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Inhalt

Mexiko 1926. Nur wenige Jahre nach der Revolution bricht erneut ein blutiger Bürgerkrieg aus. Als Präsident Calles (Rubén Blades) Kirchen stürmen und Priester ermorden lässt, kommt es zu einem Volksaufstand. Es bildet sich eine Widerstandsbewegung, die Cristeros, die fortan einen erbitterten Freiheitskampf führt.  Die Cristeros rekrutieren General Gorostietas (Andy Garcia), der aus den einzelnen Gruppen von Desperados, bewaffneten Priestern und Bauern eine schlagkräftige Armee formen soll. Mit einer ausgeklügelten Guerilla-Taktik gelingt es dem charismatischen General, den übermächtigen Regierungstruppen schwere Verluste zuzufügen. Als Präsident Calles mit den USA die Lieferung von Maschinengewehren und Kampfflugzeugen vereinbart, droht sich das Blatt zu wenden. Den tapferen Frauen und Männern der Cristeros steht nun eine entscheidende Schlacht bevor, in der entweder der Sieg der Freiheit oder der Tod auf sie wartet...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Gottes General - Schlacht um die Freiheit“ von Regisseur Dean Wright mag wohl auf mehrfache Weise überraschen: Nicht nur, dass der Abenteuerfilm rund um Freiheit, Ehre, Religion, Gerechtigkeit und Revolution nach insgesamt drei Jahren den deutschen Heimkinomarkt erreicht („For Greater Glory: The True Story of Cristiada“ startete bereits am 20.04.2012 in den mexikanischen Kinos), sondern auch die Geschichte dürfte für reichlich Unglaube sorgen. Denn eine brutale Christenverfolgung ist im Kino wohl so rar wie der sprichwörtliche Tanz auf dem Vulkan. Natürlich ruft dies aber auch gleich ein wenig Skepsis auf den Plan: Erwartet uns bei dem starbesetzten Abenteuer-Western, unter anderem mit Oscar Isaac, Peter O'Toole, Nestor Carbonell und Andy Garcia, ein klischeehaftes religiöses Machwerk? Oder kann Regisseur Dean Wright mit der Hilfe von Autor Michael Love die Geschehnisse zwischen 1926 und 1929 in Mexiko mit genügend Tiefe und Differenzierung erzählen? Die Frage lässt sich gleich zu Beginn mit einem recht undeutlichen Ja und gleichzeitigem Nein beantworten. Doch „Gottes General“ kann dafür vielfach in anderer Weise überzeugen.

Während beispielsweise Andy Garcia einen fabelhaften Job dabei leistet, die Figur des Enrique Gorostieta mit Leben zu versehen, ist es auch insgesamt „Gottes General“ gelungen, darstellerisch zu überzeugen. Da schadet es auch kaum, dass die Rolle von Oscar Isaac deutlich zu kurz kommt und etwas verschenkt bleibt. Auch die Inszenierung sowie die Kameraarbeit sind gemessen am internationalen Standard auf jeden Fall einen Blick wert und tragen dazu bei, dass sich der Zuschauer gut ins Jahr 1926 hineinversetzen kann. Eben in ein Mexiko, welches gerade erst einen langen und brutalen Kampf hinter sich hat und nach Frieden sehnt. Jedoch auch nach Fortschritt. Und gerade letzteres bedeutet für die Religion ein Kampf. Denn der neue Präsident Calles (etwas zu zurückhaltend von Rubén Blades – „Fear the Walking Dead“ – gespielt) plant mit neuen Gesetzen die Macht der Kirche nicht nur zu Zerschlagen, sondern Religionsfreiheit gänzlich zu unterdrücken und zu verbieten.  Was folgt ist ein brutaler Krieg, der auf beiden Seiten unerbittlich geführt wurde. Doch gerade hier, kann uns „Gottes General“ nicht immer mitziehen.

Wo zu Beginn der Erzählung schon viele Sprünge (teilweise Monate oder gar Jahre) für eine fehlende Tiefe sorgen, gibt es beim letztlichen Kampf eine ziemliche Gewichtung zu Gunsten der Christeros. Folter, Leid und Tod gibt es scheinbar nur auf der Seite des Staates. Angesichts der realen geschichtlichen Entwicklung des Konfliktes (tausende Soldaten kamen bei den Gefechten ebenso ums Leben wie unschuldige Zivilisten und Rebellen), ist dies aber nur die halbe Wahrheit. Doch viel schwerer wiegt die Entscheidung, die Figur des Enrique Gorostieta mit der Beziehung zu José zu verstärken. Als Märtyrer vom Papst seliggesprochen, musste wohl seine Figur in „Gottes General“ zu finden sein, doch die scheinbare Vater-Sohn-Beziehung der beiden will sich nicht gänzlich in den Erzählfluss einfügen. Zu sehr wird hier auf eine gewisse Richtung gezielt, nur um dann den Zuschauer zu offenbaren, wie grausam der Konflikt seitens der Regierung geführt wird. Und auch Peter O'Toole als Vater Christopher lässt sich in diese Kategorie einordnen. Diese vielen Nebenplots sogen dafür, dass  oftmals gar nicht zum Kern vorgestoßen werden kann und „Gottes General“ seinen Fokus verliert. Was bleibt ist aber dennoch ein Abenteuerfilm mit einer Geschichte, die es wirklich lohnt erzählt zu werden.

Fazit

„Gottes General“ ist gemessen am Genre ein solider Abenteuerfilm, der sich wohl am meisten durch seine Stars und seine ungewöhnliche Geschichte auszeichnet. Doch gerade die ist es dann auch, die nicht immer gänzlich überzeugt und den Zuschauer mitnehmen kann. Wer jedoch Interesse am religiösen Kampf und Schicksal des Jahres 1926 hat, sollte sich den Film nicht entgehen lassen. Der Rest findet angesichts der filmischen revolutionären Kämpfe Mexikos durchaus andere Werke, die philosophischer, kräftiger und nachdenklicher daher kommen.   

Kritik: Thomas Repenning

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