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Quelle: themoviedb.org

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Mit einer Non-Profit-Organisation unterstützt Jean-Christophe Jauffre globale Fixpunkte, die die Erhaltung des Lebensraums und dessen Erforschung fördern sollen. Unter dem Deckmantel des unvergessenen Geschichtenschreibers Jules Verne haftete sich der Regisseur mehrere Wochen lang an die Spuren eines seit 50 Jahren verschollenen Forschers, um über die brasilianische Küste eine wahre Lebensader unseres Planeten zu erkunden.

Kritik

Die nette Idee, Expeditionen mit Ökomessage und Jules Verne als geistigen Vater zu vereinen, stimmen recht passend in die Absicht ein, eine Verfilmung in HD zu erwecken, um die Regenwaldregion des Amazonas pompös einzufangen. Mit dem Segelschiff namens „Belém“, benannt nach der brasilianischen Millionenstadt, sollte dabei ins Herz dieser Lebensader vorgestoßen werden. Die 55 Minuten Film, die dabei herumgekommen sind, müssen aber leider als zu schemenhaft und nichtssagend eingestuft werden.

Das liegt an vielen kleinen Details, die ein gewisses Maß an Konzeptlosigkeit zutage tragen. Erst ist der Segler und seine Insassen im Fokus der Filmer, danach wird alles Nutzbare hineingeschnitten, was vor der Linse nicht weggelaufen ist, und letztlich wurde noch die tragische Geschichte des Forschers Edgar Maufrais als roter Faden benutzt, der in eben diesen Regionen nach seinem verschollenen Sohn suchte. Natürlich gehört das alles irgendwie zusammen, aber haben sich die Filmemacher zu wenige Gedanken darüber gemacht, das in ein durchgängiges Konzept zu packen.

Das beginnt ein bisschen wie ein Reisebericht in einem beseelten Ausflug in der Belém, in dem die Vorfreude auf die Expedition ziemlich hindurch scheint. Das Sagenumwobene, das in den Einführungseinstellungen so angepriesen wird, bleibt dabei schnell auf der Strecke. Noch ungünstiger wird es, dass dabei fast die Hälfte der Spielzeit dafür drauf gegangen ist, was dem titelgebenden Fluss gleichwohl die Bedeutung raubt. Was anschließend von Flora und Fauna übrigbleibt, wurde dann mal schnell nachgeholt und verkommt so schnell zu einer Art Fotostrecke in bewegten Bildern. Da hätte es ein Bildband auch getan, was den filmischen Aufwand jedoch nicht rechtfertigt.

Respektabel indessen ist die Anwesenheit von Christopher Lee als englische Erzählstimme, der auch sehr viel schauspielerisch-narrativen Charakter mit einbringt. Auf deutsch kann man dieses Lob aber auch gleich wieder streichen. Da haben die Sprecher dann völlig vergessen, dass sie nicht irgendeine x-beliebige Drittes-Reich-Dokumentation vor sich haben.

Im Gesamtbild bleibt ein bisschen der Eindruck stehen, dass die Dokumentation ein, zwei Spuren zu überambitioniert angegangen wurden und das viele Bildmaterial nicht sorgfältig genug ausgesucht wurde. Natürlich will man alle exotischen Eindrücke vermitteln, seien es Dorfeinwohner, Tierarten oder die Natur an sich, aber die Absicht, einen Dreh- und Angelpunkt mit hinein zu nehmen, war dann doch ein Schuss in den Ofen. Die Forschergeschichte läuft nur parallel ab und zitiert auch nur Einträge der betreffenden Personen – was das mit der neuen Reise auf sich haben soll, erschließt sich mir jedenfalls nur oberflächlich.

Dass die blaue Scheibe technisch was her macht, ist dagegen ein Plus für die Gestaltung des Projekts. Es gibt ein paar nette Extras, die leider ohne Untertitel versehen sind, und auch sonst gibt es kaum Hintergrundinfos, die vielleicht das Projekt an sich näher beleuchten würden oder andere Dinge offenlegt.

Fazit

Die Idee und die Umsetzung sind in diesem Abenteuer zwei Paar Schuhe, die eher selbstdarstellerischen Charakter besitzen, als dass sie dem Zuschauer irgendwie näher gebracht würden. Auch der Promibonus kann nicht verhindern, dass das fast einstündige Filmod kaum eine Faszination für die gezeigte Region aufkommen lässt, und so wird der titelgebende Amazonas schnell zur Nebenfigur degradiert.

Kritik: Sascha Wuttke

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