellung somit wieder erst spät, aber vollkommen zurecht rehabilitiert, denn so gewollt provokant der Film auch sein mag, er muss einfach auch gewisse (damalige) Grenzen überschreiten, sonst wäre das die pure Zeitverschwendung. 

Fazit

Da „Hexen bis aufs Blut gequält“ drei Jahre zuvor im Prinzip nichts anders machte und es sich hier so gesehen um nicht mehr als eine alternative Version handelt, kann man ihn kaum gleichwertig oder gar höher bewerten, aber ehrlich gesagt auch nicht eindeutig schlechter. Abermals gelingt Adrian Hoven ein inszenatorisch eindrucksvolles Exploitation-Movie mit Mut zur Grenzüberschreitung, dabei aber fundierend auf realen Hintergründen, die eine so radikale Gewaltdarstellung absolut rechtfertigen. In der Bubble des „Hexenjäger-Genres“ eindeutig zu empfehlen. Ob man sich da zuhause fühlt, sollte jeder für sich entscheiden. 

Kritik: Jacko Kunze

Wird geladen...

×