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Inhalt

Das legendäre Boleyn Ground ist restlos ausverkauft. Im Heimspiel tritt West Ham United gegen den Erzrivalen an. Die Ultras sind außer Rand und Band, die Stimmung gleicht einem Hexenkessel. Im Glauben sein abtrünniger Bruder Dimitri (Pierce Brosnan) hält sich im Stadion auf, macht der russische Rebellenführer Arkady (Ray Stevenson) mit Hilfe seiner Gefolgsleute die 35.000 Fußball-Fans zu seinen Geiseln. Unter diesen befindet sich auch Veteran Michael Knox (Dave Bautista), der bei einem traumatischen Einsatz in Afghanistan seinen besten Freund verloren hat. Ohne auf Hilfe von außen hoffen zu können, versucht Michael, die Geiselnehmer auszuschalten, um die Menschen im Stadion zu retten. Einem Vexierspiel gleich, in dem nichts ist, wie es scheint, beginnt ein nervenaufreibender Wettlauf gegen die Zeit.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Um den Einfluss zu erkennen, den John McTiernan mit Stirb langsam auf die Filmwelt und speziell das Actionkino ausüben konnte, muss man sich nur die unzähligen Epigonen vor Augen führen, die versucht haben, im Fahrwasser von John McLanes Ein-Mann-Feldzug aus dem Jahre 1988 mitzuschwimmen: Da hätten wir Alarmstufe: Rot mit Steven Seagal, Passagier 57 mit Wesley Snipes, White House Down von Roland Emmerich und nicht zuletzt Sudden Death mit Jean Claude Van Damme, mit dem Regisseur Peter Hyams noch einmal nachhaltig unter Beweis stellen konnte, was für ein handwerklich hochbegabter Genre-Aficionado er doch ist. Mit Final Score von Scott Mann (The Tournament) erwartet uns nun das Rip-off eines Rip-offs, orientiert sich der Action-Thriller doch offenkundig an Sudden Death.

Guardians of the Galaxy-Mitglied Dave Bautista gibt hier den Afghanistan-Veteran Michael Knox, der Danny (Lara Peake, Born to Kill), die Tochter eines gefallenen Armee-Kameraden, zum letzten Spiel von West Ham United im legendären Boleyn Ground-Stadion einlädt. Als hätte Michael Knox nicht schon reichlich damit zu kämpfen, seine traumatischen Erfahrungen aus dem Krieg und die damit verbundene Trauer zu bewältigen, wird das Stadion von russischen Rebellen okkupiert und 35.000 Menschen sind nicht mehr nur einfache Zuschauer, sondern Geiseln. Und um die dramatische Fallhöhe natürlich ein Stück weit anzuheben, kämpft Michael Knox nicht nur um das Allgemeinwohl der Fußballfans, sondern muss auch Danny aus den Fängen des gnadenlosen General Arkady Belav (Ray Stevenson, Punisher: War Zone) retten. Klingt eigentlich nach einem schmissigen High-Concept-Action, oder?

Ist es zu gewissen Teilen auch, denn viel Zeit vergeudet Final Score nicht, um sein Szenario zu etablieren, baut auf antiquierte Feinbilder, setzt einen muskelbepackten Riesen mit dem Herz am rechten Fleck ins Zentrum des Geschehens und ist auch wenig abgeneigt, den roten Lebenssaft aus den Körpern spritzen zu lassen, wenn es zu Handgreiflichkeiten oder Schusswechseln kommt. Dave Bautista, der freilich nicht das Charisma eines Bruce Willis mitbringen mag, verfügt aber über die nötige Präsenz, um das Publikum an sich zu binden, während seine Physis natürlich vollkommen außer Frage steht: Wo der Mann hinschlägt, da wächst kein Gras mehr. Das funktioniert anfangs auch ziemlich gut, wenn Michael nach und nach hinter den politisch-motivierten Plan der russischen Schurken kommt und peu à peu deren Team dezimiert.

Da werden dann Köpfe in brodelndes Frittierfett gedrückt, Finger in messerscharfer Präzisionsarbeit abgesäbelt, Kopfschüsse verteilt, Genicke gebrochen. Das Problem an Final Score ist, dass er sich nicht von erzählerischem und damit emotionalen Ballast lösen kann. Scott Mann, der kein unbegabter Regisseur ist, was sich vor allem dann äußert, wenn er geradlinig und stringent agieren kann, verschwendet hier zu viel Zeit, um die Geschichte mit pathetischem Zinnober zu belasten: Da müssen dann noch peinlich-aufgeblasene Gespräche über den Schmerz des Verlustes und die Angst vor der Wiederholung eines solchen geführt werden, um immer wieder penetrant zu unterstreichen, dass Michael Knox, die wuchtige Schrankwand auf zwei Beinen, hier vor allem auf einer persönlichen Mission unterwegs ist. Nur bremst das die Inszenierung immer wieder aus, anstatt ihr einen gefühlvollen Grundstock einzuverleiben.

Ebenfalls als ungenutztes Element erweist sich die Parallelisierung von Fußballspiel, der Schlacht auf dem Feld, und Michael Knox' Wettlauf gegen die Zeit in den verwinkelten Eingeweiden des Stadiums: Nach 90 Minuten nämlich sollen C4-Sprengladungen den historischen Sporttempel dem Erdboden gleichmachen. Final Score aber besitzt hier kein inszenatorisches Gespür, um dem Zuschauer wenigstens halbwegs weismachen zu können, dass es um ein echtes, feuriges Duell auf dem Rasen handelt, welches nicht von Amateurkickern vollstreckt wird. So kann der Film als netter DTV-Klopper für zwischendurch zwar partiell durchaus punkten, in die Fußstapfen eines Sudden Death oder gar Stirb langsam tritt Scott Mann mit seiner dritten Regiearbeit sicherlich keineswegs. Fans von Pierce Brosnan (Survivor) dürften zudem ebenfalls enttäuscht sein: Erst nach einer Stunde mischt die Ex-Doppelnull mit verknitterter Visage unterfordert mit.

Fazit

"Final Score" möchte in die Fußstapfen von "Sudden Death" und damit "Stirb langsam" treten. Das Ergebnis ist ein durchwachsenes, denn Dave Bautista und die nötige Härte wissen zwar zu gefallen, während das Setting zudem kein unspannendes ist. Allerdings erweist sich die Inszenirung nicht stringent genug, immer wieder hält sich "Final Score" an theatralischen Gefühlsduseleien auf, um der Geschichte zwanghaft einen emotionalen Grundstock einzuverleiben - ohne Erfolg. Für zwischendurch aber sicher für eine Einmalsichtung geeignet.

Kritik: Pascal Reis

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