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Ägypten, im Jahr 1900: Ein britisches Forscherteam entdeckt das Grab des Pharao Ra-Antef. Der amerikanische Geschäftsmann King hat die Expedition finanziert, um die Mumie anschließend als Jahrmarktsattraktion vorzuführen. Schon während der Überführung nach London kommt es zu merkwürdigen Zwischenfällen, doch erst dort wird das Unheil in seiner Gänze entfacht…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Rache der Pharaonen (die Ähnlichkeit der deutschen Titel ist schon arg unglücklich) zählte 1959 zu den ursprünglichen HAMMER-Neuverfilmungen der alten UNIVERSAL-Horrorklassiker. Das erfolgserprobte Quartett um Terence Fisher (Regie) und Jimmy Sangster (Drehbuch) hinter, sowie Peter Cushing & Christopher Lee vor der Kamera sorgte für die damals noch gewohnte Qualität, selbst wenn man den Musterschülern Frankensteins Fluch und Dracula nicht ganz das Wasser reichen konnte. Trotzdem war ein Sequel zunächst gar kein Thema und als Haus- und Hofproduzent Michael Carreras (Bestien lauern vor Caracas) dann doch gerne eine Fortsetzung haben wollte, war keiner der ehemals Hauptbeteiligten gerade verfügbar. Kurzum verfasste er selbst das Skript, übernahm den Posten des Regisseurs und verzichtete auf die großen Stars in den Hauptrollen. Das Resultat fiel im allgemeinen Tenor eher bescheiden aus und sorgte dafür, dass in den kommenden Jahren nur noch zwei weitere Mumien-Filme aus der eigenen Produktionsschmiede folgten, die schon von vornherein als Lückenfüller betrachtet wurden.

Die Geschichte entfernt sich im Prinzip kaum von mehr oder weniger allen Exemplaren dieser Gattung: Eine Grabkammer wird geöffnet und in der Folge trifft die dafür Verantwortlichen der Fluch des unsanft geweckten Bewohners. Dahingehend wagt Michael Carreras keinerlei Experimente, dennoch entpuppt sich die Vorgehensweise bei Die Rache des Pharao im Detail als halbwegs interessant. Lange bekommt man von dem schief gewickelten Untoten nichts zu sehen und genau genommen schlägt seine Stunde erst im letzten Drittel der schlanken 80 Minuten Gesamtlaufzeit. Bis dahin gibt es beinah eine Interpretation des King Kong-Motives, wenn ein geldgieriger Geschäftsmann (Fred Clark, Boulevard der Dämmerung) die Trophäe einer von ihm finanzierten Expedition als Rummel-Attraktion verramschen möchte und am Ende natürlich noch die hübsche Dame im Bunde (Jeanne Roland, James Bond 007 – Man lebt nur zweimal) eine entscheidende Rolle spielen wird. Ohne das leibhaftig wütende Monster wird mit mysteriösen Drahtziehern im Hintergrund gespielt, wodurch der Plot fast schon Giallo-ähnliche Whodunnit-Züge besitzt.

Bemerkenswert, wenn vielleicht auch nicht für jedermann sofort auffällig, ist das vorsichtige Herantasten vom nun mal hauptberuflich als Produzent tätigen Michael Carreras an die Möglichkeiten für zukünftige Filme. Sehr dezent werden die Grenzen von mehr Gewalt und Sex ausgelotet, was zu einem ausführlichen Geschacher mit der britischen Zensur führte. Im Endeffekt kam man den prüden Herrschaften deutlich entgegen, wusste anhand der im Film belassenen Szenen aber nun sehr gut, an welchem Rande man sich bewegen konnte. So gibt es gleich zu Beginn einen expliziten Moment mit einer abgehackten Hand (damals schon fast grenzwertig) und in einer Bauchtanzszene kreist die Kamera im Close-Up genüsslich um den Bauchnabel, was wohl das absolute Höchstmaß von erträglicher „Erotik“ ausmachte.

Generell sind es eher die Kleinigkeiten, die einen an sich nicht besonders spektakulären oder nur kurzfristig auffälligen Streifen rückwirkend doch besser dastehen lassen als vorschnell vermutet. Allein handwerklich verblüfft Gelegenheitsregisseur Michael Carreras mit einigen schönen Situationen. Gerade Schnitt, Ausstattung und Szenenbilder zeugen trotz der klammen Möglichkeiten von Einfallsreichtum und einem souveränen Auge. Neben dem erzählerisch zumindest abwechslungsreichen Ansatz machen auch die weniger prominenten Darsteller eine gute Figur, womit man sich deutlich über der eher gedämpften Erwartungshaltung ansiedelt. Natürlich lässt sich nicht alles schönreden und besonders mit dem finalen Auftauchen der Mumie wird deutlich, wie bedeutend das Zutun von Christopher Lee oder Terence Fisher selbst bei so einer „anonymen“ und gesichtslosen Kreatur doch war. Bleibenden Eindruck kann dieses steife – und im wahrsten Sinne des Wortes blasse - Ungetüm nur durch seine Präsenz nicht hinterlassen. Eigentlich ist der Film dann am besten, wenn er auf sein Monster verzichtet. Und auch bei der Auflösung der Geschichte ist man wieder sehr dicht am Giallo – Unfug eben. Störte im Idealfall dort nicht und hier ist es im Endeffekt auch gar nicht so schlimm, denn für seine Mittel ist der zweite Auftritt einer HAMMER-Mumie sogar besser als gedacht. Wenn man mal die Mumie weglässt…

Fazit

Besser als sein Ruf, aber eindeutig keine Prioritätsproduktion aus dem Hause HAMMER zu deren guten Zeiten. Speziell im Vergleich zu den meisten späteren Arbeiten jedoch längts nicht so lieblos heruntergespult wie immer dann üblich, wenn so was schon im Vorfeld klar war. Ein B-Sequel zu einem B-Franchise, das sich nie richtig entwickeln konnte. Dafür ganz schön gemacht und obwohl die Schwachpunkte klar ersichtlich sind, stören sie den kurzweiligen Unterhaltungswert nicht verheerend.

Kritik: Jacko Kunze

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