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Videospiel "The Outer Worlds" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "The Outer Worlds" im Test

Videospiel "The Outer Worlds" im Test Bildnachweis: © Obsidian Entertainment / Private Division

Story

Du erwachst auf einem verirrten Kolonistenschiff auf dem Weg zum Rand der Galaxie und findest dich mitten in einer gigantischen Verschwörung wieder, die zur Vernichtung der Halycon-Kolonie führen könnte. Während du die äußersten Gebiete des Weltraums erkundest und auf viele nach Macht strebende Fraktionen triffst, entscheidest duüber das Schicksal aller in Halcyon. In der Gleichung des Konzerns für die Kolonie stellst du die außerplanmäßige Variable dar.

Kritik

Die Fallout-Games erfreuen sich einer großen Fangemeinde, doch der letzte Ableger von 2018, Fallout 76, sorgte mit seiner Multiplayer-Ausrichtung, zahlreichen Bugs und noch immer offenen Baustellen nicht gerade für Begeisterung. Hier springt Obsidian Entertainment nun zur rechten Zeit zur Stelle, um das Loch zu füllen: Ihr Rollenspiel The Outer Worlds erinnert optisch und spielerisch nicht zufällig an die Reihe, immerhin hat das Studio einst das allseits beliebte Fallout: New Vegas entwickelt und kennt sich somit bestens im Rollenspiel-Genre aus. In The Outer Worlds geht es nun allerdings nicht in die radioaktiv verstrahlte Endzeit, sondern hinaus ins Weltall. 

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Zu Beginn basteln wir uns unseren Helden zusammen, indem wir neben optischen Anpassungen zunächst Punkte auf klassische Attribute wie Stärke, Geschick und Intelligenz verteilen, im Anschluss dann noch aus diversen Talenten wie Hacken, Schleichen oder Schlösser Knacken wählen, um uns weiter zu spezialisieren. Im Gegensatz zu einem Fallout, das uns in eine riesige, offene Spielwelt wirft, in der man locker über 100 Stunden versinken kann (oder sich darin völlig verliert), ist The Outer Worlds etwas enger geschnürt: Wir bewegen uns in mehreren getrennten Abschnitten, die stets überschaubar bleiben. Auch hier gibt es selbstverständlich viel zu tun und zu entdecken, wenn wir die verschiedenen Planeten in beliebiger Reihenfolge besuchen, man fühlt sich im etwa 40-stündigen Abenteuer aber niemals derart erdrückt, wie es bei Mammutspielen der Marke Skyrim oder Fallout 4 der Fall ist. Wer es gern kompakter mag, ist hier an der richtigen Adresse. Durch verschiedene Enden und Abläufe ist zudem ein gewisser Wiederspielwert gegeben. 

Obsidian entwirft einen faszinierenden Sci-Fi-Schauplatz voller schräger Figuren und humorvoller Ideen, der uns atmosphärisch sofort zu fesseln weiß. Die gut geschriebenen Dialoge animieren uns stets dazu, mit den Charakteren zu interagieren und ihren Geschichten zu lauschen, was entweder zu spannenden Nebenquests führt, oder für den ein oder anderen Gag gut ist. Besonders mit unserem Bordcomputer ADA entstehen so beispielsweise immer wieder spaßige Wortgefechte. Das hat Charme! Sind wir besonders versiert im Gespräch, können wir unser Gegenüber auch einschüchtern, belügen oder geschickt manipulieren, hier eröffnen sich, abhängig von unseren Skills,  zahlreiche Möglichkeiten. Je nachdem, wie wir uns verhalten, ändert sich unser Ruf bei den einzelnen Fraktionen des Spiels, was entweder für erhöhte Aggressivität uns gegenüber sorgt, oder Vorzüge wie niedrige Preise bei Händlern und Zugang zu bewachten Gebieten mit sich bringt. Unsere Entscheidungen mögen lange nicht schwerwiegend wie in einem Detroit: Become Human ausfallen, dennoch sind die Auswirkungen stets erkennbar: Drehen wir beispielsweise einem Rebellenlager den Strom ab, zwingt sie das zur Kapitulation und der Laden ist fortan Geschichte. Wir können aber auch mit den Freiheitskämpfern sympathisieren und ziehen damit den Zorn der dubiosen Stadtverwaltung auf uns, die nun jegliche Kontrolle über die Bewohner verliert, was zu Chaos führt. Und wem beide Wege zu extrem erscheinen, der wählt einfach einen geeigneten Mittelweg, Experimentierfreudigkeit lohnt sich. 

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Wer mag, kann zwar allein reisen, unsere Crew erweitert sich auf Wunsch aber um sechs weitere Personen, von denen uns maximal zwei jederzeit im Einsatz begleiten können. Unsere Kameraden helfen uns nicht nur in Feuergefechten aus, sie plaudern auch gern und mischen sich sogar in Dialoge mit ein, was das Spiel lebendiger macht und an gute alte Bioware-Spiele erinnert. Sie alle bringen auch eigene Quests mit sich, die in der Regel besonders interessant ausfallen. Damit sie im Kampf sinnvoll agieren, können wir zudem ihr Verhalten anpassen, ihre Ausrüstung ändern und bei Levelaufstiegen auch diverse Talente wählen, die ihnen oder der Gruppe dienlich sind. Da das Spiel dadurch auf normaler Stufe gefühlt zu einfach ausfällt, ist es empfehlenswert, direkt auf höherer Stufe zu starten, um die richtige Balance zu finden. 

Zahlreiche Nah- und Fernkampfwaffen stehen uns zur Verfügung, von klassischen Schrotflinten und Maschinengewehren bis hin zu manch verrückten Gerätschaften wie der Schrumpfkanone. Wenn wir unseren Wissenschafts-Skill entsprechend aufgewertet haben, können wir an Werkbänken auch an ihnen rumschrauben. Zum einen muss unser Arsenal regelmäßig repariert werden, da es sich mit der Zeit abnutzt, zum anderen lässt sich für das passende Kleingeld die Schlagkraft erhöhen. Auch Mods können in passende Slots installiert werden, wodurch beispielsweise zusätzliche Effekte wie Strom- oder Plasmaschaden möglich sind, oder die Effizienz durch erhöhte Genauigkeit oder größeren Magazinen erhöht wird.

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Technisch mag The Outer Worlds zwar etwas altbacken wirken, was sich optisch vor allem in den etwas starren Gesichtern und den einfachen Lichteffekten zeigt, dafür kann das Spiel aber mit seinem hübschem Artwork punkten, das je nach Schauplatz angenehm abwechslungsreich und atmosphärisch ausfällt. Auch läuft das Spiel auf der getesteten PS4 Pro stets flüssig. Richtig gut fallen zudem die Sprecher aus, die zwar nur in Originalton aufgenommen wurden, die deutschen Texte sind dafür aber gut übersetzt und bringen den Humor passend rüber. 

Fazit

Lust auf "Fallout" im Weltall? "The Outer Worlds" kommt diesem Gefühl zumindest recht nah, die Wurzeln der Entwickler sind deutlich erkennbar, die hier reichlich Expertise mit einfließen lassen. Viel anders als seine Vorbilder macht das Spiel zwar nicht, dafür ist Obsidian Entertainment aber ein rundum spaßiges Sci-Fi-Rollenspiel gelungen, das mit viel Witz und Charme aufwarten kann.

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