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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Faye campt an einem See in den leeren Weiten der US-amerikanischen Berge, um dort nach Jahrzehnten ihrer Jugendliebe Lito wiederzubegegnen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Berge, ein See, eine angeschlagener Camping-Anhänger und eine Frau, die auf ihre Jugendliebe wartet. Es sind Motive wie geschaffen für einen alten Country-Song, aus denen Max Walker-Silverman seinen ersten Langfilm komponiert. Ein eigensinniges Liebeslied an die Weite der Landschaft, die Schönheit der Natur und längst verblichene Wild-West-Träume. Zugleich ist seine melancholische Mischung aus Romanze und Western eine Ode an Gelassenheit und Gemeinschaft, die zwischen Sehnsucht und Hoffnung fast nebenbei wächst.

Bis der kuriose Charme der minimalistischen Handlung sich entwickelt, heißt es viel Geduld zeigen. So wie die fabelhafte Dale Dickey (Flag Day) als Faye seit wer weiß wie lange in ihrem Caravan. Selbiger steht in der malerischen Szenerie, die das Postkarten-Poster zeigt, und wartet mit der gealterten Heldin. Sie könne hier nicht weg, erklärt sie Dice (Marty Grace Dennis), die im Kindesalter eine Arbeitertruppe anführt, und diese pragmatische Begründung muss gut genug sein für das Publikum. 

Letztes mag wie das Camperinnen-Paar, dass die lakonische Protagonistin zu einem Klapptisch-Dinner einlädt, nach ein paar Tagen am See bezweifle, ob der entfremdete Freund aus Kindertagen (Wes Studi, Resevation Dogs) überhaupt jemals auftauchen wird. Die Wehmut und stille Tragik, die momentweise in dem filmischen Tagebuch aufkommt, könnte genauso gut in eine Philosophie von Verlust und Vergeblichkeit münden. Doch der feine Humor und die milde Ironie, mit der die Kamera die Figuren betrachtet, weisen einen optimistischeren Weg.

Fazit

Den Hauch Sentimentalität, der im wohl gewählten Titel des melodischen Berlinale Panorama Beitrags mitschwingt, wiegen in Max Walker-Silvermans Spielfilmdebüt trockener Witz und sanfte Momente emotionaler Aufrichtigkeit auf. Die nachdenkliche Inszenierung zitiert klassische Elemente der amerikanischen Novelle und Western-Ikonografie, ohne sie zu verklären oder zu verhöhnen. Zwischen ironischer Distanz und Nostalgie entfaltet sich eine filmische Versballade über Einsamkeit und überdauernde Liebe. Ein Road-Movie, das kaum vom Fleck kommt, und es dennoch weit bringt.

Kritik: Lida Bach

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