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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Harris arbeitet hart für seinen Marketing-Job, ist aber außerhalb seiner Arbeitszeiten noch deutlich beschäftigter: Die Tage verbringt er damit, eine Dating-App nach vielversprechenden Frauen zu durchforsten, des Nachts trifft er sich dann mit diesen. Der Junggeselle fürchtet sich vor Bindung und Verantwortung und ist mehr als glücklich mit seinem Single-Dasein. Das ändert sich abrupt, als er über die App die hübsche Riley kennenlernt: Sie ist mehr als nur eine von Harris' gewöhnlichen Eroberungen und wird ein Teil seines Lebens – doch das hat gefährliche Folgen...

Kritik

Harris (Jack Cutmore-Scott, Dunkirk) lebt den Traum unabhängiger Junggesellen der Gegenwart. Sein Job in einer angesagten Agentur läuft und Frauen spielen in seinem Leben nur als flüchtige Bekannschaften und Bettgespielinnen eine Rolle. Eine Dating-App namens Head over Heels (natürlich an Tinder angelehnt) macht's möglich: Treffen, abschleppen, unverbindlicher Sex und danach schnellstmögliches Ignorieren. Immer und immer wieder. Harris swiped sich von Match zu Match, hüpft von Bett zu Bett und verschwindet immer gezielt vor dem Sonnenaufgang. Bloß keine Verantwortung, bloß keine zwischenmenschliche Interaktion die über das übliche Raspeln von Süßholz in der Stammbar hinausgeht. Bad Match – der Titel lässt es idiotensicher verlauten – spielt nun das Szenario durch, in welche Extreme man abstürzen kann, wenn man sich seiner Online-Souvernität etwas zu sicher ist.

Alsbald nämlich lernt Harris die überaus attraktive Riley (Lili Simmons, Bone Tomahawk) kennen, die sich von dem Superstecher natürlich auch auf direktem Wege ins Bett verführen lässt, anders als Harris' vorherige One-Night-Stands aber tatsächlich mehr sucht als nur die schnelle Nummer ohne Verpflichtungen. Regisseur David Chirchirillo (616 – Paranormal Incident) nutzt diese Ausgangslage nicht nur, um einen durchaus flott erzählten Genre-Heuler auf die Beine zu stellen, natürlich dient Bad Match in der Theorie auch dazu, das Digitale zu nutzen, um soziale Ängste zu potenzieren und bis in paranoide Gefilde aufzubauschen: Die Gesetze des Swipen greifen eben nicht selten auch in die Realität ein und stellen diese gehörig auf den Kopf. Mehr als 80-minütigen Kurzweil aber führt der Psycho-Thriller trotz spannender Themenanschnitte dennoch nicht im Schilde.

Zu keiner Zeit – vor allem in dieser fiesen Schlusspointe nicht – um ironische Einschübe verlegen, arbeitet David Chirchirillo als solider Handwerker ganz und gar auf die bevorstehende Eskalation zwischen Harris und Riley hin und steigert das Maß an Bedrohung, dem sich Harris aussetzt sieht, stufenweise. Die Abgeklärtheit des durchaus spielfreudig auftretenden Hauptdarstellers bröckelt zusehends und Bad Match beweist zu Recht viel (Schaden-)Freude daran, den Tinder-Maniac als Sklaven seiner Genitalien bloßzustellen. Chirchirillos Ägide fehlt jedoch die satirische Schärfe, auch wenn es sich der Film gegen Ende nicht nehmen lässt, die möglichen Abgründe, die sich aus der rücksichtslosen Verwendung von digitalen Sexbörsen ergeben können, anzusprechen. Bad Match bleibt letztlich ein salopper Genre-Streich, mit Augenzwinkern, mit kontrolliertem Psycho-Terror, aber ohne die Entschlossenheit, die eigene Komfortzone ernsthaft verlassen zu wollen.

Fazit

Durchaus solider Psycho-Thriller, der sich einer gewissen bitteren Ironie niemals verschließt, sein Thema um digitale Ängste, die geradewegs in die Realität hineingreifen, aber durchweg in der Genre-Komfortzone belässt. Für die Einmalsichtung taugt "Bad Match" durchaus, eine Perle des DTV-Marktes sollte man jedoch nicht erwarten. Nett.

Kritik: Pascal Reis

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