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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die One-Woman-Show der Komikerin Noam Shuster Eliassi thematisiert den israelisch-palästinensischen Konflikt und den Kampf um Gleichberechtigung. Dabei konfrontiert sie das Publikum mit unangenehmen Wahrheiten, wenn ihr Streben nach Koexistenz absurd zu klingen beginnt.

Kritik

“The elephant in the room used to be the occupation”, sagt Comedian Noam Shuster Eliassi in einer späten Szene Amber Fares (Speed Sisters) dokumentarischen Porträts. “Now the elephant in the room is genocide”. Es ist diese mutige Direktheit, welche die als Kind einer jiddischen Iranerin und eines Israeli in der israelisch-palästinischen Kommune Oasis of Peace aufgewachsene Protagonistin ebenso spannend und zeitaktuell macht wie Amer Fares dokumentarisches Langfilm-Debüt. 

Obwohl an erster Stelle eine Mischung aus Charakterskizze, Erfolgsstory und Hommage der jungen Aktivistin, deren One-Woman-Show den Filmtitel lieferte, ist Fares persönliche Inszenierung auch ein bedrückender Geschichtsabriss. Dessen Eckpfeiler ist unweigerlich der gewaltvolle Konflikt. Die Verbrechen des israelischen Regimes gegen Palästina sind ständiges Thema in Eliassis sozialem Umfeld; in Gesprächen mit Freund*innen und Familie, in den nebenher laufenden Nachrichten und selbst in ihrer Schullaufbahn.

Zu letzter gehört für die israelische Jugend verpflichtender Wehrdienst, den Eliassi verweigerte. Die Abstumpfung gegenüber staatlich sanktionierten Verbrechen gegen die Menschlichkeit, sowie die gezielte Normalisierung und Legitimation systemischer Unterdrückung sind im Hintergrund deutlich präsent, auch wenn die Regisseurin sie nie direkt anspricht. Das überlässt sie Eliassi, die mit ihren Bühnenauftritten ironischerweise - und bittererweise - mehr Menschen erreicht als mit amtlichem Aktivismus. Dank der filmischen Promotion sicher bald noch mehr.

Fazit

Mitschnitte Noam Shuster Eliassis Bühnenprogramms, Archivbilder, Familienvideos und Social-Media-Schnipsel bilden den reichen Fundus an medialem Material, aus dem Amber Fares ein lebensnahes Porträt der israelischen Aktivistin und Komikerin zusammenstellt. Das Projekt, das im Dokumentarfilm-Wettbewerb von Sundance seine Premiere feiert, ist klar ein Sprachrohr für die dringliche Botschaft der Hauptfigur. Deren hochpolitischer Humor bestimmt auch den Tenor der Inszenierung, die gekonnt Ernst und trotzigen Witz vereint. 

Kritik: Lida Bach

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