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Videospiel "Trek to Yomi" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Trek to Yomi" im Test

Videospiel "Trek to Yomi" im Test Bildnachweis: © Devolver Digital / Flying Wild Hog

Story

Ein junger Schwertkämpfer schwor seinem sterbenden Meister seine Stadt und die Menschen, die er liebt gegen alle Gefahren zu schützen. Im Angesicht einer Tragödie und immer noch an seine Pflicht gebunden muss der einsame Samurai eine Reise jenseits von Leben und Tod antreten und sich auf seinem weiteren Pfad sich selbst stellen.

Kritik

Wer sich für japanische Kultur und für das Leben der Samurai interessiert, kam 2020 nicht um das hervorragende Action-Adventure Ghost of Tsushima herum, das seine Spieler in eine anmutige Spielwelt hineinzog. Mit Trek to Yomi schlägt das polnische Entwicklerstudio Flying Wild Hog (Shadow Warrior) in dieselbe Kerbe, wenn auch in einem etwas kleineren Rahmen als der Sony-Blockbuster. Statt in eine weitläufige Open World geht es in ihrem Werk in ein kleines faszinierendes 2.5D-Abenteuer, das durch und durch eine Liebeserklärung an den legendären japanischen Regisseur Akira Kurosawa (Die sieben Samurai) darstellt.

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Trek to Yomi nimmt seine Spieler mit ins feudale Japan. Ein heranwachsender Samurai muss darin mit ansehen, wie sein Heimatdorf angegriffen und viele der Einwohner einschließlich seines Meisters getötet werden. Man schlüpft dabei in die Rolle des Jungen, der Rache und den Schutz seines Volks schwört. Eine klassische Geschichte also, wie man sie oft in themenverwandten Filmen erlebt hat und die im Laufe der Zeit auch um mythische Elemente erweitert wird und das rund 6-stündige Abenteuer begleitet. Das mag zwar nichts Neues sein, ist so aber bewusst an das japanische Kino der 50er- und 60er-Jahre angelehnt, um seinen Vorbildern zu huldigen. 

Während man die liebevoll gestaltete Umgebung erkundet, die einfach nur wunderschön und atmosphärisch ausgefallen ist, bewegt man sich mehr oder weniger in allen drei Dimensionen, wobei das Geschehen stets aus einer festen Perspektive gezeigt wird. Der Handlungsspielraum ist dabei im Grunde nicht groß, er beschränkt sich auf das einsammeln von Collectables, Munition, versteckten Power-Ups (zum dauerhaften Erhöhen der Gesundheit & Ausdauer) sowie dem Lösen von simplen Rätseln. Spielerisch anspruchsvoll ist das nicht, hat aber auch so seinen Reiz, da sich vor einem ein bildgewaltiges Kunstwerk auf dem Bildschirm offenbart, an welchem man sich einfach nicht sattsehen kann. Die Entwickler arbeiten dabei mit passenden Schwarz-Weiß-Filtern, bewusst eingebauten "Filmfehlern" und einer dazugehörigen Filmkörnung (lässt sich bei Bedarf abschalten), um die Ästhetik ihrer filmischen Vorbilder perfekt einzufangen. Hut ab vor dem eindrucksvollen Ergebnis!

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Trifft man auf seiner Reise auf Gegner, geht das Spiel in eine reine 2D-Ansicht über, bei der man Angreifer links und rechts von sich aus dem Weg räumen muss. Dabei setzt man auf leichte und schwere Angriffe, blockt und pariert ankommende Hiebe und weicht im richtigen Moment zur Seite aus. Jede Aktion verbraucht einen Teil der Ausdauer, die, wenn sie mal ganz ausgeht, dazu führt, dass man für einige Sekunden bewegungsunfähig bleibt. Im Laufe der Zeit werden auch allerlei Kombos erlernt, mit denen man den immer stärkeren Widersachern zusetzen kann. Und mit Shuriken, einen Bogen sowie einer Kanone verfügt man zusätzlich noch über Fernkampfwaffen, für die allerdings nur begrenzt Munition zur Verfügung steht. 

Einfach sind die Kämpfe nicht, ein paar Treffer reichen oft schon, aus um das Zeitliche zu segnen. Glücklicherweise liegen die Checkpoints fair verteilt, sodass einem beim Scheitern lange Laufwege in der Regel erspart bleiben und direkt der nächste Versuch unternommen werden kann. Ansonsten lässt sich der Schwierigkeitsgrad auch jederzeit anpassen, insgesamt drei Stück bietet Trek to Yomi an. Kämpfe mögen zwar nicht ganz die Tiefe des kürzlich erschienenen Beat-'em-ups Sifu erreichen, da sich ihr Ablauf irgendwann doch ein wenig wiederholt, sie machen insgesamt aber durchaus Laune. Das gilt auch für die knackigen Bossfights, die am Ende jedes der sechs Kapitel auf den Spieler warten. Beginnt man nach und nach die Kombos und stylischen Finisher zu verinnerlichen, gewinnt das Kampfsystem zusätzlich an Reiz.

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Soweit also ist Trek to Yomi ein wirklich schönes und auch gelungenes Game, das jedem, der sich dafür interessiert, durchaus empfohlen werden kann. Zu einem Preis von rund 20€ kann man ohnehin kaum was falsch machen. Für den ganz großen Hit hätte das Game aber an der ein oder anderen Stelle noch etwas weitergehen können. Indem es originellere Rätsel und einen größeren Anreiz zur Erkundung der Spielwelt bietet beispielsweise. Indem es mit einer größeren Gegnervielfalt für mehr Abwechslung sorgt und auch den generellen Spielablauf nicht immerzu wiederholt. All das hätte dem Spiel gewiss noch einen zusätzlichen Schub verpassen können. Was das unabhängige Studio aus Polen hier auf die Beine gestellt hat, verdient zweifelsohne aber auch so Anerkennung und sollte nicht einfach links liegengelassen werden. 
  

Fazit

Samurai-Abenteuer vor wunderschöner Kulisse, das das Herz jedes Fans des klassischen japanischen Kinos höherschlagen lässt. Mit der Ästhetik eines Kurosawa-Werks weiß "Trek to Yomi" atmosphärisch zu packen und kann mit seinem ordentlich umgesetzten und zugleich fordernden Kampfsystem auch spielerisch weitestgehend überzeugen. Jedoch wird der Spielablauf irgendwann schon ein wenig repetitiv, etwas mehr Abwechslung hätte dem Ganzen sicherlich ganz gutgetan. Da die Kampagne aber ohnehin recht kompakt ausfällt, fällt das nicht allzu sehr ins Gewicht. 

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