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Videospiel "The Dark Pictures Anthology: Man of Medan" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "The Dark Pictures Anthology: Man of Medan" im Test

Videospiel "The Dark Pictures Anthology: Man of Medan" im Test Bildnachweis: © Supermassive Games / Bandai Namco Entertainment

Story

Man of Medan ist der erste Teil in der Dark Pictures Anthologie und versetzt Dich in eine übernatürliche Horrorgeschichte im Südpazifik.Fünf Freunde planen einen Bootstrip, um  zu einem Wrack aus dem Zweiten Weltkrieg zu tauchen, um das sich unheimliche Gerüchte ranken. Zunächst scheint alles nach Plan zu laufen, doch während des Tages zieht aus dem Nichts ein Sturm auf und verwandelt den anfänglich entspannten Trip in ein gefährliches und düsteres Abenteuer. Plötzlich geht es um Leben und Tod. Wer wird leben, wer wird sterben? Es liegt allein an Dir. Kannst Du sie alle retten?

Kritik

2015 gelang Supermassive Games mit ihrem PS4-exklusiven Horror-Slasher Until Dawn ein echter Überraschungshit. Nun meldet sich das Studio mit einem interessanten neuen Projekt für Konsolen und PC zurück, welches eine dreiteilige Horror-Antologie bilden soll. The Dark Pictures Anthology: Man of Medan, so der Name des Auftakts, der Ende August 2019 erscheint, verfrachtet eine Gruppe fünf junger Menschen auf ein unheimliches Geisterschiff, wo sie es mit übernatürlichen Mächten und (lebendigen) Piraten zu tun bekommen, also quasi eine Horror-Thriller-Mischung aus Captain Phillips und Ghost Ship. Wohin die Reise mit den beiden nächsten Teilen geht, wovon der zweite noch dieses Jahr erscheinen soll, ist noch unbekannt, es soll sich jedoch um eigenständige Geschichten mit stets neuen Personen und neuen Schauplätzen handeln. Man darf gespannt sein.

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Man of Medan folgt dem Prinzip von Spielen wie Until Dawn, Detroit: Become Human oder Heavy Rain, ist insgesamt also sehr cineastisch inszeniert und stellt uns immer wieder vor schwierige Entscheidungen, die weitreichende Konsequenzen mit sich ziehen. Abwechselnd schlüpfen wir in die Rolle eines unserer fünf agierenden Charaktere, je nachdem wie sich die Geschichte durch unsere vorigen Handlungen entwickelt hat. Denn auch hier gilt: Jeder aus der Gruppe kann sterben oder überleben. Haben wir beim Durchstreifen des Gruselschiffs beispielsweise ein Messer gefunden und uns entschieden dieses mitzunehmen, kann es uns in einem späteren Moment das Leben retten. Es kann in einem anderen Moment aber auch einen unserer Gegner in die Hände fallen, woraus sich wiederum eine noch gefährlichere Situation ergibt.

In brenzligen Situationen ist immer wieder auch Schnelligkeit gefragt, entweder werden wir unter Adrenalinschub zu einer überhasteten Entscheidung getrieben, die uns im nächsten Moment schon wieder Leid tun kann, oder aber wir müssen in Quicktime-Events auf das jeweilige Geschehen reagieren. Das mag aus rein spielerischer Sicht alles nicht besonders anspruchsvoll sein, ist aber für all jene, die an einem packend inszenierten interaktiven Horror-Thriller teilnehmen wollen, überaus reizvoll. Hier gilt: Wer mit den oben genannten Titeln schon nicht viel anfangen konnte, wird vermutlich auch mit Man of Medan nicht warm, umgekehrt aber wird man mit dem Spiel seine Freude haben, wenn man das Genre mag.

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Supermassive Games hat sich wieder sichtlich Mühe gegeben, ihren Horrortrip atmosphärisch zu gestalten, vor allem der bedrohliche Schauplatz ist ihnen großartig gelungen. Auch die erstklassige Soundkulisse leistet hier ihren Beitrag, das Ganze möglichst schaurig wirken zu lassen, jedes Klopfen oder Kratzen sorgt für ein ungutes Gefühl. Lediglich in Sachen Jump Scares hätte man aber ruhig ein wenig auf die Bremse treten können, hier übertreibt es das Spiel mitunter und sorgt mit der auftretenden Häufigkeit an Schockern eher für einen gegenteiligen Effekt. Unseren fünf Protagonisten (unter anderem prominent besetzt durch Shawn Ashmore, bekannt aus X-Men), welche wieder aufwendig per Motion Capturing ins Spiel integriert wurden, fehlt es teils an erzählerischer Tiefe, sie erfüllen aber durchaus ihren Zweck wenn es darum geht durch die ordentliche, wenn auch nicht herausragende, Handlung zu führen. Um reine Sympathen handelt es sich zwar nicht, dennoch dürfte einem ihr Schicksal nicht gänzlich egal sein, sodass man sie von einem der möglichen 69 grausamen Tode fernhalten möchte.

The Dark Pictures Anthology: Man of Medan lässt sich entweder ganz klassisch allein spielen oder zusammen mit Freunden. In dem Fall stehen zwei Modi zur Verfügung: Im Movie Night Mode können bis zu 5 Spieler vereint auf der Couch je die Kontrolle eines der fünf Charaktere übernehmen. Wer stirbt, ist in dem Fall komplett raus. Im Shared Story Mode bestreitet man online gemeinsam mit einer weiteren Person das Abenteuer und beeinflusst mit seinen Handlungen stets das Schicksal des anderen. Kommt es hier zum Tod, wechselt man zu einer anderen Person über, sofern noch welche am Leben sind.

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Rund fünf Stunden dauert in etwa ein erster Spiellauf, was so zunächst nicht nach sehr viel klingt, jedoch völlig zufriedenstellend ausfällt. Hier sollte man hier einige Dinge im Hinterkopf behalten: Das Abenteuer ist insgesamt gut gepaced und weiß die komplette Spieldauer gut zu unterhalten. Zudem ist ein gewisser Wiederspielwert gegeben, da man schon im nächsten Anlauf andere Entscheidungen trifft und dadurch ganz andere Dinge erleben kann. Auch wird fairerweise kein Vollpreis für Man of Medan verlangt, rund 30€ kostet das Spiel zum Release, was in jedem Fall in Ordnung geht.

Etwas wichtiges zu beanstanden gibt es an dieser Stelle aber noch: Auf der getesteten PS4 Pro kam es zwischendurch immer wieder zu deutlichen Frame-Einbrüchen, was vor allem dann problematisch werden kann, wenn sich zum selben Zeitpunkt gerade ein Quicktime-Event abspielt oder eine Entscheidung getroffen werden will. Das Spiel sieht optisch grundsätzlich klasse aus, solch Fehler schmälern aber den Gesamteindruck und können auch spielerisch zu Ärgernissen führen, wenn sie im falschen Moment auftreten. Ob das Spiel auf dem PC oder der Xbox sauberer läuft können wir an dieser Stelle nicht sagen, mindestens für PS4-Spieler wäre aber möglichst bald ein Update nötig.

Fazit

Mit "The Dark Pictures Anthology: Man of Medan" gelingt Supermassive Games nach "Until Dawn" ein packender kleiner Horror-Snack, der vor allem mit seinem atmosphärischen Schauplatz und der guten Inszenierung zu punkten weiß. Allerdings wird das Spiel aktuell noch von technischen Problemen geplagt, die hoffentlich bald behoben werden.

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