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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

John Eastman ist zurück und säubert als „Exterminator“ die Straßen New Yorks mit Hilfe seines Flammenwerfers abermals von verbrecherischem Gesindel.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Dass Fortsetzungen in den allermeisten Fällen schwächer als ihre Vorgänger sind, ist kein sonderlich großes Geheimnis. Umso überraschender ist es daher, wenn ein Sequel dann doch mal die Nase vorn hat. Exterminator 2, eine Produktion aus dem Hause Cannon-Films, ist einer dieser seltenen Ausnahmefälle. Allerdings und das muss man in aller Deutlichkeit sagen, ist es in diesem Fall auch keine allzu große Kunst. Denn The Exterminator, ein träge inszenierter Selbstjustizstreifen im Stil von Werken wie Death Wish, ist eine ziemliche Schlaftablette. Ihn zu unterbieten hätte daher vermutlich die "beeindruckendere" Leistung dargestellt. Inszeniert wurde Exterminator 2 von Mark Buntzman, der in einer Handvoll Filmen (wie z.B. in Posse) als Nebendarsteller fungierte und der hier seine erste und einzige Regiearbeit abliefert. 

In der titelgebenden Hauptrolle sehen wir wie schon im Vorgänger Robert Ginty, der erneut durch eine erschreckend ausstrahlungsarme Präsenz sowie hölzernes Schauspiel „auffällt“. Deutlich überzeugender präsentiert sich hingegen Mario Van Peebles, den man sowohl als Darsteller (Heartbreak Ridge) wie auch als Regisseur (New Jack City) kennt und der hier den fiesen Gegenspieler mimt. Ebenfalls mit von der Partie sind außerdem noch Deborah Geffner (MaXXXine) sowie Frankie Faison (Banshee). Was den Inhalt angeht, so wandelt die Fortsetzung stark auf den schon damals flachen Spuren des Originals. Hauptfigur John Eastland ist nach wie vor als „Exterminator“ unterwegs und säubert New York City von Zeit zu Zeit mit dem feurigen Atem seines Flammenwerfers von verbrecherischem Gesindel. Dabei legt er sich mit „X“, dem Anführer einer skrupellosen Verbrecherbande an. Dass der Weg zum unvermeidlichen Showdown mit so mancher Leiche gepflastert sein wird, dürfte klar sein.

Den Härtegrad des ersten Teils erreicht Exterminator 2 dabei zwar nicht ganz, diverse blutige Einschüsse in Verbindung mit der ein oder anderen verkohlten Leiche bekommen wir aber dennoch zu Gesicht. Die damit verbundenen Actionszenen sind zumeist kurz und verteilen sich in einer recht vernünftigen Taktung über die knapp 90-minütige Laufzeit. Ein sonderlich unterhaltsamer Actionstreifen ist Exterminator 2 trotzdem nicht geworden. Dies liegt vorrangig daran, dass es Buntzmans Werk die meiste Zeit über an „drive“ mangelt und aus dramaturgischer Sicht ebenfalls nicht viel los ist. Träge schleppt sich die simpel gestrickte Handlung voran, ohne dabei zu irgendeinem Zeitpunkt fesseln zu können. Auch die Hauptfigur, die ebenso schablonenhaft wie eindimensional angelegt ist wie all die anderen Figuren, könnte einem gleichgültiger kaum sein. Gintys bereits eingangs beschriebene Darbietung hat hieran freilich einen nicht unwesentlichen Anteil. 

Interessanter als die Hauptfigur fällt der Antagonist „X“ und dessen Gang aus. Eine Gruppe die sich, wenn man den Worten von Van Peebles‘ Figur Glauben schenken mag, aus Leuten zusammensetzt, die auf den Straßen aufgewachsen sind und die im Leben nie eine echte Chance hatten. Hier blitzt mehrfach das Potenzial auf, sowohl das System als solches infrage zu stellen als auch die „bösen“ Antagonisten in ein differenzierteres Licht zu rücken. Etwa indem man deutlicher das gesellschaftliche Versagen aufzeigt oder generell die Reagan-Regierung bzw. die sogenannte Reaganomics kritisiert und die Verbrechertruppe gleichzeitig ganz allgemein etwas „menschlicher“ darstellt (The Warriors, The Riffs oder auch Filme wie Menace II Society lassen grüßen). Wir als Zuschauer*innen stünden dann vor einem inneren Konflikt, da wir für beide „Fraktionen“ ein gewisses Maß an Verständnis aufbringen könnten. 

Zwei Parteien, die sich beide aufgrund staatlichen Versagens von der Gesellschaft entfremdet haben und die nun in einem Kampf auf Leben und Tod aufeinandertreffen. Da läge Tragik in der Luft. Doch anstatt dieses dezent durchscheinende Potenzial weiterzuentwickeln, entschied man sich lieber dafür, einen simplen, einseitigen Selbstjustizstreifen zu inszenieren. Dabei hätte eine ambivalentere Herangehensweise hervorragend zu jenem tristen Bild gepasst, das der Film ohnehin schon von New York zeichnet. Die Straßen sind schmutzig, alles wirkt heruntergekommen und es liegt mehr als nur ein Hauch von Resignation in der Luft. Es wirkt beinahe so als ob die Verantwortlichen die Stadt bereits aufgegeben hätten und wir uns in einer Vorstufe zu John Carpenters Escape from New York befinden würden. Dass Motive wie Rache oder Selbstjustiz in diesem Film nicht kritisch hinterfragt werden, sondern ein probates Mittel zur Konfliktlösung darstellen, muss vermutlich nicht extra erwähnt werden. Typisch Cannon Films eben.

Fazit

„Exterminator 2“ ist ein unterdurchschnittlicher Actionstreifen, in dem Selbstjustiz auf der Tagesordnung steht und der Hauptdarsteller über erschreckend wenig Leinwandpräsenz verfügt. Die Action ist okay, das Pacing eher träge geraten, die Story 08/15. Kleine Lichtblicke sind die triste, schmutzig gehaltene Atmosphäre sowie Mario Van Peebles als Bösewicht. Gute Unterhaltung sieht zwar anders aus aber für zwischendurch, um mal eben etwas Zeit totzuschlagen, reicht „Exterminator 2“ gerade so noch aus. 

Kritik: Constantin Wieckhorst

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