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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Um endlich etwas bedeutendes in ihrem Leben zu tun, schreibt sich die junge Amy Cole (Kristen Stewart) kurzerhand beim Militär ein und wird in das Gefangenenlager von Guantanamo Bay geschickt. Dort wird sie mit Häftlingen konfrontiert, die teils schon seit über 8 Jahren inhaftiert und ihrer Menschenrechte beraubt sind. Cole versucht ihrer Pflicht nachzukommen und sich den harten Regeln ihres Jobs anzupassen, wird jedoch – verstärkt durch ihre Empathie zu einem der Häftlinge (Peyman Moaadi) - von Gewissensbissen geplagt.

Kritik

Für seinen ersten Spielfilm wählte sich Regisseur Peter Sattler sogleich ein Thema, das bei vielen Amerikanern böse aufstößt. In einer Zeit, in der in der westlichen Welt das Feinbild Nummer 1 der Muslim ist, ausgelöst durch die Ereignisse am 11. September und danach medial bis zum geht nicht mehr hochgepusht, kann sich nicht jeder mit dem Gedanken anfreunden, dass sich in den Zellenblöcken von Guantanamo Bay auch zahlreiche Unschuldige befinden (was übrigens auch schon von der amerikanischen Regierung widerwillig zugegeben wurde und als "unglückliche" Aufdeckung durch Wikileaks bezeichnet wurde). Präsident Obama verspricht nun schon seit Jahren, Guantanamo Bay endlich zu schließen, getan hat sich jedoch noch nichts. Seine Premiere feierte das Drama "Camp X-Ray" auf dem Sundance Filmfestival und konnte zumindest bei einem Großteil der Kritiker punkten.

"It's not as black and white as they said it's going to be."

Camp X-Ray handelt nun weniger von Misshandlungen oder Folter -  welche natürlich auch stattfinden, nur fokussiert der Film dies nicht, er erwähnt es nur am Rande - sondern vielmehr von der Isolation und der psychischen Belastung, welcher man dadurch ausgesetzt ist (betrifft dabei nicht nur die Gefangenen, sondern auch die Wärter). Dies treibt beide Seiten in unberechenbare Situationen. Auf der Seite der Gefangenen können das Angriffe auf die Wärter sein, auf militärischer Seite schon Mal sexuelle Belästigungen unter Kollegen oder das Ausgrenzen dieser.

"This is a warzone."

Was nun, wenn sich zwischen Wärter und Gefangenem eine Freundschaft entwickelt? Schwer vorstellbar und für beide Seite alles andere als einfach, da es von niemandem sonst geduldet wird. "Camp X-Ray" greift genau diesen Gedanken auf und erzählt die Geschichte einer verbotenen Freundschaft zwischen der Soldatin Amy Cole (Kristen Stewart) und Gefangenen Ali (Peyman Moaadi), zwischen denen sich, ganz im Stillen, eine immer stärkere Verbindung entwickelt. Vieles bleibt unausgesprochen, oftmals reichen die Gesichtsausdrücke der beiden Darsteller, um in deren Gefühlswelt zu blicken. Sehr bewegend und äußerst traurig stimmend. 

"Do not let these guys know anything about you, do not let them get inside your head."

Sowohl Kristen Stewart als auch Peyman Moaadi stehen in "Camp X-Ray" im Fokus. Von beiden wird schauspielerisch viel abverlangt, beide können in dieser Hinsicht stark punkten. Dass Stewart eben nicht nur in "Twilight" mitspielt, sondern schon seit vielen Jahren zahlreiche Independent-Dramen dreht, in welchem sie überzeugt, wissen viele leider noch immer nicht. Ihr stets depressiver Gesichtsausdruck mag zwar nicht jedem gefallen, doch wählt sie ihre Rollen eben auch zu sich passend – wie auch in "Camp X-Ray". Der aus dem Iran stammende Peyman Moaadi dürfte den meisten wohl aus dem oscarprämierten Drama "Nader und Simin – Eine Trennung" ("A Seperation") von Asghar Farhadi bekannt sein, in welchem er bereits deutlich zeigte, dass er sein Handwerk versteht. In "Camp X-Ray" spielt er erneut großartig auf.

Fazit

Eine traurige Geschichte um eine verbotene Freundschaft, die emotional stark berührt und auch hinterher noch nachzuwirken weiß. Großartig gespielt und regietechnisch gekonnt gefilmt – eine wahre Indie-Perle.

Kritik: Sebastian Stumbek

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