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Quelle: themoviedb.org
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  • 115 Min Drama
  • Regie
  • Drehbuch
  • Cast

Inhalt

Für den todkranken Izzet läuft die Zeit ab. Die Ärzte haben aufgegeben, Gebete und Rituale helfen kaum noch, und die Zukunft seiner Familie liegt nun in Gottes Hand. So verbringt Izzet seine Zeit in der virtuellen Realität und erkundet die erstaunlichen und jenseitigen Orte des virtuellen Kosmos. Dort trifft er sogar seine Freundin wieder…

Kritik

Virtual Reality ist für manche wie ein zweites Leben; für den 19-jährigen Izzet (Fatih Al) ist dieses dringen notwendig. Der zurückgezogene Protagonist Ali Vatansevers episodischen Ensemble-Dramas leidet an einer fatalen Krankheit. Die psychische Projektion in einen gesunden Körper in einer künstlichen Welt ist für eine Flucht vor den Schmerzen und Sorgen seines tristen Alltags. Nicht nur er sucht Momente der Ablenkung im digitalen Raum, dessen visuelle Variabilität zum Spiegel der unterschiedlichen Konfliktsituationen der Charaktere werden. 

“Gemeinsam allein” heißt übersetzt der türkische Originaltitel des fragmentierten Familienbilds, dessen Einzelteile sich mosaikartig zu etwas Größerem fügen als dem Porträt einer belasteten Beziehung. Izzets Mutter Reyhan (Esra Kızıldoğan) will selbst an ihr vorgegaukeltes Leben auf Social Media glauben. Ihr Ehemann Abdi (Onur Gözeten) hingegen unternimmt eine physische Reise in der verzweifelten Hoffnung auf ein Wunder, das seinem Sohn rettet. Sie alle glauben auf ihre Art an etwas Ungreifbares, das zugleich existiert und nicht da ist.

Der filmische Kosmos gleitet zwischen VR, Social Media Bildern und konventionellen Kameraaufnahmen scheinbar schwerelos und verknüpft so die persönlichen Sphären, in denen die Figuren sich abgekapselt haben. Weder verklärt noch verteufelt der Regisseur und Drehbuchautor die digitale Welt. Diese erscheint vielmehr als neutrales Medium, das erst in seiner Anwendung hilfreich, schädlich oder zwiespältig wird. Der künstliche Kosmos kann befreit den jungen Hauptcharakter aus seinem physischen Dasein während er für seine Mutter zum Gefängnis und für den Vater zur Leerstelle wird. 

Fazit

In einer Leinwandwelt voller optischer, formaler, körperlicher und psychischer Gegensätze findet Ali Vatansever die Parallelen sowohl auch menschlicher als auch digitaler Ebene. Konstantinos Koukoulios Kamera kontrastiert klaustrophobische Wohnräume mit schwebend entrückten VR-Szenen. Umso größer die Diskrepanz zwischen virtuellen Räumen und wahrem Leben wird, umso vertrackter verflechten sich beide Aspekte. Existenzialistische Tiefe und thematische Weitläufigkeit überlastet indes das fragile Handlungsgerüst, das vor allem die fähigen Darstellenden tragen. Dennoch eröffnen die synkopischen Schnittstellen zwischen VR und Wirklichkeit bleibende Frage um Echtheit und Eskapismus, Illusion und Identität.

Kritik: Lida Bach

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