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Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Maxdome Netflix

Inhalt

Anfang des 20. Jahrhunderts stoßen Soldaten am Grundstück von Bela Kiss (einziger schauspielerischer Lichtblick: Rudolf Martin) auf mehrere Benzinfässer, die anstelle des gesuchten Treibstoffs jedoch die blutleeren Überreste von mehr als zwanzig Frauen enthalten. Der Serienmörder selbst ist zum Zeitpunkt der Entdeckung bereits in einem der vielen Scharmützel des Ersten Weltkriegs gefallen. Nichts desto trotz tauchen über die Jahrzehnte hinweg immer wieder merkwürdige Berichte von Personen auf, die Bela Kiss gesehen haben wollen. Ist der brutale Killer vielleicht doch nicht gefallen? Hat er eventuell sogar einen Weg gefunden, dem Tod dauerhaft von der Schippe zu springen? Überblende in die Gegenwart: Eine Gruppe Mittzwanziger (Kristina Klebe, Fabian Stumm, Ben Bela Böhm, Janina Elkin und Angus McGruther), die sich nach einem Bankraub in ein abgelegenes Hotel für Ehebrecher zurückgezogen hat, wird mit einer blutrünstigen Mordserie konfrontiert, die Ähnlichkeiten mit den Untaten von Bela Kiss aufweist. Lasst den Überlebenskampf beginnen.

Kritik

Slasher made in Germany

Der deutsche Horrorfilm hat seit jeher Probleme, sich international gegenüber hochbudgetierten amerikanischen Horrorblockbustern, düsteren Vertretern des französischen und englischen Terrorkinos oder innovativen asiatischen Genrebeiträgen zu behaupten. Das mag an dem nicht von der Hand zu weisenden „Tatort“-Look der meisten Produktionen liegen oder einfach nur daran, dass aus Deutschland nur in den seltensten Fällen ein eigenständiges Vorreiterwerk zu vermelden ist. Meistens beschränkt man sich auf das bloße Kopieren beziehungsweise Variieren von erfolgreichen und damit bereits dutzendfach kopierten Vorbildern.

Lucien FörstnersBela Kiss: Prologue“ sieht sich ganz offensichtlich als legitimer Nachfolger von Tobe HoopersThe Texas Chainsaw Massacre“, dessen Grundprämisse über weite Strecken auch durchaus passabel kopiert wird. Das Endergebnis kann jedoch zu keiner Zeit mit dem großen Vorbild Schritt halten. Dafür ist das Gezeigte zu sauber, zu wenig gewagt und im Grunde einfach zu langweilig und vorhersehbar. Es fehlt „Bela Kiss: Prologue“ sowohl an einer neuartigen Herangehensweise (an ein bereits ziemlich ausgelutschtes Thema) als auch an einer ansatzweise schlüssig vorgebrachten Handlungsentwicklung und halbwegs akzeptablen Darstellern. Lucien Förstners Erstlingswerk schwächelt somit eben genau dort, wo es beinahe bei jedem deutschen Beitrag dieses Genre etwas zu bemängeln gibt. Abseits von positiven Ausreißern wie Stefan RuzowitzkysAnatomie“, Robert SchwentkesTattoo“ und Andy FetschersUrban Explorer“ wird viel zu oft auf massentaugliche Fließbandware oder pseudoanspruchsvolle Genrevariationen gesetzt, die in ihrer Gesamtheit nicht zu überzeugen wissen.

Trotz dieser Kritikpunkte gibt es bei „Bela Kiss: Prologue“ auch ein Alleinstellungsmerkmal, das durchaus zu begeistern weiß. Die sensationelle optische Präsentation. Bereits der Start mit verwaschenen 35mm Aufnahmen aus den 20er Jahren, die die Entdeckung der ersten Opfer von Bela Kiss dokumentieren, ist ein Leckerbissen. Der Wechsel in die Gegenwart fällt zwar etwas ernüchternd aus - HD-Kamera ohne sichtbare Ecken und Kanten - doch diverse Rückblenden in Standbild-Optik, mit gelbstichigen, nachkolorierten, beinahe künstlerisch anmutenden Bildern, stärken das Gefühl eines eigenständigen Looks. Auch die wenigen Gewaltexzesse fallen sehr explizit aus und wirken gut getrickst, wobei das ganz große Aha-Erlebnis - auch bei näherer Betrachtung - nicht zu finden ist. Die Betonung liegt außerdem eindeutig auf dem Wörtchen wenigen, was sich vor allem dadurch bemerkbar macht, dass erst nach knapp 60 Minuten Spielzeit die Gore-Schraube zumindest etwas angezogen wird.

Klischeecharaktere ohne Identifikationspotential, ein Storygerüst, das in seiner Dummheit seinesgleichen sucht und Darsteller, die streckenweise ziemlich unbeholfen, englische Phrasen Richtung Kamera schleudern, entwerten den überragenden Look des Streifens beinahe gänzlich. Vor allem die unüberlegte Aneinanderreihung von vergangenen und gegenwärtigen Sequenzen, in Kombination mit abstrusen Handlungssprüngen und Storyfäden, die ins Leere verlaufen, machen den Filmgenuss auch für breit interessierte Genrefans zu einem äußerst schwierigen Unterfangen.

Fazit

Bela Kiss: Prologue“ ist ein durchwachsener Genrebeitrag aus Deutschland. Auf der Habenseite kann der Streifen einige optisch wirklich eindrucksvolle Szenen und die ein oder andere kurze Brutalitätsspitze verbuchen. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es jedoch eine miese Story, schlechte Dialoge, mittelmäßige Schauspielleistungen und ein abstruses Ende zu verkraften. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Förstners Streifen in - streckenweise etwas holprigem - Englisch gedreht und für den deutschsprachigen Markt erst im Nachhinein - fürchterlich schlecht - synchronisiert wurde. Es setzt dem Ganzen wohl eher die Dornenkrone auf.

Kritik: Christoph Uitz

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