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Die Einzelgängerin Mandy ist das meistbegehrte Mädchen der High School, doch bisher hat sich noch jeder der Jungs die Zähne an ihr ausgebissen: Lieber verbringt sie ihre Zeit mit dem Außenseiter Emmet. Doch nachdem der den Tod eines Mitschülers verschuldet, wendet sich Mandy von ihm ab und willigt ein, mit Red, zwei weiteren Typen und zwei anderen süßen Girls ein Wochenende auf der entlegenen Ranch von Reds Eltern zu verbringen, die von dem schweigsamen, aber gut aussehenden Garth bewacht wird. Eine ausgelassene Ranch-Party mit Alkohol, Drogen und Sex beginnt, bis ein unbekannter Psychopath Jagd auf die Teenager macht...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der Moviebreak Horroctober: 06.10.2015 (Slasher)

Mandy Lane (Amber Heard, „Magic Mike XXL) ist nicht nur einfach ein x-beliebiges Mädchen von der Highschool, die, schlendert sie in den Pausen mal wieder den Gang runter, einige Blicke von ihren männlichen Kameraden erntet. In „All the Boys Love Mandy Lane“ wird das titelgebende Objekt der Begierde gleich zu Anfang als so begehrenswert beschrieben, dass sich die hormongesteuerten Burschen sogar in den Tod für sie stürzen würden: Ein Sprung vom Dach, der ordentlich Eindruck schinden sollte, jedenfalls endet mit dem fiesen Aufprall an der Kante des Swimmingpools. Dieser Ausschnitt aber ist nur ein Teil der ausgiebigen Exposition, die Regisseur Jonathan Levine („50/50 – Freunde fürs (Über-)Leben“) und sein Drehbuchautor Jacob Forman „All the Boys Love Mandy Lane“ vergönnen. Tatsächlich geht man hier sogar so weit, dass man sich ganze 45 Minuten Zeit nimmt, um Charaktere zu etablieren, die die klischierte Typologie des Slasher-Films nur auf den ersten Blick bestätigen.

Von der makellosen Schönheit, dem Einzelgänger, dem Macho, den Bitches und natürlich dem Schwarzen sind hier alle, rein auf ihr oberflächliches Erscheinungsbild reduzierte Figuren vertreten. Und „All the Boys Love Mandy Lane“ ist erst einmal wenig daran versucht, die einzelnen Charaktere in ihrem stereotypen Mief zu brechen: Alle kommen sie zusammen, um auf einer abgelegenen Ranch am See mal wieder ordentlich zu kopulieren – und alle wollen sie Mandy Lane verführen und deflorieren. Mandy Lane allerdings ist die unbefleckte Grazie, sie zeigt Haut, zieht aber nicht blank, erklärt sich bereit, beim Spaziergang Händchen zu halten, den Handjob auf der Rückbank jedoch müssen sich die Jungs von den anderen Mädels besorgen. Wer sich mit den strukturellen Bedingungen des Slashers auseinandergesetzt hat, die althergebrachten Regularien kennt, der weiß, dass in Mandy Lane das Final Girl schlummert, welches später die wohl engste (aber immer noch angsterfüllte, klar) Beziehung zum vermeidlichen Killer pflegt: Die Unschuld ihrer Person lockt den Wahnsinn unweigerlich an.

Äußerst ansprechend gestaltet sich aber der Umstand, wie „All the Boys Love Mandy Lane“ auf seine Charaktere eingeht. Ihm ist vollkommen bewusst, dass sich der Slasher-Film aus leeren Posen zusammensetzt, wenn es um die involvierten Personen gibt. In „All the Boys Love Mandy Lane“ wird an dieser Eindimensionalität gearbeitet, das stupide Posieren nachhaltig dekonstruiert, in dem der Film veranschaulicht, dass der größte Draufgänger, genau wie das arrogante It-Girl, letzten Endes an den größten Minderwertigkeitskomplexen zu leiden hat. Die Selbstgefälligkeiten sind nur fragile Fassade, die Schwanzvergleiche, das ostentative Balzverhalten und Hahnenkämpfe beinahe eine Art Hilfeschrei, die „All the Boys Love Mandy Lane“ mit Sicherheit noch nicht zur tiefschürfenden Analyse der amerikanischen Jugend-Kultur macht, den Teenagern zweifelsohne aber tief genug ins Fleisch bohrt, um dahinter eine gewisse Tragik zu offenbaren. Da scheint es schon beinahe ironisch, dass nur Mandy Lane, dieser ultimative Jahrhunderfick, mit ihren vollen Lippen, den Engelswimpern, den Kulleraugen, echt wirkt, reden wir da doch erneut nur vom äußerlichen Schein.

Die grobkörnige Bildsprache, die extremen Farbfilter, lassen „All the Boys Love Mandy Lane“ zeitweise wie einen Film aus den 1970er Jahren erscheinen, als etwa ein „Blutgericht in Texas“ durch seine unverfälschte Rohheit zum reinrassiger Skandalschocker avancieren kommen. Diese Verzerrung in der visuellen Aufmachung verstärkt den Eindruck weitergehend, dass sich „All the Boys Love Mandy Lane“ seiner Wurzeln vollkommen im Klaren ist, um, seit Wes Cravens Meisterwerk „Scream“ ist der Slasher ohnehin mit jeder Pore in der Postmoderne angelangt, am entscheidenden Element, dem Final Girl, eine harsche Umkehrung zu vollführen. „All the Boys Love Mandy Lane“ torpediert irgendwann ganz gezielt die erwartbare 3-Akt-Dramaturgie und trägt einen Aspekt in den Primärtext, der seit jeher elementarer Bestandteil der Slasher-Deutung ist: Die Unberührtheit als wahren Urquell des Bösen, des Umtriebigen, des Liederlichen zu erklären. Jonathan Levine durchbricht dort ein einspuriges Schema, hat das Subgenre aber richtig bedient, weil er den primitiven Stalk'n Slash durch seine feinen Charakterporträts bereits besiegte.

Fazit

Vielleicht ist es inzwischen schon wieder unangebracht, „All the Boys Love Mandy Lane“ als Geheimtipp zu deklarieren – eine klare Empfehlung für jeden Slasher-Fan ist hier allerdings ohne Wenn und Aber auszusprechen. Doch Vorsicht: Wer primitives Abschlachten erwartet, der ist mit Jonathan Levins Langfilmdebüt an der falschen Adressen, stattdessen findet man eine clevere Hybridisierung auf Jugendfilm und Stalk'n Slash vor, die auch den Mut hat, die slashertypischen Basiskoordinaten umzukehren. Toll, toll, toll.

Kritik: Pascal Reis

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