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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Frustriert von seiner Familie, eifert im Jahre 1960 der junge britische Gentleman Simon Murray (Paul Fox) seinem großen Idol Erol Flynn nach und meldet sich freiwillig bei der französischen Fremdenlegion. Bereits am nächsten Tag, wird so der euphorische Soldat mit anderen Rekruten aus aller Welt in die staubige Hölle der algerischen Wüste geschickt. Was folgt ist Hitze, Sand und ein brutaler Drill, der schon kurz darauf die naiven Abenteuerfantasien des jungen Simon in jeglicher Form zerstört. Denn hier zählt nur der Kampf. Allerdings findet er abseits der Schmerzen und des Verlustes vor allem eins: Wahre Freundschaft sowie eine Selbsterkenntnis, die ihn sein Leben lang begleiten wird. Nur zusammen können sie die vielen gefährlichen Einsätze bestehen und gerade die Freundschaft zum Belgier Pascal Dupont (Tom Hardy), stärkt Simon in seinem Glauben an die Legion. Als jedoch herauskommt, dass Pascal heimlich die Untergrundorganisation OAS  der Algerienfranzosen unterstützt, wird die eiserne Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Und nachdem schließlich Frankreich einwilligen will, Algerien seine Unabhängigkeit zuzugestehen, entsteht eine Kluft zwischen den Soldaten, wodurch beide auf unterschiedlichen Seiten stehen…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Tom Hardy hat in den letzten Jahren eine unglaublich steile Karriere als Jungdarsteller hingelegt. Mit seinen fabelhaften wie grandiosen Beiträgen in Bronson (als harscher martialischer Charles Bronson),  Inception (als launiger Waffenexperte Eames), Dame, König, As, Spion (als aufbrausender Agent Ricki Tarr), Warrior (als starker Kämpfer mit Gefühl Tommy Conlon) sowie seiner Rolle als Bane in Christopher Nolans  The Dark Knight Rises, spielte er sich schnell in die Herzen der Zuschauer. Mittlerweile zählt Hardy so zu den Top-Darstellern Hollywoods und zur A-Liga der Charakterschauspieler. Somit ist Hardy nicht nur ein exzellenter Schauspieler, sondern auch ein Kassenmagnet geworden, mit dessen Name alleine bereits eine Menge Geld gemacht werden kann. Kein Wunder also, dass nun auch seine ersten schauspielerischen Gehversuche nach und nach das Licht des DVD-Marktes erblicken und in neuem Design sowie mit neuer Beschreibung in den Videotheken landen. Einer dieser Beiträge ist das historisch interessante Legionärs-Kriegsdrama Deserter, welches bereits 2002 sein Kino-Debüt feierte. Hardy bekleidet hier zwar nur eine größere Nebenrolle, doch reicht dies bereits aus, um nun einen neuen Release mit seinem Bild auf dem Cover zu rechtfertigen. Ob sich die Verfilmung der wahren Geschichte des Briten Simon Murray, der Auszog seine Seele zu finden, deswegen lohnt, lässt sich indes bereits mit einem Nein beantworten. Denn trotz tollem Settings, einem engagierten jungen Tom Hardy sowie einer intensiven teils brutalen Inszenierung, bleibt das Ergebnis von Regisseur Martin Huberty zu nüchtern und daher nur solides Mittelmaß, trotz seines Engagements.

Die Geschichte selbst indes, basiert auf den wahren Ereignissen von Simon Murray, der seine Erfahrungen in dem Buch Legionnaire niederschrieb und sich bei Deserter auch als Autor und Produzent beteiligte. Während das Buch jedoch vor allem von seinen tiefen emotionalen Momenten lebt sowie seiner Charaktertiefe, gelingt dies seiner Filmumsetzung nur zum Teil. Gerade angesichts einer teils zu behäbigen Erzählweise sowie einer nüchtern dargestellten Welt, wird es dem Zuschauer deutlich schwer gemacht, einen emotionalen Zugang zur Story zu finden. Zwar wird die soldatische Welt perfekt dargestellt und auch Fans der Legion kommen voll auf ihre Kosten, doch für insgesamt 90 Minuten passabler Kriegsthematik ist dies eindeutig zu wenig. Und auch ein wenig schade, denn gerade der Algerienkonflikt bietet genügend Stoff, um höchst brisante wie epische Kriegsdramen zu erzählen, wie bereits Schlacht um Algier von Regisseur Gillo Pontecorvo aus dem Jahre 1966 gezeigt hat. Den Drehbuchautoren Axel Aylwen, William M. Akers und Julie Weinberg gelingt es unterdessen aber kaum, die hervorragende Vorlage passgerecht auf die Leinwand zu übertragen und somit die Figurenzeichnung gekonnt nachzuzeichnen. Simons persönliche Geschichte nach der Suche seiner Seele bleibt so etwas fern und kaum greifbar. Und auch die späteren Konflikte zwischen Simon Murray und Pascal Dupont bleiben so hinter ihren Möglichkeiten zurück. Zwar wird die Brutalität des Krieges in seiner Form wirklich harsch dargestellt und auch verzweifelte Momente bleiben nicht aus, dennoch bleibt es dabei: Deserter lässt einen als Zuschauer relativ kalt. Tom Hardy unterdessen, der eine akzeptable Leistung abliefert und bereits in den ersten Zügen mit seiner Mimik punkten kann, zeigt sich engagiert sowie interessiert, wodurch zumindest hier ein kleines Highlight bleibt.

Fazit

Das Kriegs-Drama "Deserter" kann auch als Re-Release nicht gänzlich überzeugen und bleibt trotz seiner engagierten Art, einer teils packenden Inszenierung sowie seiner grandiosen Vorlage, gemessen am Genre, nur durchschnittliche Kost. Zu sehr fehlt eine emotionale Tiefe, zu wenig gelingt es den Autoren den Algerienkrieg oder die Selbstfindung Simon Murrays in seinen eigentlichen Facetten zu beleuchten. Was bleibt ist ein junger Tom Hardy mit einer engagierten Darstellung, die vor allem für Kompletivsten interessant ist.

Kritik: Thomas Repenning

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