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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Als sich eine aufstrebende Schauspielerin in einem Militär-Rollenspielstudio in einen Soldaten verliebt, der als Aufständischer auftritt, drohen ihre unausgesprochenen Gefühle die Vorstellung zu gefährden.

Kritik

“Everyone else is making money off this war,” kommentiert die Hauptfigur Hailey Gates (Challengers) ungelenker Kriegssatire in einer Szene und klingt dabei, als spräche sie aus, was sich die Regisseurin dachte: Wenn alle mit dem Irak-Krieg Geld verdienen, warum dann nicht ich? Der probate Weg schien der bisher als Schauspielerin bekannten Gates, die auch das Drehbuch verfasste und produzierte, ein Kriegsfilm. Aber keinen von der Sorte, die scheinbar in der Eröffnungsszene gedreht wird. Stattdessen will das referenzielle Regiedebüt den Merkantilismus der Filmbranche im allgemein und Hollywoods insbesondere vorführt. 

Ist das schon Meta? Atropia will jedenfalls meta sein. Das Szenario selbst ist dafür wie geschaffen. Was in den ersten Einstellungen wie ein Kampfschauplatz im Irak anmutend, entpuppt sich als eine filmreife Kulisse in Fort Irwin in Kalifornien, komplett mit Statisten und professionellen Schauspielenden. Eine davon ist Fayruz (Alia Shawkat, The Listener), die mit dem einleitenden Ausruf ihr Casting rechtfertigt. Ihre irakischen Verwandten betrachten ihre Rollenwahl als Verrat, der den Amerikanern hilft, ihr Land zu besetzen. Solche Sentiments sind Öl in Fayruz‘ schauspielerische Flamme. 

Die brennt nicht für ein Filmprojekt, sondern ist ein Strohfeuer in einer militärischen Trainingssimulation. „The Box“ heißt dieser Ort, der in ähnlicher Form tatsächlich existiert. US-Truppen sollen in lebensechten Settings auf den Einsatz im Krisengebiet vorbereitet werden. Klingt wie die Prämisse einer absurden Komödie und, hey, es ist eine. Nur leider nicht sonderlich amüsant. Ein holpriger Plot um die Affäre mit Fayruz‘ Veteranen-Kollegen Abu Dice (Callum Turner, Masters of these Air) passt mit seinen Slapstick-Elementen zur Seichtheit der Ereignisse. Atropia ist nebenbei ein Begriff für Verkümmerung. Passend - auf intellektueller Ebene.

Fazit

So vielversprechend das Konzept Hailey Gates satirischen Spielfilm-Debüts hinter der Kamera klingt, so ernüchternd ist das Resultat. Erst recht für den Preisträger-Film von Sundances US Dramatic Competition. Der Gag ernsthafter Szenerie, deren Beteiligte ständig aus ihren Rollen fallen, läuft in Dauerschleife. Auf Parallelen von Filmindustrie und Weltgeschehen zu zeigen, ist in einer Welt, in der Schauspieler Regierungsposten besetzen, schlicht zu banal. Die Darstellenden immerhin sind solide, aber selbst der Running Gag mit der streng naturgeschützten Schildkröte buchstäblich lahm. Das Resultat ist ein Konzeptwerk, dessen Ideen unterhaltsamer sind als deren Inszenierung.

Kritik: Lida Bach

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