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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Das chinesische Restaurant The Long Pig bietet besonders exquisite, kulinarische Leckerbissen in angenehmer Atmosphäre, untermauert von einem abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm. Für die betuchten Gäste des Lokals von Restaurantbesitzer Steven (Terry Chen) bedeutet dieses Serviceangebot, so viel wie das Kredenzen von Menschenfleisch, in einem bordellähnlichen Schuppen, in dem sich zu allem Überfluss auch noch diverse Martial Arts Spezialisten die Köpfe einschlagen. Besondere Würze erhalten die Kämpfe dadurch, dass die Verlierer umgehend in ihre Einzelteile zerlegt und für die blutgierigen Kunden frisch zubereitet werden. In eben diesem Lokal muss eine Gruppe Mittzwanziger um ihr Überleben kämpfen.

Kritik

Who can tell why the specialty of the house is called a Dicky Roll?!

Die Kombination der beiden Genres Splatter und Kampfsport mag im ersten Moment etwas abwegig erscheinen, entfaltet jedoch bereits nach kurzem Zögern ihren Reiz. Denn obwohl die Anzahl an derartigen Mashups ausgesprochen gering ist - spontan würden dem Autor dieser Zeilen lediglich „Blade“ und „Versus“ einfallen, die zumindest entfernt in dieses Schema passen - , verbindet diese beiden Filmgattungen eine überdurchschnittliche Konzentration auf blutige Auseinandersetzungen und ein Faible für unterdrückte Gewaltfantasien. Regisseur Kimani Ray Smith, der bisher hauptsächlich als Stuntman in Erscheinung getreten ist, nutzt in seinem Regiedebut „Evil Feed“ eben diese Überschneidungspunkte, um sowohl dem übersättigten Extrem-Horror-Konsumenten als auch dem gelangweilten UFC-Fan eine Win-Win Situation vorzugaukeln. Eine wirkliche Bereicherung stellt der Low-Budget Streifen dabei leider weder für das eine noch für das andere Klientel dar.

Bereits nach wenigen Minuten wird dem geneigten Betrachter nämlich schmerzhaft bewusst, dass Kimani Ray Smith mit „Evil Feed“ lediglich einen weiteren kruden, beinahe nicht nüchtern konsumierbaren Indie-Horrorstreifen fabriziert hat, der bis auf einige wenige Brutalitätsspitzen und die ein oder andere blanke Frauenbrust absolut keine nachhaltigen Schauwerte zu bieten hat. Hölzern inszenierte Kampfszenen treffen auf stupide Dialoge, hoffnungsloses Overacting, farblose Figurenzeichnungen, nicht nachvollziehbare Handlungssprünge und unreflektierte Gewaltfantasien, ohne jeglichen Mehrwert.

Zumindest die Splatterszenen, in diesem, dem kranken Geist von Ryan Nicholson (“Gutterballs“) entschlüpften Blutgericht, wissen jedoch durchaus zu begeistern. Abgehackte Gliedmaßen und zerschossene Gesichter dürfen dabei ebenso wenig fehlen wie aufgeschnittene Bäuche und eine geöffnete Schädeldecke. Diese einzige Existenzberechtigung des Films wiederum wurde jedoch von der Vereinigung deutscher Zensoren (FSK) durch die äußerst stümperhafte Entfernung von knapp 3 Minuten Laufzeit zu Nichte gemacht. Dadurch wirkt der kanadische Streifen noch sprunghafter, als es dank der Beteiligung von drei Autoren und einem Ideengeber ohnehin schon der Fall war.

Sowohl die Beleuchtung als auch die Kameraführung spotten jeder Beschreibung und untermauern in Verbindung mit dem talentfreien Auftritt des gesamten Schauspiel-Ensembles nur den konsequent zur Schau gestellten Billig-Look der Produktion. Auch wenn den Machern von „Evil Feed“ somit anscheinend durchaus bewusst gewesen ist, dass sie nur unterdurchschnittliche Genreware fabrizieren - und sie diesen Umstand auch gar nicht zu verbergen versucht haben - wertet diese Selbsterkenntnis die Produktion nur marginal auf.

Fazit

Evil Feed“ ist ein vernachlässigbarer Mix aus gut umgesetzten, jedoch komplett willkürlich aneinandergereihten Splatterszenen, holprig inszenierten Untergrundkampfszenen, miesen Dialogen und unpassendem Slapstick. Als wäre diese Konstellation für sich genommen noch nicht schlimm genug, hatte bei der deutschen Veröffentlichung von Mad Dimension auch noch die FSK ihre plumpen Scherenhände im Spiel. Uncut unter Umständen noch als Abschlussfilmchen eines bierseligen Abends zu gebrauchen, ist „Evil Feed“ in der Cut-Version ein Film für die Giftmülldeponie.

Kritik: Christoph Uitz

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