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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Eine Schauspielerin reist auf die Azoren, um an der Theatertournee von „Der Sturm“ teilzunehmen. Bei ihrer Ankunft trifft sie niemanden von der Truppe an; es gibt nicht einmal ein Theater.Nach einem Treffen mit Arielle erfährt die Schauspielerin, dass das Stück bereits begonnen hat, die ganze Insel ein Theater ist und ihre Bewohner Figuren sind.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wer Shakespeare gelesen hat - und das ist beim Verständnis Lois Patiños (Red Moon Tide) meta-textuellem magischem Realismus von großer Hilfe - kennt Ariel als Prosperos dienstbaren Luftgeist aus „The Tempest“. In jenem letzten, stark selbstreflexiven Stück Shakespeares soll Agustina Muñoz (You Burn Me) auf der kleinen Insel Faial auf den Azoren den titelgebende Geist spielen. Doch die galizisch-argentinische Stammdarstellerin des galizischen Regisseurs, die hier eine fiktive Version ihrer selbst darstellt, findet weder eine Schauspieltruppe, noch ein Theater oder auch nur einen Proberaum vor. 

Das zumindest ist die rationale Perspektive, in der mystisch angehauchten Handlung indes rasch zurückgelassen wird. Tatsächlich entpuppt sich die Insel als großes Theater und die Menschen, denen die nur pragmatische Protagonistin begegnet, als ein großes Ensemble. Sie alle sprechen in Versen aus Shakespeare-Stücken und spielen Szenen nach, auch wenn das gesamte Publikum nur aus Agustina besteht. Ihre Reise durch die malerische Insellandschaft wird zu einer metaphysischen Exkursion, in der die Grenzen zwischen Imagination und Realität verschwimmen.

Schon die Seereise, auf der alle Passagiere in Schlaf fallen, markiert den Übergang in ein Fantasiereich. Die idyllische Landschaft von Felsenklippen und azurblauem Meer scheint ein reales Pendant Prosperos Eiland. Zugleich Bühne und eigenständiger Charakter, wird die surreale Szenerie zum Katalysator Agustinas Odyssee. Als Einzige folgt sie nicht allein Shakespeares Skripten und hinterfragt so das Konzept eines festgeschrieben Schicksals und einer vorgegebenen gesellschaftlichen Rolle. Doch systemkritischen und psychoanalytische Nuancen sind nur Dekoratives Beiwerk der filmischen Fingerübung.  

Fazit

Frei nach einem weiteren Shakespeare-Zitat dass die ganze Welt eine Bühne und jeder Mensch ein Schauspielender sei, erträumt sich Lois Patiño für seine spielerische Fantasy-Fabel. Darin kann Kunst buchstäblich verzaubern, aber auch zum Gefängnis werden. Die allegorischen und metaphorischen Facetten des parabolischen Prismas sind in ihrer naiven Unwirklichkeit mal hintergründig, mal trivial. Während die Optik zwischen emotional assoziierten Farbschemata wechselt, fehlt es Plot und Figuren an Entwicklung. Ist das schillernde Szenario einmal etabliert, verliert es sich in Phantasterei. 

Kritik: Lida Bach

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