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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Mitten in der Wüste, irgendwo im Nirgendwo des großen chinesischen Kaiserreiches, betreibt der alte Geizkragen Wang (Dahong Ni) eine Nudelküche. Er ahnt nicht, dass seine deutliche jüngere Frau (Ni Yan) ein Verhältnis mit seinem Angestellten, dem Angsthasen Li (Xiao Shen-Yang) hat. Zu Lis Entsetzen kauft sich seine Geliebte eines Tages von einem reisenden persischen Händler eine mysteriöse mächtige Mordwaffe, die auf den Namen Pistole hört. Als der gierige und überaus gerissene Polizeidetektiv Zhang (Honglei Sun) Wang von dem Verhältnis berichtet und der gehörnte Nudelchef auch noch von der Pistole erfährt, einigt man sich auf einen Auftragsmord. Zhang soll die Liebenden aus der Welt schaffen, so dass jeder denkt, sie wären gemeinsam abgehauen. Da Zhang aber auf eigene Rechnung arbeitet und zudem noch Wangs weitere Angestellte Zhao (Ye Cheng) und Chen (Mao Mao) planen, ihre ausstehenden Gehaltszahlungen eigenmächtig aus dem Safe zu holen, bricht bald das Chaos los...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der Küchenangestellte Zhao (Cheng Ye) hatte von Anfang an ein ungutes Gefühl: „Ich glaube, dieser Nudelladen ist verflucht.“ Dabei läuft das Ladenlokal in Zhang Yimous Easter-meets-Western-Komödie so gut, dass dem fiesen Besitzer Wang (Ni Dahong) die Taschen vor Geld überquellen. Der Standort am einem einsamen Reiseweg in der Wüste mag etwas abgelegen sein, doch wenn wer vorbeikommt, dann gleich ein ganzer Trupp Soldaten. Der Nudelladen kommt im Titel jedoch nicht von ungefähr zuletzt. Zuerst geht es um die Frau, Wangs junge Gattin (Yan Ni). Dann geht es um die Waffe, einer absolut tödlichen. Der persische Verkäufer garantiert, wer davon getroffen wird „must die“. Klingt aber mehr wie „Moose die“. Das überzeugt die potentielle Käuferin, nämlich Wangs Ehefrau. Eine Waffe, die einen Elch umhaut, wird ihre Wirkung sicher auch bei ihrem widerlichen Gemahl nicht verfehlen. 

„A Wife and a Gun“ währe als Titel also schon mal besser. Aber keine Sorge, Nudelsuppenfans: Nudeln kommen vor und sie werden nicht nur über der Suppenschüssel kunstvoll in der Luft herumgewirbelt, sondern verkauft! Gemeinsam mit ihrem nervösen Geliebten Li (Xiao Shen-Yang) will Wangs Frau den verhassten Gatten aus dem Weg räumen. Vermutlich, damit sie wieder eine eigenständige Persönlichkeit ist und nicht mehr nur wie im Film „Wangs Frau“. Als Wang hinter die Mordpläne von Wangs Frau kommt, heuert er einen Auftragskiller an. Jeder der Protagonisten hat hier neben Nudel- noch sein eigenes Süppchen am kochen. Die Küche ist am brodeln, doch Rache ist bekanntlich ein Gericht, das man am besten kalt serviert. Farbenfroh, komisch und gemein tritt die Thriller-Groteske auf. Das Ensemble ist zahlreich, ihre Absichten bisweilen irrational und die Geschichte etwas verworren. Dafür pfeffert Yimou seine gelungene Abenteuerkomödie mit Witz, Originalität und einer guten Portion Ironie. Die explosive Farbgebung ordnet jedem Charakter eine bestimmte Nuance zu. 

Der schweigsame Killer ist in kühles Blau gekleidet, ein eiskalter Typ in Soldatenuniform. Leuchtendes Rosa unterstreicht die Hypersensibilität des zittrigen Geliebten. Die Frau trägt jadegrün, denn sie ist schön und hart wie ein Edelstein. Der Nudelladen ist ein einsamer Außenposten in der endlosen Wüste, wo eine Femme fatale, ein schweigsamer Killer, ein widerlicher Geldsack und eine Gruppe skurriler Typen aufeinandertreffen. Klassikerfans erinnert dieses Setting auch an Fritz Langs „Rancho Notorious“. Noodle Shop Notorious. In der fernöstlichen Variation einer Westernlandschaft galoppieren die Soldaten mit einem heulenden Geräusch heran, das an Polizeisirenen erinnert. Die Gefahr auf frische Tat ertappt zu werden ersetzt die Einsamkeit der Wüste. Wer soll sonst der Mörder gewesen sein, wenn man allein im Nirgendwo neben einer Leiche steht? Die Zutaten für einen Krimi sind in einer amerikanischen Großstadt und im China des ausgehenden 19. Jahrhunderts die gleichen.

Fazit

Die Coen-Brüder lieferten mit „Blood Simple“ die offizielle Vorlage für Yimous rasantes Remake, in dem es von Genrereferenzen nur so wimmelt. Das macht die Inszenierung etwas flapsig, doch an soliden Charakteren und guter Unterhaltung fehlt es trotzdem nicht.

Kritik: Lida Bach

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