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Quelle: themoviedb.org

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Zum ersten Mal findet die junge Gymnasiastin Su-mi Beachtung und menschliche Wärme. Die Hospiz-Schwester Seo-jin hat die junge Waise aufgenommen, um sie vor Suizid-Gedanken zu bewahren. Mit ihrem „Guten Morgen“ an die Insassen des Heims wird Su-mi nun jeden Tag an die Kostbarkeit des Lebens erinnert.

Kritik

Gesehen beim Internationalen Filmfestival Schlingel 2022

Ein lautes und bestimmtes Guten Morgen betont früh die Kostbarkeit jedes einzelnen Tages der im Hospiz lebenden und arbeitenden Personen. Zu ihnen stößt die junge Waise Su-mi als neue unverhoffte Angestellte, die mit Suizidgedanken kämpft und von einer der Hospiz-Schwestern bei sich aufgenommen wird. Subtil arbeitet Regisseur  nur selten eines der schwierigen Themen wie Verlustverarbeitungen und nahende Sterbeprozesse heraus, sein Debüt setzt vor allem auf eine emotional aufwühlende Karte. 

Dramatische Zuspitzungen schärfen Kontraste zwischen Verzweiflung und Hoffnung, verzerren Hintergrundgeschichten und Teile des Hospiz-Alltags. In der Idealisierung einzelner Geschehnisse werden lebensbejahende Aussagen bekräftigt, während sich zuversichtliche Blicke in die Zukunft in einer recht vorhersehbaren Dramaturgie mit Schicksalsschlägen und Abschieden abwechseln. Variierend nutzt die Inszenierung unaufdringliche oder sentimentale Musikstücke, um emotionale Zustände zu unterstreichen, denen allein das Schauspielensemble hätte genügend Ausdruck verleihen können. 

 (The Wailing - Die Besessenen) als Park Su-mi und  als Jung Seo-jin entwickeln ein inniges Ersatzmutter-Ersatztochter-Verhältnis, wenngleich ihr Zusammenleben außerhalb des Hospizes nur angetastet wird. Beide verbindet nicht nur die Rolle, eine Bezugsperson für den Gegenüber einzunehmen, beide haben auch ähnliche Bewältigungsstrategien im Umgang mit ihren Schicksalsschlägen. Ergänzt wird das Doppel von  (Good Morning PresidentSix Flying Dragons), der mit seiner Figur des alten Park In-su in einer größeren Nebenrolle zu sehen ist und den Part des zunächst skeptisch-griesgrämigen Heimbewohners einnimmt, und etlichen anderen Darsteller*innen darunter  (Yaksha: Ruthless Operations), Lee Yoon-ji und Oh Dong-mi, deren Figuren oberflächlich charakterisierende, aber herzlich dargestellte Eigenschaften erhalten. 

Dass der Film Themen wie die zur Sterbebegleitung führenden Krankheiten und Umstände oder etwa soziale wie gesellschaftliche Ursachen für die hohe Suizidrate unter koreanischen Jugendlichen nicht tiefgehender behandelt, verschleiert er unter seiner trotz unvermeidbarer Entwicklungen und der Auseinandersetzung mit dem Tod stets positiven Grundeinstellung. Viele Andeutungen liegen in den Geschichten der Hospiz-Welt verborgen, nur wenige werden nach einem zielgerichteten Guten Morgen ebenso entschlossen und hinreichend vertieft.

Fazit

Aufwühlendes und darstellerisch überzeugendes Kino aus Südkorea, welches sich seinen schweren Themen nicht in aller Komplexität zuwendet, sondern sich diesen mitunter melodramatisch, mit grundlegend lebensbejahender Stimmung nähert.

Kritik: Paul Seidel

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