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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Seit 30 Jahren kämpft der Dorfbewohner Federico nun schon gegen die Dreckschleuder, die das paradiesische, spanische Tal bedroht. Bis es soweit ist, kämpft er quasi gegen Windmühlen, er baut Apparaturen für Kirschbäume gegen die Asche, die vom Himmel fällt und Flora und Fauna vergiftet. Durch eine Panne an seinem Wohnmobil bleibt der schottische Tourist Ferguson für einige Zeit im Tal hängen und begleitet die Dorfbewohner in ihrem Kampf gegen die giftige Anlage. Eine Liebesromanze trägt auch nicht zur Entspannung der Lage bei. Er erlebt auch die Konflikte der Menschen miteinander. Diejenigen, die das Kraftwerk geschlossen sehen wollen, zerstören für die anderen ihre sicheren Arbeitsplätze. Eine Umweltkomödie in der Tradition des Programmkinohits "Local Hero"

Kritik

Kyoto soll das Neugeborene heißen. Kein gewöhnlicher Name für ein Kälbchen, doch die Bewohner des nordspanischen Dorfes, in dem José Antonio Quiros zurückhaltendes Drama spielt, wundern sich darüber nicht. Der eigensinnige Gemüsebauer Federico (Celso Bugallo) hat das Jungtier für seine Tochter Christina (Clara Segura) ausgesucht und der Name ist eine Botschaft. Solche übermittelt der Protagonist gerne nachdrücklich und Regisseur Quiros ist darin nicht anders. Aus Federicos Namenswahl spricht sein Hass auf das Mensch und Natur vergiftende Kernkraftwerk, in dessen Schatten sein Garten liegt. Im Garten wachsen die Kirschen, die der störrische alte Mann gegen den sauren Regen zu verteidigen sucht. Es sind in figürlich und buchstäblich die letzten Früchte seiner Mühen. Bald wird die verstrahlte Erde auf seinem Grundstück nichts Essbares mehr hergeben. 

Täglich geht Christinas Schwiegervater angeln, ohne etwas zu fangen. Christinas Bruder Mario (Fran Sariego) und seine Frau Tati (Beatriz Rico) versuchen vergeblich, ein Kind zu bekommen. Das radioaktive Verseuchung die Ursache ist, verleugnet Mario vor den anderen, vor allem aber vor sich selbst. Denn das Atomkraftwerk bedeutet für ihn Arbeit in der strukturschwachen Region, deshalb sehen er und die übrigen Anwohner es positiv. Der Zufall führt den schottischen Reiseführerautoren Pol Ferguson (Gary Piquer) zu Federico. Das ungleiche Duo wird zu Verbündeten im Kampf gegen die Werkbetreiber. Der unermüdliche Protest des alten Bauern scheint dank Pols Hilfe plötzlich nicht mehr ganz aussichtslos. Federicos neuer Freund beginnt sogar, sich trotz der widrigen Umstände im Dorf heimisch zu fühlen, nicht zuletzt dank Christina. Mit feinem Humor erzählt die unscheinbare Tragikkomödie vom vergeblichen Kampf des Individuums gegen die Obrigkeit. Für die unaufhaltsame Zerstörung der Natur zahlen die Menschen einen hohen Preis: Das Glück verkümmert wie die Pflanzen unter dem atomaren Gifthauch. Einmal verstummt das Dröhnen des Kraftwerks, doch das Aufatmen währt nur kurz. 

Die Macht der wirtschaftspolitischen Instanzen ist nur scheinbar geschwächt. Bizarrerweise ist es ausgerechnet ein neu etabliertes Umweltgesetz, das den Kontakt von Mensch und Natur endgültig zerreißt. Quiros sucht keinen Schuldigen, sondern wirft einen präzisen Blick auf den tief verzahnten wirtschaftlichen und sozialen Mechanismus, der das Kraftwerk am Laufen erhält. Allmende-Klemme heißt das Dilemma, worin die Figuren gefangen sind: der Umstand, zwischen zwei erstrebenswerten Dingen – gesundheitliche Sicherheit und materielle Sicherheit im Falle der Filmfiguren - wählen zu müssen. Trotz seiner zerstörerischen Wirkung versorgt das Kraftwerk die Menschen mit Energie Arbeit. Der Wind dreht sich schnell, als beides weg fällt. Plötzlich weht er Federico von anderer Seite ins Gesicht. Federico ist zu alt und dickköpfig, um die Sinnlosigkeit seines Kampfes einzusehen. Doch seine Unermüdlichkeit zeigt der Film als positives Vorbild. Pols Reiseführer wird das Monument der sterbenden Landschaft. Seine malerischen Beschreibungen erträumen sich ein Bild dessen, was sein könnte, gäbe es das Kraftwerk nicht.

Fazit

Cenizas del Cielo“, Asche des Himmels, lautet der spanische Originaltitel. Als tödlicher Dunst geht sie auf die Ortsbewohner nieder, die dieses unsichtbare Übel lieber in kauf nehmen als das greifbare Gespenst der Armut. Bitter, komisch und ohne falsche Hoffnung endet das Drama, dessen Thematik heute so aktuelle ist wie damals.

Kritik: Lida Bach

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