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Videospiel "Paper Mario: The Origami King" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Paper Mario: The Origami King" im Test

Videospiel "Paper Mario: The Origami King" im Test Bildnachweis: © Nintendo

Story

Der Origami-König hat die Macht an sich gerissen: Seine Faltschergen haben Toad Town auf den Kopf gestellt, während er Prinzessin Peach und viele weitere in Origami verwandelt hat. Und als wäre das noch nicht genug, hat er Prinzessin Peachs Schloss ausgerissen und mit magischen Luftschlangen versiegelt!

Kritik

Gerade erst im Mai 2020 vorgestellt, schon zwei Monate später im Laden: In Paper Mario: The Origami King verschlägt es den beliebten Klempner in ein neues abgedrehtes Abenteuer inmitten einer Welt ganz aus Papier. Nintendo zeigt sich im Umgang mit seinen Serienstars immer wieder experimentierfreudig, von den Bastelwelten eines Yoshi's Crafted World bis hin zur durchgeknallten Geisterjagt in Luigi's Mansion 3, Fans dürfen sich immer wieder auf Überraschungen um die Heldentruppe freuen. Die Paper Mario-Serie, die 2000 auf dem Nintendo 64 ihren Anfang nahm, bekommt nun mit The Origami King ihren sechsten Eintrag auf der Switch.

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Und auch The Origami King ist wieder äußerst charmant und steckt voller witziger, liebevoller Ideen. Alle Objekte und Kreaturen sind aus flachem Papier inmitten einer 3D-Welt, was nicht nur herrlich anzusehen ist, sondern auch stets mit reichlich Selbstironie versehen wird. Gerade in den vielen Dialogen wird mit jeder Menge Wortwitz jongliert, was einen ziemlich bekloppten Charakter annimmt, gerade aber dadurch so viel Spaß macht. Auch die Story ist herrlich absurd: Die gesamte Welt aus Papier ist in Gefahr, da der Origami-König Olly alle Lebewesen zu bösem Origami falten lässt, um so die Kontrolle über alles und jeden zu gewinnen. Mario muss mit einer groß angelegten Entfaltung alles wieder zur Normalität bringen, an deren Ende, wie sollte es anders sein, die Rettung von Prinzessin Peach steht. 

Anders als in herkömmlichen Jump ’n’ Run-Spielen Marios kommt es hier weniger auf Geschick an, viel mehr lässt sich in aller Ruhe die bezaubernde Welt erkunden, in der wir diverse Puzzles lösen, Münzen und Items suchen und mit den vielen NPCs sprechen. Ein echtes RPG ist Paper Mario: The Origami King zwar nicht, es hat aber zumindest dahingehend Anleihen. Auf unserem Weg durch Wälder, Wüsten, Burgen oder Städte kommt es während des rund 30-stündigen Abenteuers an nahezu jeder Ecke zu neuen witzigen Situationen, die uns spielerisch zwar nicht sonderlich fordern, aber immer wieder nett zu verfolgen sind, da die Entwickler mit ihrer Detailverliebtheit enorm viel Spaß vermitteln. Auf diese Weise lernt man die Welt von Mario auch mal so richtig kennen.

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Auch gekämpft wird in Paper Mario: The Origami King, jedoch auf eher unkonventionelle Weise. Wenn wir bei der Erkundung der Welt auf einen Gegner treffen, gelangen wir, ähnlich wie es beispielsweise die Final Fantasy-Spiele früher getan haben, in einem Battle-Modus. Dieser ist in einer kreisförmigen Arena angelegt, in der sich Mario in der Mitte befindet und von Gegnern aus allen Richtungen in unterschiedlichen Formationen angegriffen wird. Sind wir im rundenbasierten Fight am Zug, müssen wir in vorgegebener Zeit diese Formation auf mehreren Kreisbahnen zu unseren Gunsten drehen, um Angriffsboni zu erhalten und möglichst viele Gegner mit einem Move zu erwischen. Dabei haben wir auch die Möglichkeit, unterschiedliche Waffen wie Hammer und Spezialschuhe oder Items wie die Feuerblume einzusetzen oder können zuvor gerettete Toads gegen Bezahlung als Unterstützer zu Hilfe holen. Auf eine Art mag das Kampfsystem originell sein, es nutzt sich allerdings schnell ab. Nach ein paar Zusammentreffen mit Gegnern wiederholt sich der Ablauf nämlich immer wieder, sodass das Ganze eher ermüdend, als wirklich spaßig ist. Problematisch dabei ist vor allem, dass es keine echten Belohnungen wie beispielsweise Erfahrungspunkte gibt. Zwar erhalten wir stets Münzen, doch davon gibt es im Spiel ohnehin mehr als genug. Wozu sich also die Mühe machen? Irgendwann ertappt man sich schließlich dabei, wie man Kämpfen nach Möglichkeit aus dem Weg geht.

Besser schaut es in Boss-Battles aus, die ein wenig anders ablaufen. Hier befindet sich der Gegner in der Mitte der Arena, während Mario sich, wie auf einem Spielbrett, von außen nach innen einen effektiven Weg zurechtlegen muss, auf welchem er auf seiner Route möglichst viele Boni abgreift und Hindernissen aus dem Weg geht, um am Ziel den bestmöglichen Angriff ausführen zu können. Zwar mögen auch solche Aufeinandertreffen nicht sonderlich komplex ausfallen, ein wenig kniffliger sind sie aber schon, erfordern einen Hauch von Taktik und sind überdies ziemlich witzig und einfallsreich inszeniert. Wenn uns dabei beispielsweise eine Schachtel Buntstifte gegenübersteht und wutentbrannt torpediert, kommt auf jeden Fall Stimmung auf. Neben alledem kommt es gelegentlich aber doch noch zu Echtzeitkämpfen, in welchen wir nicht nur zuschlagen, sondern auch kleine Minispiele bewältigen. Auch sie wissen mehr zu gefallen, als die rundenbasierten Standard-Kämpfe.  

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Wer Paper Mario: The Origami King spielt, sollte demnach kein klassisches Mario-Abenteuer erwarten. Die Bereitschaft, die bunte Welt weitestgehend ohne Geschicklichkeitseinlagen zu erkunden, dabei viele witzig geschriebene Gespräche zu führen und nette kleine Puzzles und Mini-Spiele zu absolvieren, sollte natürlich gegeben sein. Und auch der Wille, sich auf ein sehr eigenwilliges Kampfsystem einzulassen, das für sich zwar gut durchdacht ist, mit seinen repetitiven Standard-Fights auf Dauer aber an Reiz verliert. Eine gewisse RPG-Komponente ist zwar vorhanden, man hätte sie aber gern noch weiter ausbauen können, um dem Spiel damit noch spielerische Tiefe zu verleihen. Paper Mario: The Origami King hat gewiss einige Baustellen, ist aber dennoch ein durch und durch sympathisches Spiel mit einigen richtig tollen Ideen. 

Fazit

Witziges Mario-Abenteuer mit unglaublich viel Charme in einer liebevoll gestalteten Welt. Schade nur, dass das speziell gehaltene Kampfsystem etwas schnell an Reiz verliert. Ansonsten hält die bunte Wundertüte für alle Fans viel Spaß bereit.

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