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Videospiel "Need for Speed Heat" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Need for Speed Heat" im Test

Videospiel "Need for Speed Heat" im Test Bildnachweis: © Electronic Arts

Überblick

In Need for Speed Heat verblassen die Grenzen des Gesetzes, sobald die Sonne untergeht. Tritt tagsüber beim Speedhunters Showdown in offiziellen Racing-Events an, um mit den gewonnenen Preisgeldern deinen persönlichen Fuhrpark zu tunen. Sobald dein Wagen dann perfekt gestylt ist, kannst du nachts einen Gang höher schalten und dich mit deiner verschworenen Crew in illegale Straßenrennen stürzen. Sieh dich aber vor – eine skrupellose Polizeieinheit wartet schon auf dich. Geh Risiken ein, besiege deine Gegner, um dein REP zu erhöhen, und geh aufs Ganze, um dir in der Underground-Szene einen Namen zu machen.


Kritik

Mit der Need for Speed-Reihe war es innerhalb der letzten 25 Jahren schon immer ein Auf und Ab, zuletzt erhitzte Publisher Electronic Arts mit dem Einbau von Mikrotransaktionen aber zusätzlich die Gemüter der Spieler, die den letzten Serientitel, Payback, mit einem gewaltigen Shitstorm abstraften. Need for Speed Heat soll nun, genau zwei Jahre später, wieder die Herzen der Fans zurückgewinnen. Entwickler Ghost Games hat sich der Kritik zumindest teilweise angenommen, ihr neuer Racer macht qualitativ glücklicherweise wieder einen spürbaren Sprung nach vorn. 

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In Need for Speed Heat ändert sich Gameplay auf interessante Weise, je nachdem, zu welcher Tageszeit wir Aktivitäten verfolgen: Tagsüber behaupten wir uns in legalen Rennen und verdienen dabei fortlaufend Geld, welches wir in neue Autos und ins Tuning dieser investieren. Nachts dagegen gibt es keine Regeln mehr, hier geht es nicht ums Geld, sondern darum, Reputation in der urbanen Szene zu erlangen, die uns ebenfalls Zugang zu immer heißeren Schlitten und neuen Anpassungen gibt.  Dabei unterscheidet sich das Verhalten der Polizei grundlegend: Am Tage wird gern ein Auge zugedrückt, wenn wir mal zu schnell flitzen, Nachts jedoch reicht schon bloßer Blickkontakt mit den Gesetzeshütern, um auf der Fahndungsliste zu landen. Der Spieler hat dabei die Wahl, je nachdem, welche Spielweise ihm lieber ist und was genau er hinzuverdienen will, beide Varianten haben ihren ganz eigenen Reiz. 

Nach wie vor handelt es sich bei Heat um einen Arcade-Racer, der es mit realistischer Fahrphysik weniger genau nimmt, stattdessen sollen Geschwindigkeit und Spaß im Vordergrund stehen. Zwar kann unser Wagen diesmal einen Totalschaden erleiden, dazu sollte es aber in den allerwenigsten Fällen kommen. Heat verzeiht Fahrfehler weiterhin großzügig, optisch ist bis auf ein paar Kratzer am Wagen von einem Crash nichts zu sehen. Wer Wert auf Realismus setzt, war und ist bei Need for Speed eben an der falschen Adresse. Wer sich beim Fahren keinen Kopf machen will, einfach über die Piste brettern möchte und dabei mit gelegentlichen Drifts und geschickten Bremsvorgängen einen zusätzlichen Vorteil verschaffen möchte, wird hier viel eher seinen Spaß haben. 

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Ein Problem voriger Serienteile war stets die KI, die sich nicht glaubhaft verhielt, um künstlich Spannung aufzubauen. Wer besonders gut fuhr, hatte seine Gegner dennoch stets am Heck, wer schlecht fuhr, auf den warteten die Kontrahenten bereits weniger Meter weiter vorn. Klar, das hat den Vorteil, nie allein zu sein, ist aber auch ziemlicher Blödsinn. Die eigenen Fahrkünste spielten dabei über weite Strecken keine große Rolle, erst am Ende eines Rennens wurde sie entscheidend. In Heat ist das Verhalten der Kontrahenten glücklicherweise besser gelöst , die anderen Wagen fahren die Strecke nun unabhängig von uns bis ins Ziel. Zwar kann die KI auch weiterhin einen Feinschliff gebrauchen, gerade wenn es ums Verhalten in Kollisionen geht, immerhin aber macht sie einen Schritt in die richtige Richtung. 

Heat setzt einmal mehr auf eine Open World, in der wir uns frei bewegen können, diverse Herausforderungen absolvieren und Sammelobjekte aufspüren können. Ansonsten steuern wir im fiktiven Schauplatz Palm City vor allem sämtliche Aktivitäten an, die sich weitläufig verteilen. Doch mal ehrlich, wirklich nötig wäre dieser Ansatz nicht, eine direkte Missionsauswahl über das Menü hätte auch vollkommen gereicht, denn anders als in einem Spiel wie GTA ist die Stadt eben nicht mehr als eine Kulisse, das Navigieren zur nächsten Mission ist im Grunde unnötiger Leerlauf.  

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Womit Heat hingegen auftrumpfen kann, ist das umfangreiche Tuning der Karossen. Die Möglichkeiten an optischen Verbesserungen sind riesig, auch technisch lässt sich vieles freischalten und anbringen, was das Handling beeinflusst. Neu ist hierbei auch die Möglichkeit, die eigene Spielfigur visuell zu verändern, was aber unter optionalen Schnickschnack für Interessierte fällt. Positiv an dem Ganzen ist, dass EA auf diesmal auf Mikrotransaktionen, Lootboxen und dergleichen verzichtet, alle Wagen, Bauteile und kosmetische Dinge müssen fair erspielt werden. Schön, dass hier auf ehemalige Kritik gehört wurde. 

Wie auch schon die Vorgänger kommt Heat mit einem Story-Modus daher, ein gutes Drehbuch lag aber auch diesmal leider nicht vor. Erzählt wird die Story eines Neulings, der sich in der Rennszene einen Namen machen möchte und dabei mit Gesetz und Rivalen in Konflikt kommt. Kennt man alles schon. Die Inszenierung der Cutscenes fällt handwerklich sogesehen ordentlich aus, mitreißend ist das Ganze dadurch aber trotzdem nicht. Da man ein Rennspiel aber ohnehin nicht wegen seiner Geschichte kauft und spielt, sollte man all das einfach als nette Dreingabe sehen, die vielleicht keinen großen Mehrwert bietet, aber auch niemandem wehtut. 

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Technisch schaut Heat insgesamt sehr schick aus, vor allem nachts, wenn sich das bunte Neon-Licht sich in den nassen Straßen spiegelt und im Geschwindigkeitsrausch an uns vorbei rast, wirkt die Szenerie äußerst stimmungsvoll. Das läuft auch auf der getesteten PS4 angenehm flüssig. Das gelungene Sounddesign sorgt dafür, dass es auch auf akustischer Ebene nichts zu meckern gibt. 

Fazit

Ob "Need for Speed Heat" wirklich eine Open Word benötigt, sei einmal dahingestellt, auch eine besser geschriebene Story hätte nicht geschadet, wenn man sie schon anbietet. Ansonsten macht die Reihe wieder einen Schritt in die richtige Richtung, das Spiel schaut gut aus, Rennen spielen sich flott und spaßig und das Tuning fällt sehr umfangreich aus. Wer mal wieder Lust auf Arcade-Racing hat, darf ruhig den Motor anwerfen. 

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