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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Eine Laientheatergruppe rund um ihren exzentrischen Leiter reist auf eine einsame Insel, um dort mit einer ausgegrabenen Leiche ihr Stück einzuüben. Dabei erwecken sie die Untoten, die sich in Scharen aus ihren Gräbern erheben.

Kritik

Eine Gruppe junger Menschen begibt sich in ein abgelegenes Häuschen und beschwört in einer ungesunden Mischung aus Abenteuerlust, Respektlosigkeit vor der Grabesruhe und schlichter Unbekümmertheit eine Invasion der Untoten hervor. Wem kommt das bekannt vor?

Reflexartig sollte nun natürlich der Name vom zeitlos genialen Hüttenzauber Tanz der Teufel fallen, aber selbst diesem Genre-Revoluzzer greift Children Shouldn’t Play with Dead Things thematisch eigentlich vorweg. Womit dessen Regisseur und Co-Autor Bob Clark (hier als Benjamin Clark) glatt zweimal seiner Zeit eindeutig voraus war. Zwei Jahre später erschuf er mit Jessy – Die Treppe in den Tod (Black Christmas) den ersten echten Slasher auf nordamerikanischen Boden (obgleich gerne Halloween – Die Nacht des Grauens vorschnell diese Würde zu Teil wird), und sein damals zweiter Spielfilm ist trotz eindeutiger Anleihen an George A. Romero’s Zombie-Meilenstein Die Nacht der lebenden Toten sowas wie die Blaupause zum Sam Raimi’s wüsten Splatter-Platte. Preislich wie in der allgemeinen Umsetzung (ohne Freundschaftsdienste nicht zu realisieren) praktisch deckungsgleich, und in vielerlei Hinsicht scheint Raimi die Grundidee einfach übernommen zu haben. Nur wesentlich besser, aber zumindest der Pionier-Gedanke lässt sich diesem oftmals sehr kruden Low-Budget-Kuriosum somit nicht nehmen.

Um ein Theaterstück einzuüben hat der mehr als exzentrische und selbstverliebte Leiter Alan (unbestreitbares Highlight: Co-Autor und für das bemerkenswert anständige Make-Up-verantwortliche Alan Ormsby, Deranged)  - optisch eine Mischung aus einem großgewachsenen Peter Dinklage (Game of Thrones) und Kenneth Branagh (Mord im Orient Express) mit ähnlicher Attitüde in kuriosen 70er-Jahre Flohmarkt-Klamotten gehüllt – eine sagenhaft dämliche Idee. Er packt sein von billigen Klischees nur so triefendes Laien-Ensemble ein und will in einer Mischung aus Teambuilding und extremer Generalprobe auf einer sonderbaren Insel – bestehend nur aus einem Friedhof und einer gruseligen Hütte – sein neues Stück proben. Mitsamt einer frisch ausgebuddelten Leiche als Requisite. In der Folge kommt auch der restliche Komposthaufe zu Besuch, womit so nicht unbedingt gerechnet wurde. Das klingt an sich ganz spaßig und in ausgewählten Situationen generiert Children Shouldn’t Play with Dead Things auch genau das. Echte Klasse wie bei den erwähnten Hits von Romero oder Raimi ist dabei zwingend von der Erwartungsliste zu streichen. Lange ist das nur ein mit dem wohlwollendem Low-Budget-Genre-Auge durchgezwinkerter Gehversuch mit Flachwitz-Flatrate und Kinderfasching-Halloween-Effekt.

Der Film besitzt durchaus einige zeitgenössische Anspielungen (der unvermeidliche Ed Gein wird diesmal sogar sehr direkt zitiert), ist in seiner Guerilla-Art absolut liebenswert und in den letzten 15 Minuten kann sich das Ganze sogar verhältnismäßig konkurrenzfähig gestalten. Da waren nur wenige Zombie-Filme der 70er und 80er entscheidend besser. Bis dahin ist das jedoch ein recht zähes Brot zwischen zu flapsiger Parodie und atmosphärisch ganz anständigem, aber nie nur halbwegs ernstzunehmenden Horror-Kuckucksei. Waren die direkt vergleichbaren Kollegen trotz ihrer ähnlich dünnen Möglichkeiten zumindest eindeutig in ihrer Ausrichtung, fühlt man sich bei Children Shouldn’t Play with Dead Things nie so richtig beheimatet. Mal gruseliges Ambiente und mit halbwegs schicken Effekten, mal Impro-Nachtwanderung mit 2 Promille und jemanden, der zufällig eine Kamera hält. Hat auch was, aber nicht so wahnsinnig viel.

Fazit

Sicherlich nicht völlig unwichtig, dafür ist Bob Clark viel zu sehr am Puls der Zeit und sogar einen Takt voraus. Dennoch ist sein Film aus heutiger Sicht maximal nur noch eine ambitionierte Low-Budget-Fingerübung mit zeitlos überschaubarer Qualität. Absoluten Genre-Geeks wenigstens aufgrund des zeitlichen Kotexts und seiner erkennbaren Werten sehr eingeschränkt zu empfehlen.

Kritik: Jacko Kunze

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