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Paul Sutton kehrt aus dem zweiten Weltkrieg heim und nimmt sich der schwangeren Victoria an. Er soll sich ihrem Vater als ihr Verlobter und Vater ihres Kindes vorstellen. Das Drama ist ein Remake des italienischen Films Quattro passi fra le nuvole von 1942.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Dem Himmel so nah“, das klingt nach gar hochtrabender Groschenromanschwulst der klebrigen Marke 'Rosamunde Pilcher' und lässt die Nackenhaare des männlichen Geschlechts auf Knopfdruck hochschnellen. Ulkigerweise gibt es tatsächlich einen Film der verqueren Schmonzettenchronik, der unter diesem doch recht abschreckenden Banner veröffentlicht wurde. Zum Glück aber ist Alfonsos Araus(„Bittersüße Schokolade") romantisches Melodram von 1995 Lichtjahre davon entfernt, in nahe gelegene Fremdschamdimensionen vorzustoßen. Sicher darf man sich zwar schon sein, was der Mexikaner mit seiner ersten amerikanischen Produktion kredenzt, Entwarnung kann indes dahingehend gegeben werden, dass „Dem Himmel so nah“ keineswegs das Nervenkostüm des Zuschauers derartig malträtiert, wie es sämtlicheNicholas-Sparks-Verfilmungen heutzutage in erschreckender Regelmäßigkeit vollziehen dürfen. Wer seiner Liebsten mal wieder einen Gefallen tun möchte und selber von katastrophalen Folgeschäden bewahrt werden möchte, dem sei „Dem Himmel so nah“ tatsächlich ans Herz gelegt – Man hat mit Sicherheit schon Ätzenderes über sich ergehen lassen.

Keanu Reeves, der in der Branche ohnehin als ein echtes Stehaufmännchen gehandelt wird, startet im Moment mit „John Wick“ durch und darf seinen Ruf als harter Knochen wieder einmal ziemlich überzeugend untermauern. Der in Beirut geborene Schauspieler hat aber natürlich auch eine zarte Seite, wie er etwa in „Sweet November“, „Was das Herz begehrt“und „Das Haus am See“ bewies - Und in diese Reihe darf sich auch „Dem Himmel so nah“ eingliedern. Reeves gibt Paul Sutton, einen Weltkriegsveteran, der von seinen Erlebnissen an der Front traumatisiert nicht mehr recht in die ehemalige Heimat zurück findet und von seiner Frau Betty (Debra Messing) nicht gerade sonderlich liebevoll, dafür aber mit tiefem Ausschnitt und Strapse empfangen wird. Auf einer Zugfahrt lernt Paul dann Victoria (Aitana Sánchez-Gijón) kennen und wenige Minuten später findet sich beide in einer Scheinehe auf dem Weingut ihres Vaters Alberto (Giancarlo Giannini) wieder. Victoria nämlich ist erwartet ein Kind von ihrem Professor, was ihren Vater dazu veranlassen würde, sie aus dem familiären Zirkel zu verbannen.

Tja, Paul ist eben ein echter Gentleman und hilft Frauen in Not nur zu Gerne aus der Patsche. „Dem Himmel so nah“ hat sich ganz dem Gestus altmodischer Liebesgeschichten verpflichtet und ist in ruhiger Taktung primär darauf bedacht, die „eheliche“ Notlösung als Plattform für das Erwachen echter Gefühle zu nutzen. Natürlich begehren sich Paul und Victoria nach einiger Zeit inbrünstig, doch die Umstände, die Illusion aufzubrechen und wieder zusammenzufügen, kostet Überwindung, deren nötige Kraft vorerst weder Paul, noch Victoria aufbringen können. Ja, der leidenschaftliche Eros fließt in Strömen aus den malerischen Fotografien (Emmanuel Lubezki) des idyllischen Weingutes. Dass die salbungsvolle Liebe zum Ende die engen Maschen tradierter Kulturprägung des schnaubenden, nicht nur in Akzent sprechenden, sondern auch denkenden Vaters auflockern wird, gehört dazu, ist „Dem Himmel so nah“ doch eine vom Sentiment dominierte Lovestory, die permanent und gerne mit unfreiwilliger Komik im Schlepptau um Ergriffenheit buhlt, bis der orchestrale Soundtrack erlösend in erschwingliche Höhen geblasen werden darf.

Fazit

Da gibt es grässlichere Liebesschnulzen zu überstehen. „Dem Himmel so nah“ ist natürlich kitschig und durchweg absehbar, aber er nervt nicht, weil er sich Zeit für seine Figuren nimmt und gerade durch die pittoresken Aufnahmen Emmanuel Lubezkis besticht. Für den gemeinsamen Abend mit der Liebsten allemal geeignet, ansonsten nicht der Rede wert.

Kritik: Pascal Reis

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