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Videospiel "Tiny Tina's Wonderlands" im Test

OnealRedux

Von OnealRedux in Videospiel "Tiny Tina's Wonderlands" im Test

Videospiel "Tiny Tina's Wonderlands" im Test Bildnachweis: © 2K Games | Gearbox

Tiny Tina's Wonderlands ist schon wahrlich ein Kleinod im Bereich der Spieleveröffentlichungen: Nicht nur basiert das Spin-Off zu Borderlands auf einem eigentlich recht kleinen Nebencharakter, Tiny Tina, die hier ihren großen Auftritt als Hauptspiel bekommt, sondern damit bekommt auch eines der erfolgreichsten wie spaßigsten DLCs von Borderlands 2 eine große Erweiterung. Doch funktioniert der Gag eines Tabletop-Spiels im Universum von Borderlands, und damit Skelette, Drachen, Zauber und anderes Fantasy-„Zeug“, als vollständiges Solo-Story-Spiel? Nun, die Antwort ist leicht: Ja, und wie! Denn statt auf Schatzsuche zu gehen und im Sci-Fi-Setting ordentlich mit Waffen auszuteilen, geht es dieses Mal in ein völlig verrücktes Abenteuer, welches nicht nur gekonnt gängige Klischees des Genres aufgreift und ad absurdum führt, sondern auch mit seinen vielen verrückten Ideen, Einfällen und der Geschichte zu überzeugen weiß. Wir haben einmal unser Schwert geschwungen, den Eiszauber ausgepackt und uns aufgemacht, Prachthof und seine Fantasy-Landen vom Bösen zu befreien.

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Rettet Königin Arschgaul

In Tiny Tina's Wonderlands ist indes alles ein wenig anders, aber auch vertraut. Die größte Änderung ist aber wohl die Herangehensweise an die Geschichte. Denn während wir in Borderlands Sci-Fi-Typisch durch die Welt streifen, geht Gearbox hier mehr den Weg eines guten alten Rollenspiels. Und hier beginnt schon der Kniff: Während wir eigentlich mit unserem Raumschiff gestrandet sind und sich die Crew die Zeit vertreiben möchte, startet Tiny Tina ihr berühmtes Bunkers & Badasses. Als Spielleiterin begleitet sie uns hierbei nicht nur mit einem Haufen von amüsanten Kommentaren, sondern gestaltet auch die Welt und die Reise, in der wir uns stürzen, mit. Schon der absurde Prolog zeigt dabei die Richtung: Es wird verrückt. Genauso irrsinnig ist dabei dann anschließend die Erstellung des Charakters. So gibt es nicht nur insgesamt sechs zu wählende Klassen (die wir später noch ergänzen können), sondern wir dürfen auch unseren Helden per Historie und einem riesigen Editor ein ganz individuelles Gesicht verpassen. Zwar hält sich hier Tiny Tina's Wonderlands in Sachen Möglichkeiten etwas zurück und bleibt als Rollenspiel gut nebenbei händelbar, aber schon das Aussuchen der Klassen, das durchlesen der merkwürdig betitelten Attribute sowie das Gesichtsbasteln macht eine Menge Spaß.

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Kurz danach starten wir mit dem, was wir die meiste Zeit in den Wonderlands machen: Ballern und Looten. Wobei, ganz so einfach ist es nicht. Denn auch hier gibt es kleine Änderungen gegenüber der großen Hauptreihe. Das wohl offensichtlichste ist hierbei unser Nahkampf Angriff: Wir können mit Keule, Schwert oder auch Gitarre (ja, richtig gelesen) ordentlich einen Schwinger austeilen und so Gegner richtig von den Beinen hauen. Zwar ist es meist einfacher aus der Ferne alles was nicht bei drei schon gestorben ist umzuballern (und die Waffen-Auswahl ist wieder reichlich), doch Schwinger und Zauber ergänzen das tödliche Repertoire deutlich. Beim Looten sind wir dann eher klassisch unterwegs und werden – leider schon etwas übertrieben – mit reichlich Beute belohnt. Hier haben wir dann die Auswahl zwischen besseren Waffen mit diversen Perks, einem Schutzzauber als Schild, einem Angriffszauber sowie Ringen oder Halsketten, die uns an vielen Stellen aufwerten. Gerade das Puzzeln und Sammeln der besten Ausrüstung, ist wieder einer der größten Suchtfaktoren im Spiel. Die so entstehende Mischung aus Gegnermassen (die aber leider am Ende nicht so viel Abwechslung bieten), feuern und sammeln, ist erneut fantastisch gelungen, wenn auch repetitiv.

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Ganz anders ist es hier bei der Welt von Tiny Tina's Wonderlands selbst: Während wir uns von Kartenabschnitt zu Kartenabschnitt, bzw. den großen Leveleinschüben, kämpfen, gibt es auch immer wieder die Reise in eine Oberwelt, die durchaus einem klassischen Rollenspiel der alten Zeit nachempfunden ist. Zwar gibt es hier nicht viel zu tun und die immer wieder auftauchenden Zufallsgegner im hohen Graß (Pokémon lässt grüßen) sind nervig, aber insgesamt ist es nicht nur optisch ein Genuss und äußerst kreativ, sondern lädt auch zum Erkunden ein. Letzteres gilt auch für die Level selbst: An jeder Ecke gibt es was zum Erkunden, optische Leckerbissen, Überraschungen oder jeder Menge Quests. An Sammelobjekten bekommen wir hierbei klassische Aufzeichnungen oder Gedichtshappen, aber unser Highlight waren ganz klar die Glückswürfel, die unser Glück aufwerten, was wir für einen besonderen Loot bekommen. Hier wird man gleich doppelt beglückt, wenn man alles zweimal auf den Kopf stellt. Doch kommen wir zum eigentlichen Highlight von Tiny Tina's Wonderlands: Den Quests.

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Nicht nur die Hauptgeschichte macht Laune (Solo oder im Koop mit Freunden oder Fremden, wobei hier der Loot Kooperativ oder für alle einzeln verteilt wird), sondern auch die Nebenquests sind mit das Beste, was bislang im Borderlands-Universum erzählt wurde. Es lohnt sich sehr jede Mission anzunehmen und sich in die diversen Abenteuer zu stürzen. Diese basieren dabei nicht nur auf bekannte und gängige Fantasy-Klischees oder bekannte Fantasy-Erzählungen – die gehörig auf den Kopf gestellt werden - sondern sind auch so absurd und überdreht erzählt, dass man mehr als einmal mitlachen kann. Egal ob die Zahnfee, Jack die Bohnenstange, Merlin oder gar die Schlümpfe. An jeder Ecke gibt es etwas zu Entdecken und zum Staunen. Und dies schafft Tiny Tina's Wonderlands auch mit Bravour: Wer einfach nur der Hauptstory folgt, wird definitiv den meisten Spaß verpassen. Und auch dies funktioniert dieses Mal wieder deutlich besser: Der Humor. Klar, nicht jeder Gag sitzt gleichermaßen, aber Setting und Geschichte sind so irrwitzig, dass hier mehr als nur einmal der richtige Ton getroffen wird. Sei es bei Tina selbst und ihrer Spielleitung, unseren beiden Begleitern, die mit ihren Dialogen sogar das Spiel beeinflussen, beim Bösewicht oder den restlichen hervorragenden Sprecher*innen. Am meisten überzeugt Tiny Tina's Wonderlands aber in seiner Bildsprache. Kleiner Tipp: Guckt lieber dreimal hin, sonst entgeht euch was.

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Fazit

Ballern, Leveln, Looten und Verkaufen: Daran ändert sich auch in Tiny Tina's Wonderlands nicht wirklich etwas und auch technisch kommt das Spiel von Gearbox recht bekannt daher. Aber erstens macht dies überhaupt nichts – weil es einfach mal verdammt viel Spaß macht – und zweitens sind Setting, Story und Humor so herrlich überdreht, aberwitzig und absurd, sodass hier ein absoluter Knaller auf die Fans und auch Neulinge wartet. Und nicht nur dies: Gerade durch seine gelungene Erzählung und die hervorragend gebauten Quests zählt der Bunkers & Badasses-Ableger mit zum Besten, was die Reihe bislang hervorgebracht hat.

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