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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der Film zeigt das Leben der legendären amerikanischen Pilotin Amelia Earharts (Hilary Swank), ihre fliegerische Triumphe und ihr kometenhafter Aufstieg zu Ruhm und Anerkennung in einer von Männern dominierten Welt. Unterstützung findet sie in der stürmischen Beziehung zu ihrem Geschäftspartner, Verleger und Liebhaber George Putnam (Richard Gere). Der gemeinsame Ehrgeiz, die gegenseitige Bewunderung und letztendlich ihre große Liebe zueinander kann nicht einmal durch ihre kurze, aber heftige Affäre mit Gene Vidal (Ewan McGregor) auseinanderbrechen

Kritik

Zum ersten Mal zeigt Regisseurin Mira Nair („Monsoon Wedding“) die Titelfigur am Steuer eines Flugzeugs. Bezeichnenderweise ist es der letzte Flug der von Hilary Swank („Boys don't cry“) verkörperten Amelia Earhart, deren Lebensgeschichte in einer Rückblende erzählt wird. Die Anfangsszene, die eine spannungsgeladene Abenteuerstory vorgaukeln soll, ist ein doppelter Fehlstart. Amelias früher Tod ist bekannt und die Inszenierung lässt ihn wie die Konsequenz ihres Ehrgeizes wirken. Man lässt eine Frau in eine Männertätigkeit ausüben und sie geht dabei drauf! Dabei hätte sie doch ein so schönes Leben als Liebchen des reichen Charmebolzen George P. Putnam (Richard Gere) führen können.

Die Beziehung zu dem Verleger, der als ihr Promoter absahnt, und die amourösen Turbulenzen darum sollen das Publikum offenbar weit mehr interessieren, als ihre Leistungen in der Aviatik. Dort scheint sie nur gefeiert, weil sie als Frau eine Ausnahmeerscheinung ist. Der historische Kontext ihrer Rekorde fehlt. Am Ende weiß man nur, dass sie den Atlantik überflog, lange nach Charles Lindbergh und zuerst bloß als Passagierin. Dass sie als erste Person den Pazifik von Honolulu nach Oakland überquerte, von L. A. Solo nach Mexiko City flog und von Mexico City nonstop nach Newmark: das alles erschien den Drehbuchautoren offenbar unwichtig. Die oberflächliche Anerkennung maskiert eine hässliche joviale Herablassung. Als wolle der Film sagen: nicht schlecht – für eine Frau. 

Earharts feministisches Engagement inspirierte das Drehbuch sicher nicht. Wie so viele Filmbiografien berühmter Frauen ist die Handlung peinlich darauf bedacht, die Erfolge der Protagonistin kontextuell herabzusetzen. Im Vergleich zu ihren männlichen Zeitgenossen erscheint sie zweitklassig. Nair unterfordert zudem ihre Darstellerin und konzentriert sich dafür auf deren Filmpartner Gere. „Amelia & George“ wäre ein passender als Titel gewesen. Zwar überragt Hilary Swank Richard Gere schauspielerisch, jedoch ist er der größere Kassenmagnet. Wie wichtig Geld für große Projekte, ob fliegerisch oder filmisch, ist, betont die Story nachdrücklich.

In einem Moment klagt die Hauptfigur, die Presse interessiere sich zu sehr für ihr Aussehen, im nächsten wird die wiederholte Aussage, Amelia sei „viel schöner als auf den Fotos“ als Kompliment dargestellt und so die vermeintliche Kritik an Amelias Reduzierung auf ihr Äußeres ausgehebelt. Ihre Fürsorge für den kleinen Gore Vidal vermittelt, dass die kinderlose Amelia doch eine mütterliche Seite hat und eine Schwiegertochter abgegeben hätte, die sogar Eleanor Roosevelt gefallen hätte. Der Alkoholismus ihres Vaters wird in einem Satz abgehandelt. Dass sie bei den Großeltern aufwuchs, ihr Medizinstudium abbrach und in über zwei Dutzend verschiedenen Anstellungen arbeitet, um ihre Flugstunden zu finanzieren, erfährt man nicht. Dafür gibt es andere Informationen über sie von Gene Vidal (Ewan McGregor): „Du bist das Mädchen aus Kansas, dass 'Kokolores' sagt.“

Fazit

Glaubt man dem drögen Liebesdrama, schwebte die Protagonistin vor dank ihrer Affären statt dank Flugzeugen im siebten Himmel. Earhart, die zeitlebens aus dem konservativen Rollenschema auszubrechen versuchte, wird in der Filmbiografie umso energischer hineingezwungen.

Kritik: Lida Bach

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