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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Sals leere Augen verraten, dass er nur noch in der Vergangenheit lebt, seit er Zoe-Ava, die Liebe seines Lebens, verloren hat. Seine Erinnerungen sind wie Scherben eines zerbrochenen Spiegels, der sich nicht mehr zusammensetzen lässt. Seine Schwester Ebe, die ihren Bruder mit wachsender Sorge beobachtet, schlägt vor, dass er sich an das Programm Another End wendet. Es verspricht, mittels einer neuen Technologie den Abschiedsschmerz zu lindern, indem es das Bewusstsein Verstorbener für kurze Zeit zurückbringt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Auf der Berlinale, wo Piero Messina (The Wait) sentimentale Science-Fiction-Mär ihre Premiere feiert, wirkt die stylische Schnulze über menschlich manifestierte Erinnerungen und die Weigerung eines irrationalen Ichs die Absolutheit des Todes zu akzeptieren wie die maßgeschneiderte Mainstream-Fassung eines weniger glattgebügelten, weniger weichgespülten Beitrags. Das ist Yorgos ZoisArcadia aus der Sektion Encounters, in der Messinas pathetische Mischung aus Utopie und Dystopie besser aufgehoben wäre als im Wettbewerb. Dort amplifiziert die pseudophilosophische Romanze auf kuriose Weise das Handlungsdilemma. 

Nach dem durch ihn verschuldeten Unfalltod seiner Partnerin Zoe (Renate Reinsve, A Different Man) verzehrt sich Sal (Gael García Bernal, Cassandro) vor Trauer und Gewissensbissen, die seine Schwester Ebe (Bérénice Bejo, Final Cut of the Dead) mittels einer Art seelischen Surrogats lindern will. Zoes archivierte Erinnerungen werden für kurze Zeit in den Körper einer bezahlten Ausleihenden transplantiert, damit Sal sich von ihr verabschieden kann. Doch die Extrazeit im Schatten des Todes machen das Loslassen nicht leichter und bringt Sal an ethische und existenzielle Grenzen. 

Der Plot kreist genauso um die identitäre Diskrepanz zwischen Körper und Geist wie um den zwischenmenschlichen Drang zur Projektion auf emotionaler und optischer Ebene. Wir sehen, was wir sehen wollen, erklärt ein Mitarbeiter des titelgebenden Programms die Crux anhand eines bekannten Kippbildes. Jenes wird stattdessen zum Emblem für die Tendenz des Regisseurs und Co-Drehbuchautors zur dialogischen und szenischen Überexposition. Dadurch ist nicht nur der als spektakuläre Enthüllung aufgeplusterte End-Twist lange vorhersehbar, sondern sämtliche Schritte dorthin

Fazit

Von den mechanischen Darstellungen über das synthetische Industrie-Design bis zum elektronischen Soundtrack erstarrt Piero Messinas futuristisches Beziehungsdrama im generischen Glanz einer Prestige-Produktion. Der prätentiösen Inszenierung fehlt jedes Bewusstsein für die im Plot aufgeworfenen moralischen und medizinischen Fragen sowie inhärent klassistischen Konflikte des Szenarios, in dem die Unterschicht der Mittelschicht einen Teil ihrer Lebenszeit nicht nur verkauft, sondern komplett abtritt. Fazit: Weitermachen, wenn Schluss sein sollte, ist nur künstlich verlängertes Leiden - im Leben und im Kino.

Kritik: Lida Bach

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