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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Getrieben von schönen Erinnerungen an das Kennenlernen seiner geliebten Frau vor 40 Jahren, packt der sonst eher wenig spontane Londoner Geschäftsmann Andrew Blake (John Malkovich) seine Koffer und reist nach Frankreich ins „Schloss Beauvillier“. Durch eine Verwechslung wird er von der Haushälterin Odile (Émilie Dequenne) für den neuen Butler gehalten – Blake spielt mit, um auf dem Schloss bleiben zu können. Ab sofort heißt es „Monsieur Blake zu Diensten“! Der Alltag des Millionärs besteht plötzlich daraus, Zeitungen für die Hausherrin Nathalie Beauvillier (Fanny Ardant) zu bügeln, die uralten Standuhren mit Wattestäbchen zu polieren und vor allem: dem verwöhnten Kater Mephisto jeden Wunsch von den Kulleraugen abzulesen. Mit seinem trockenen, englischen Humor bringt Blake Schwung in das marode Schloss und beginnt, richtig Lust an seinem neuen Leben zu finden. Jetzt muss er nur noch dafür sorgen, dass ihm niemand auf die Schliche kommt. Denn da ist auch der griesgrämige Gärtner Phillipe, der Blake so gar nicht über den Weg traut …

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Absolut hirnverbrannt. Nein, das ist noch nicht die komplette Filmkritik, obwohl sie es sein könnte, angesichts dessen, was Gilles Legardinier bei seinem ersten Ausflug auf den Regiestuhl aus seinem gleichnamigen Bestseller gemacht hat. Die Produzenten erkannten wohl ebenfalls die unvorteilhafte Mehrdeutigkeit des Titels und änderten ihn zum profanen Well Done!. Das befeuert natürlich rhetorische Fragen nach unfreiwilliger Ironie und klingt zugleich verdächtig nach dem süßlichen Selbstlob, das Kernelement der als versöhnliche Feiertagsunterhaltung getarnten Eliteegozentrik ist. 

So landete man dann bei dem bizarren Bedienstetenspruch - mit Ausrufungszeichen. War das vertraglich verpflichtend? Jedenfalls passt es perfekt zu der apodiktischen Affirmation  von Klassenhierarchien, Konservativismus und Konvention im Mittelpunkt einer Handlung, die so verstaubt und vorgestrig ist wie der Schlossschauplatz. Das edle Anwesen, das die verwitwete Eigentümerin Nathalie (Fanny Ardant, The Palace) in eine Luxusherberge umfunktionieren möchte, wird zu einem weiteren Mittel der Romantisierung reaktionärer Machtstrukturen innerhalb der witzlosen Story um den Butler spielenden Titelhelden (John Malkovich, The Line).

Andrew Blake und Grundstücksaufseher Magnier (Philippe Bas, On the Edge 2 - Pfad der Wölfe) helfen dem jede auf ihre Art einem Mann nachtrauernden Frauen-Trio Nathalie, Haushälterin Odile (Émilie Dequenne, Close) und Dienstbotin Manon (Eugénie Anselin, Der Verlorene Zug) mit Technik und Organisation und werden im Gegenzug bekocht und umsorgt, woraus vorhersehbare Paarkonstellationen entstehen. Der Erbadel feiert in der patriarchalischen Pastorale einträchtig das Christfest (was sonst?) mit Bürgertum, Arbeiterklasse, Bauern und Imperialisten. Nur auf die Unterschicht wird geschossen, aber die taucht in der heilen Welt nicht auf. 

Fazit

Status und Erfolg sollten eigene Grenzen nicht vergessen lassen, ob auf handwerklicher oder zwischenmenschlicher Ebene. Klingt banal, muss aber gesagt werden, da Gilles Legardiniers Regiedebüt das Gegenteil nicht nur in der sich an den chargierenden Malkovitch klammernden Inszenierung vermittelt. Seine paternalistische Parabel verklärt Übergriffigkeit zum legitimen Mittel zur Wiederherstellung der (ach so) guten gestrigen Gesellschaftsordnung. Anstelle von Charakteren bevölkern wandelnde Personifikationen die neo-konservativen Narrative, mit Kalauern und verstaubten Witzchen aufbereitet zum Wohlfühlen-Weihnachtskino für rechts-konservative Reaktionäre. 

Kritik: Lida Bach

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