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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

In Reykjavik kämpft ein kleines isländisches Kammerorchester ums Überleben. Die staatliche Förderung steht vor dem Aus – bis sich eine unerwartete Chance ergibt: Ein weltberühmter isländischer Cellist kehrt nach Jahrzehnten in die Heimat zurück. Seine bloße Anwesenheit könnte dem Orchester die dringend benötigte Aufmerksamkeit schenken und ihre Zukunft sichern. Doch der Hoffnungsschimmer wird schnell zum Albtraum. Der gefeierte, charismatische Virtuose entpuppt sich als unerträglicher Tyrann, der keine Grenzen kennt. Beim großen Konzertabend spitzt sich die Lage dramatisch zu.

Kritik

Gleich zweimal präsentiert   (Stóra Planið) in seinen Klassik-Klamauk um ein bankrottes Kammerorchester einen Gag, der den geschmacklosen Humor des isländischen Kassenerfolgs exemplarisch abbildet. Star-Cellist Klemens (Hilmir Snær Guðnason, Lamb) wird gegenüber einem weiblichen Mitglied des Orchesters massiv sexuell übergriffig. Als das Opfer ihn abwehrt, attestiert er laut, alles sei nur ein „Joke“ gewesen. Auf inszenatorischer Ebene verfährt der isländische Regisseur nach dem gleichen Muster. Ein ums andere Mal wird sexuelle Belästigung als lustig und inhärent harmlos präsentiert.

Diese systematische Verharmlosung sexualisierter Aggression ist kein einmaliger Patzer der tumben Klamotte. Deren Story ist so originell wie ein Sketch im Vorabend-Fernsehprogramm und bietet kaum genug Material für einen solchen. Violinistin Sigríður (Helga Braga Jónsdóttir, Já-Fólkið) steht mit ihrem sechsköpfigen Kammerorchester vor dem Aus. Aufgrund schlechter Publikumsresonanz und vernichtender Kritiken wurden ihre Fördermittel gestrichen. Als Weltstar Klemens nach Island zurückkehrt und ihrem Kammerorchester beitritt, dulden die Musikerinnen seine Attacken, um das anstehende Konzert-Event nicht zu gefährden. 

Die erste zwei Drittel des holprig inszenierten und knallchargig gespielten Plots  wiederholen unablässig das gleiche Szenario. Klemens drängt eine Kollegin zum Sex und hat damit mal mehr, mal weniger Erfolg. Womit Kjartansson, der auch das Drehbuch schrieb, das nächste sexistische Narrativ bedient. Seine Frauenfiguren sagen Nein, obwohl sie augenscheinlich Ja meinen, ändern nach einvernehmlichem Sex ihre Meinung, beschuldigen einfühlsame Männer des gaslightings, finden zudringliche Kommentare schmeichelhaft, sind hysterisch und zanksüchtig. Taktlos ist dafür noch untertrieben. 

Fazit

An Islands Ruf als progressive Nation kriegt man Zweifel angesichts Sigurjón Kjartanssons einfallsloser Musik-Klamotte. Deren platte Story trieft nur vor misogyner Häme, die den Publikumserfolg der schluderigen Kleinproduktion noch rätselhafter machen. Die Witze sind abstoßend bis altbacken und wiederholen sich ständig. Setting und Kostüme wirken ramschig, das Schauspiel verständlicherweise unmotivierte und die Kamera holprig. Dazu passt die deutsche Synchro sichtbar zu den Mundbewegungen des Casts und klingt gänzlich unecht. Der Erfolg hierzulande bleibt hoffentlich aus. 

Kritik: Lida Bach

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