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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Doug Glatt (Seann William Scott) ist ein waschechter Loser: Er wird von seinen studierten Eltern von oben herab behandelt, jobbt eher bescheiden als Rausschmeißer in einer Bar und hat mit seinem sehr aufdringlichen wie ordinären Freund Ryan (Jay Baruchel) auch nicht gerade den besten Umgang. Eines kann Doug jedoch exzellent – sich prügeln. Denn wenn Doug einmal in eine Schlägerei gerät, gibt es auf Seiten der Gegner nicht mehr viel zu lachen. Und gerade dieses Talent sorgt dafür, dass er nach dem Besuch eines Eishockey-Spiels, wo er einen brachialen wie aufdringlichen Spieler auf die Bretter schickt, kurzerhand als Enforcer bei dem abgebrannten Team der Halifax Higlanders landet. Sein Job ist indes einfach, er muss schlichtweg jeden gegnerischen Spieler vom Eis fegen, sodass die anderen Spieler ihre Tore schießen können. Und so prügelt sich fortan Doug mit der Nummer 69 auf dem Rücken in die Herzen der Fans, woraufhin er nicht nur unglaublich viel Selbstbewusstsein bekommt, sondern gar die Liebe seines Lebens (Alison Pill) trifft. Doch eine Herausforderung wartet noch auf den Newcomer. Denn der Star-Enforcer Ross Rhea (Liev Schreiber) will noch einmal vor dem Ruhestand einen würdigen Gegner treffen und hofft bereits auf ein gnadenloses zusammentreffen der Titanen…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Eishockey ist wohl eines der vielschichtigsten, brachialsten wie seltsamsten Sportarten die es jenseits des großen Teiches gibt. Denn besonders in Kanada, der Hochburg des Hockeys, gibt es eine regelrechte Vergötterung des Sportes, die zumeist uns Europäern nur ein Runzeln auf die Stirn zaubert. Warum indes diese Sportart so beliebt ist, lässt sich einfach erklären:  Denn wenn sich hier zwei Gegner auf den Platz prügeln (und dieses ist wörtlich zu verstehen), gibt dies nur eine Zeitstrafe für die jeweiligen Spieler, während das Spiel letztlich ziemlich normal weiterläuft. Immerhin werden die sogenannten Enforcer auch gerade für diesen Zweck eingestellt. Sie sollen mit ihrer martialischen wie bedrohlichen Art den Gegner einschüchtern und so die eigene Moral steigern. Dass gerade dieser Hintergrund sich hervorragend für eine gelungene wie spaßige Sport-Komödie eignet, beweist nun eindrucksvoll Regisseur Michael Dowse (Fubar) mit der Eishockey-Komödie Goon – Kein Film für Pussies. Denn der Film rund um einen Newcomer wie liebenswerten Außenseiter ist humorvoll, unglaublich stilsicher, herzerwärmend sowie brutal zugleich. Und so lässt sich bereits jetzt sagen, dass Dowse kurzerhand einen der besten Sportfilm des Jahres 2012 gezaubert hat.

Zwar ist der Kern von Goon keineswegs innovativ oder gar neu, schließlich kämpft sich hier ein Außenseiter zum Sport-Olymp hoch, mit allen folgenden Höhen und Tiefen, doch dies ist angesichts des fantastischen Drehbuches auch keineswegs auffallend. Denn Regisseur Michael Dowse macht von Anfang an keinen Hehl daraus, was für eine Geschichte er eigentlich erzählen will. Was folgt ist eine zwar sehr kurzweilige, dafür aber umso intensivere wie humorvollere Story über einen Enforcer, der sich nicht nur selbst offenbart, sondern auch gleich sein ganzes Team positiv beeinflusst. Somit ist der Film eine wahre Mischung aus den verschiedensten Sport-Dramen, die allesamt hier eine Würdigung erfahren sowie kleine ironische Seitenhiebe bekommen. Seien es die Eishockey-Komödien Schlappschuß oder Mighty Ducks – Das Superteam, das Baseball-Spektakel Die Indianer von Cleveland, der Underdog-Prototyp Rocky oder gar das raue Drama An jedem verdammten Sonntag. Das Rezept geht hierbei vollends auf, denn während sich Doug gegenüber seinen Eltern abgrenzt und endlich seinen Weg geht, hilft er nebenbei noch seinen zugewiesenen Mitspieler Xavier Laflamme (Marc-André Grondin) nach Drogenproblemen und einen unliebsamen Zusammenstoß mit Star-Enforcer Ross Rhea wieder auf die Beine und führt auch die Halifax Higlanders aus der Spiel-Misere heraus. Dies zusammen mit einer Menge handfester Prügellein, einen erfrischenden Humor bestehend aus gut getimten wie recht derben Dialogen sowie dem hervorragenden Spiel von American Pie-Star Seann William Scott, ergibt eine Komödie, die mitreist.

Doch damit nicht genug. Denn während bereits die Story, trotz ihrer Kürze und Bekanntheit, zu fesseln weiß, gelingt es zudem Regisseur Michael Dowse mit vielen ungewöhnlichen Ideen stets den Zuschauer zu überraschen. Sei dies mit einer gnadenlosen Massenprügelei, einigen sehr tragischen Momenten, einer kleinen zuckersüßen Liebesgeschichte als Kontrast zur eigentlichen Härte des Spiels sowie ein spektakuläres Aufeinandertreffen der beiden Enforcer. Und gerade letzteres, hat es durchaus in sich. Denn wenn sich beide, der Newcomer und der Veteran (lange angenehm im Hintergrund und passend besetzt mit Charakter-Star Liev Schreiber), in einem kleinen Lokal gegenüber sitzen, hat dieser Moment eine fast schon magische Wirkung. Beide verstehen sich und könnten fast Freunde sein, bevor schließlich der Kampf auf dem Eis losgeht. Der Sport selber indes, bekommt keine romantische Verklärung spendiert, sondern zeigt sein wahres Gesicht: Hier gibt es kaum Ehre oder Anstand, sondern es zählt das Gesetz des stärkeren. Wenn sich hier Spieler gegenüberstehen, die Handschuhe sowie den Eishockeyschläger wegwerfen und sich an die Gurgel gehen, dann hat dies meist mehr mit Boxen zu tun, als mit Hockey. Goon zeigt so eine Doppelmoral, die gerade durch den abrupten Schluss noch untermauert wird. Denn es zählt nicht der Sport, es zählt der blanke Willen zum Sieg, während die Verlierer zu ihren halb zerfetzten Leben zurückkehren. Schlussendlich somit grandioses Kino, welches leider hier nur auf DVD erschienen ist.

Fazit

"Goon" ist hart (was fliegende Zähne und eine Menge Blut beweisen), humorvoll, romantisch, tragisch, intelligent sowie ironisch zugleich. Eine ungewöhnlich Mischung, die Regisseur Michael Dowse aber dennoch perfekt, trotz vieler Anspielungen sowie bekannter Motive, in Verbindung zu bringen weiß und gerade mit seinem Hauptdarsteller Seann William Scott auftrumpft. Wer also gute Sport-Filme sucht, dürfte an diesem Eishocky-Spaß dieses Jahr nicht drum herum kommen.

Kritik: Thomas Repenning

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