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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Mexico City: Bei einem tagtäglichen Autounfall treffen die unterschiedlichsten Individuen aufeinander. Alle sind auf der Suche nach dem Glück. Da ist das Topmodel Valeria (Goya Toledo), die den Verleger Daniel (Alvaro Guerrero) dazu bringt seine Familie zu verlassen. Dann ist da der arbeitslose Octavio (Gael García Bernal), der mit Hundekämpfen an Geld kommen will um mit seiner Schwägerin durchzubrennen. Außerdem ist da noch Ex-Professor El Chivo (Emilio Echevarría), der als Auftragskiller durch die Stadt zieht...

Kritik

Alejandro Gonzáles Iñárritu gehört zu den fähigsten Regisseuren unserer Zeit. Er ist einer der wenigen Filmschaffenden, die sich viel Zeit für ihre ausgewählten Projekte lassen und eine nahezu makellose Filmografie aufweisen können. Zuletzt sorgte er 2015 mit seinem Historiendrama The Revenant für Aufsehen. Iñárritus Filme zeichneten sich von Beginn an durch ein spirituelles Gespür und ihr Interesse an den in Verbindung stehenden Einzelschicksalen ihrer Charaktere aus. Zusammen mit dem mexikanischen Schriftsteller Guillermo Arriaga, der die Drehbücher für seine ersten drei Filme verfasste, machte er den Kinogänger in besonderer Weise auf die Bedeutung der menschlichen Existenz aufmerksam. So auch in seinem Debütfilm Amores Perros, der zu Beginn dieses Jahrtausends erschien und direkt mit einer ganzen Reihe von Preisen ausgezeichnet wurde.

In Amores Perros, was übersetzt so viel wie „Hundeliebe“ bedeutet, geht es um die pulsierende Großstadt Mexiko-Stadt und vor allem um eine ausgewählte Gruppe von Menschen, die dort ihrem Lebensweg folgen. Es passt eher zu sagen, dass der junge Hundebesitzer Octavio (Gael García Bernal, Die Reise des jungen Che), das bildschöne Top-Model Valeria (Goya Toledo, Killing Words) und der auf der Straße lebende El Chivo (Emilio Echevarría, Babel) ihrem Lebensweg folgen, da ihre Schicksale so miteinander verquickt sind, dass hinter dem Geschehen eine höhere Kraft zu walten scheint. Trotzdem gelingt es Iñárritu, die Gefahr einer bedeutungsschweren Atmosphäre abzuwenden und seinem Erstlingswerk eine gehörige Portion Realismus mitzugeben. Wie sich die drei Erzählstränge kreuzen und geradezu einen Tanz miteinander eingehen, ist hier hoch originell und mit poetischer Kraft ausgeführt.

Während Amores Perros zu Beginn noch rau und ungeschliffen daherkommt, was wohl durch die im Zentrum stehenden Hundekämpfe und die adrenalingeladene Eingangsszene mitbedingt wird, entwickelt er im Verlauf eine bedächtige und geradezu erhabene Bildsprache. Das eigentliche Thema des Films, die Liebe, wird als emotionale Kraft dargestellt, die den Menschen zu extremen Taten drängt, ihm über seelische und körperliche Schmerzen hinwegzukommen hilft und die Jahre überdauert. Damit ist in erster Linie die Liebe zwischen Menschen gemeint. Aber auch die im Titel angedeutete Liebe zwischen Menschen und Hunden spielt eine Rolle und weitet den Kontext der miteinander verflochtenen Schicksale von Lebewesen aus.

Was Amores Perros ebenso wie andere Filme des mexikanischen Regisseurs auszeichnet, ist seine in naturalistische Bilder gegossene Gesellschaftskritik. Menschen verschiedener Gesellschaftsschichten werden durch Ereignisse an den Rand ihrer Existenz getrieben. Dieser Kampf ums Überleben findet in brutalen und gnadenlosen Bildern seinen Ausdruck. Demgegenüber sorgt jedoch der liebevolle Umgang mit den Charakteren und der spirituelle Anklang für einen Ausgleich, der Amores Perros erträglich und umso reicher macht. So ist das tiefe Verständnis der menschlichen Existenz, welches sich in den Filmen Iñárritus finden lässt, auch schon in seinem ersten Werk spürbar.

Fazit

Das erste Werk des Mexikaners Alejandro Gonzáles Iñárritu weist bereits alle Qualitäten auf, die wir durch seine folgenden Filme gewöhnt sind. Die episodenhaft erzählte Geschichte verschiedener schicksalhaft verbundener Charaktere geht aufgrund ihrer schonungslosen Authentizität unter die Haut. Die komplexe Erzählweise, das tiefe Verständnis für den Menschen und der Hauch spiritueller Dimension sind Merkmale, die der Regisseur zu seiner Handschrift gemacht hat. Ein Regiedebüt von immenser emotionaler Schlagkraft!

Kritik: Jonas Göken

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