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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Charles Bronson spielt den abgehalfterten Grenzschutzbeamten Jeb Maynard, der die illegale Immigration von Mexikanern in die USA unterbinden soll. Er ist einem Koyoten auf der Spur, der teuren Menschenhandel betreibt. Doch als er Elena kennenlernt, eine junge Mexikanerin, ändert er seine Sichtweise auf die Immigranten.

Kritik

„Kannst' ruhig schlafen, Amerika. Deine Steuerdollar arbeiten für Dich.“

Zuerst sind da nur gigantische weiße Letter, die sich über den Bildkader erstrecken und diesen in ihrer Gewalt beinahe auseinanderzusprengen drohen: Charles Bronson steht da geschrieben. Imposant, felsenfest, eindringlich. Dem Zuschauer wird in diesem Moment bereits überdeutlich klargemacht, dass dies voll und ganz sein Film ist, daran besteht kein Zweifel. Allerdings ist Der Grenzwolf kein typisches Charles-Bronson-Vehikel der Marke Kalter Hauch, stattdessen könnte man vielmehr einen Vergleich zwischen dem hiesigen Thriller von Jerrold Freedman (A Cold Night's Death) und dem vollends in der Versenkungen verschwundenen TV-Spielfilm Ein Mann schlägt zurück aus dem Jahre 1986 bemühen, in dem Charles Bronson im Kampf gegen einen korrupten Gewerkschaftler ebenfalls eher Worte, denn Fäuste sprechen ließ: Das archetypische Charaktermodell des einsamen Rächers, auf das Bronson seinerzeit abonniert war, hat jedenfalls Sendepause.

Ungleich menschlicher, ja, reflektierter, erleben wir die mit lipka-tatarischen Wurzeln versehene Ikone des klassischen (Männer-)Kinos. Als Jeb Maynard, angesehener Chef einer Einheit der United States Border Patrol an der mexikanischen Grenze, beweist Charles Bronson, stilecht mit Schnauzbart, Cowboyhut und Lederjacke ausgestattet, seine empathische Seite und macht keinesfalls Jagd auf illegale Einwanderer, die das heilige Amerika mit ihrer Anwesenheit beschmutzen möchte, so wie es die Parameter des Genres eigentlich vorschreiben würden, sondern auf die Schleuser, die sich mit dem großangelegten Menschenhandel eine goldene Nase verdienen – und auch vor unappetitlichen Zwischenfällen mit der abgesägten Schrotflinte nicht zurückschrecken. Es ist ein rentables Geschäft, in dem sich Hotchkiss (Ed Harris, The Rock – Fels der Entscheidung) Nacht für Nacht die Hände beschmutzt, während das kriminelle Treiben natürlich viel größere Wellen im Hintergrund zieht.

Der Grenzwolf zeigt sich durchaus gewillt darin, dass in seiner Thematik naturgemäß implizierte politische Programm ernstzunehmen, anstatt sich, wie der bildgewaltige Desierto – Tödliche Hetzjagd zuletzt, von jedem Diskurs freizusprechen. Und es bleibt durchweg interessant zu sehen, wie sich Charles Bronson gemäßigt durch das grenzländische Spannungsszenarium bewegt, Spuren liest, Indizien sammelt und die großkalibrige Bleispritze bis zum Finale sicher im Halfter aufbewahrt. Es ist vielmehr Jerrold Freedman anzurechnen, dass Der Grenzwolf – trotz seiner positiven Abweichungen – im gehobeneren Mittelmaß versackt, vermag seine schmucklose Inszenierung doch nie den Gedanken vermeiden, dass man es hier womöglich sogar mit einem TV-Film zu tun bekommen könnte. Letztlich ist es dem markanten Zugpferd an vorderster Front zu verdanken, dass Der Grenzwolf funktioniert: Denn Bronson bleibt rechtschaffen in seiner Konsequenz und konsequent in seiner Rechtschaffenheit.

Fazit

Müsste man sich zwischen "Der Grenzwolf" oder dem ähnlich geeichten "Grenzpatrouille" mit Jack Nicholson entscheiden, sollte man zu Zweiterem greifen. Dennoch gefällt "Der Grenzwolf" bisweilen als untypischer, gemäßigter Charles-Bronson-Flic, in dem der ikonengleiche Star seine empathische Seite zum Vorschein bringen darf. Leider fehlt der schmucklosen Inszenierung jeder nachhaltige Ausdruck, was "Der Grenzwolf" in das gehobene Mittelfeld drückt.

Kritik: Pascal Reis

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