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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Während in New York das Verbrechen blüht, langweilt sich Götter-Sohn Herkules auf dem Olymp. Seinem Wunsch nach Abenteuer wird Zeus gerecht, er schickt den bärenstarken Junior nach Manhattan. Eine gute Gelegenheit für die neidischen Götter-Kollegen Nemesis und Pluto, Herkules mal richtig eins auszuwischen. Und das tun sie auch - aber zum Glück kann er sich jederzeit auf seinen Daddy verlassen.

Kritik

„Hercules hides from no man!“

Es gibt Filme, die gibt es gar nicht. Filme, die sich so tief in den eigenen Dilettantismus vergraben haben, dass sie kaum noch als Filme, sondern vielmehr als Zustände wahrzunehmen sind. Herkules in New York von Arthur Allan Seidelman (Black Friday) ist so ein Film, der eigentlich gar kein Film ist; und es kommt einem regelrechten Wunder gleich, dass es Arnold Schwarzenegger (Terminator 2 – Tag der Abrechnung) nach diesem Nicht-Film tatsächlich noch vollbracht hat, in Hollywood Fuß zu fassen und zur federführenden Action-Ikone heranzureifen. Natürlich, so ziemlich jeder Schauspieler hat in seiner Vita ein Werk vorzuweisen, welches sich euphemistisch als 'Ausrutscher' beschreiben lässt. Herkules in New York allerdings ist ein ganz besonderer Vertreter kinematographischer Entgleisung, was das mythische (Pseudo-)Abenteuer aus dem Jahre 1969 bisweilen so unerträglich wie faszinierend gestaltet.

Müde vom Leben im heiligen Olymp, macht sich Herkules (Schwarzenegger nennt sich hier noch Arnold Strong) auf den Weg ins Reich der Sterblichen und schlägt alsbald in Manhattan auf – ganz zum Unmut seines Vaters Zeus (Ernest Graves), der seinen Sohn doch vom sündigen Erdenleben fernhalten wollte. Herkules in New York könnte zu Anfang wie der stümperhafte Versuch wahrgenommen werden, eine Culture-Clash-Komödie auf die Beine zu stellen, die aus der griechischen wie römischen Mythologie fleddert und gleichzeitig als Werbespot für den aufkeimenden Bodybuilder-Boom der späten 1960er respektive frühen 1970er Jahre fungieren soll. Die Betonung liegt allerdings auf 'könnte', denn sobald der damals blutjunge und weitgehend unbekannte Arnold Schwarzenegger die Luke seiner Betonvisage öffnet und sich sein schauriges Englisch in den Bart nuschelt, sprengt Herkules in New York bereits jeden akzeptablen Rahmen.

Selbstverständlich scheitert Herkules in New York nicht allein an Arnold Schwarzeneggers Nicht-Performance, vielleicht aber muss man sagen, dass es sich für Arthur Allan Seidelman folgerichtig als reine Unmöglichkeit gestaltet hat, inszenatorisch etwas Genießbares um den quadratischen Wandschrank im Zentrum, dessen konsequenter Ausdruck treuer Verblödung jedem Tiroler Bernhardiner mühelos den Rang abläuft, zu erschaffen. Vermutlich aber beruht die Aussicht in Sachen Talent hier auf Gegenseitigkeit und Seidelmann und Schwarzenegger sorgen mit gemeinsamen Kräften dafür, dass Herkules in New York genau zu dem Manifest künstlerischer Umnachtung wurde, für das er heute kultisch verehrt wird. Mag hier also auch im Oberstübchen Betriebsstillstand herrschen, wenn Herkules im Central Park mit einem im Bärenkostüm gekleideten Mann ringt, dazu die unsägliche Bouzouki-Musik auf der Tonspur plärrt, dann, ja, ist das ein Bild für die Götter.

Fazit

Bauerntheater mit Schrumpfhirnen. Ja, "Herkules in New York" ist ein echter Nicht-Film. Ein Un-Film und ein Unding. Eine Zumutung. Und deswegen, weil er Stümperhaftigkeit noch beim Wort nimmt, kann man nachvollziehen, warum "Herkules in New York" heute Kultstatus genießt. In geselliger Runde mit ordentlich Sprint im Tank ist das mythische (Pseudo-)Abenteuer sicherlich eine Riesengaudi, für sich genommen gestaltet sich der Film jedoch dermaßen erbärmlich, dass sich die Faszination gegenüber dem Gezeigten zügig abnutzt.

Kritik: Pascal Reis

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