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Inhalt

Der alte Jerome arbeitet in einem Nonnenkloster und macht sich dort durch sein ständiges Fluchen nicht gerade beliebt. Der Bischof, mit dem er zusammen die Schulbank gedrückt hat, will ihn in den zehn Geboten unterweisen, doch ausgerechnet hier mischt sich der Teufel ein. Mit der Hilfe mehrerer Geschichten will er beweisen, dass seine eigene Haltung sehr viel mehr Anziehungskraft besitzt als die zehn Gebote. Er berichtet u.a. vom Verlangen, das eine Striptease-Vorführung auslöst, von Frauen, die mit einem Diamanten-Collier auch ihre Ehemänner tauschen, von einem jungen Mann, der erstmals seine wirkliche Mutter trifft, und von Gaunern, die sich gegenseitig bestehlen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

"Liebe ist nur Gesprächsstoff, nichts weiter."

Wenn man die französische Filmgeschichte (grobschlächtig) in zwei Segmente aufgliedern möchte, dann gibt es ein Kino vor und ein Kino nach der Nouvelle Vague. Noch heute offenbart diese Stilrichtung, die in den späten 1950er Jahren zur filmerzählerischen Revolution reifte und nach wie vor Filmschaffende auf der ganzen Welt beeinflusst, ihre Bedeutsamkeit. Der Rang der Avantgarde sowie des poetischen Realismus scheint heutzutage ein wenig in Vergessenheit geraten sein, obgleich gerade diese Strömungen den Weg der reichhaltig reüssierenden Nouvelle Vague ebneten. Einer der renommierten Regisseure Frankreichs, bevor Jean-Luc Godard und Francois Truffaut die (cineastischen) Herzen des Publikums höher schlugen ließen, war Julien Duvivier, der vor allem mit Der Golem 1936 auf sich aufmerksam machen konnte, bevor er mit der fünfteiligen Don-Camillo-Filmsaga international außerordentliche Erfolge feierte.

Das große Talent von Julien Duvivier, der 1967 in Paris verstarb, war zweifelsohne seine tonale Wandlungsfähigkeit: Die Tragik und die Komik waren gleichermaßen seine Heimat. Genau diese Flexibilität hat er jedoch wohl nie extremer ausleben können, als im 1962 entstandenen Episodenfilm Der Teufel und die zehn Gebote. In verschiedenen Handlungssträngen führt uns Duvivier hier die Gegenwart der zehn Gebote im Alltag diverser Charaktere vor Augen und macht sich einen erkennbaren Spaß daraus, die Stimmungslagen aus dem Stehgreif zu wechseln respektive zu variieren. Ausgangspunkt von Der Teufel und die zehn Gebote ist der Hausmeister eines Nonnenklosters im heimeligen Brügge, Jerome Chambard (Michel Simon, Hafen im Nebel), der aufgrund seines losen Mundwerkes vom Erzbischof (Lucien Baroux, Die Elenden) den Auftrag bekommt, die zehn Gebote auswendig zu lernen.

Es bereitet Julien Duvivier erkennbare Freunde, geachtete Schauspieler wie Alain Delon, Michel Simon, Louis de Funès, Fernandel, Lino Ventura, Danielle Darrieux und Charles Aznavour zu Schachfiguren innerhalb seines teuflischen Vergnügens zu erklären. Zynischer Moderator des Geschehens und kommentierender Kitt zwischen den einzelnen Episoden ist dabei der Teufel höchstpersönlich, der dem Zuschauer voller Stolz entgegenhält, so manches Unglück zusammengebraut zu haben. Obgleich man sich an der Starpower, mit der Der Teufel und die zehn Gebote aufwartet, selbstredend nicht sattsehen kann, fehlt dem Narrativ augenfällig jedwede Dringlichkeit. Mal ergeht sich das Szenario in bunten Spitzen, mal beruft es sich auf eine lebenswirkliche Schwere, und dennoch muss sich Der Teufel und die zehn Gebote letztlich eingestehen, über die viel zu langen 120 Minuten zuvorderst behäbig von einem Kapitel zum nächsten zu plätschern.

Fazit

"Der Teufel und die zehn Gebote" ist ein merklich in die Jahre gekommener Episodenfilm, der sich nicht moralisierend, sondern mit Augenzwinkern über die Bedeutung der zehn Gebote in unserem Alltag auslässt. Mag der Film kompetent inszeniert und phänomenal besetzt sein, fehlt dem Geschehen doch fortwährend die erzählerische Dringlichkeit, was den Film zur reichlich behäbigen Erfahrung erklärt.

Kritik: Pascal Reis

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