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Videospiel "Marvel’s Guardians of the Galaxy" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Marvel’s Guardians of the Galaxy" im Test

Videospiel "Marvel’s Guardians of the Galaxy" im Test Bildnachweis: © Eidos Montréal / Square Enix

Story

Deine neu gegründete Gruppe legendärer Außenseiter muss in dieser neuen und authentischen Geschichte der Guardians of the Galaxy das Universum retten. Irgendwie löst du eine Kettenreaktion katastrophaler Ereignisse aus, die zu einem wilden Ritt durch fantastische Welten führt, die von bekannten und neuen Marvel-Charakteren bevölkert werden. Schalte das 80er-Mixtape voller Stars ein und mach dich bereit für jede Menge Action.

Kritik

So verlockend Lizenztitel auch immer sein mögen, Enttäuschung über das Ergebnis macht sich am Ende doch schnell breit, da die Erwartungshaltung eingefleischter Fans entweder viel zu hoch gesetzt ist oder die Titel ganz einfach nicht die Umsetzung erhalten, die sie verdienen. Positive Beispiele wie die Batman: Arkham-Reihe oder Spider-Man gibt es natürlich aber auch, die zeigen, wie es richtig gemacht wird. Nachdem sich Square Enix zuletzt an Marvel’s Avengers versucht hat, folgt vom Publisher nun mit Marvel's Guardians of the Galaxy gleich das nächste Superhelden-Game, das sich ins Marvel-Universum begibt. War bei erstgenanntem Titel noch Crystal Dynamics (Tomb Raider) für die Entwicklung zuständig, ist es diesmal jedoch Eidos-Montréal (Deus Ex: Human Revolution).

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Marvel’s Guardians of the Galaxy ist ein story-getriebenes Action-Adventure im Stile eines Uncharted oder Star Wars Jedi: Fallen Order, in welchem wir in Third-Person-Perspektive in die Rolle von Peter Quill aka Starlord schlüpfen, der mit seiner Chaostruppe in ein unvorhergesehenes Abenteuer schlittert. Alles beginnt damit, dass das Team pleite ist und Geld beschaffen will bzw. muss, doch damit nehmen die eigentlichen Probleme erst ihren Lauf, was ein immer größeres Ausmaß annimmt. Als Anführer gilt es nicht nur die Richtung vorzugeben, sondern auch die Stimmung unter den komplizierten Kameraden aufrechtzuerhalten. 

Zwischen einzelnen Missionen befinden wir uns stets an Bord unseres Schiffs, der Milano. Diese Abschnitte dienen in erster Linie als kleine Verschnaufpause, um einfach mit den anderen Guardians ein wenig zu plaudern. Und hier zeichnet sich auch gleich eine der größten Starken des Spiels ab: die schrägen Charaktere. Diese sind liebevoll geschrieben und begeistern mit herrlich skurrilem Humor, der sich nahtlos dem der Filme von James Gunn anschließt. Es wird munter geplappert und gestritten, nicht nur mit uns, sondern auch untereinander. Das sorgt für das passende Feeling und macht das galaktische Abenteuer auch so lebendig. Schön, dass sich die Entwickler um die Nähe zu den Comics und Filmen so bemüht haben.

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Doch die Interaktionen werden auch unentwegt auf den Missionen selbst fortgeführt, die wir zusammen mit den anderen bestreiten. Unsere Mitstreiter kommentieren immerzu das Geschehen und haben sich und uns eine Menge zu erzählen. Zwischen all den Albernheiten gewähren sie uns auch Einblicke in ihr tiefes Seelenleben, sodass das Abenteuer auch auf emotionaler Ebene gut funktioniert. Regelmäßig können wir uns auch zwischen diversen Antwortmöglichkeiten entscheiden, die auch schon mal Einfluss auf das Geschehen nehmen und sogar die Gruppendynamik ändern können, wenn einer unserer Kameraden z. B.  plötzlich eingeschnappt ist. 

Doch nicht nur die Charaktere kommen in Marvel’s Guardians of the Galaxy gut zur Geltung, auch die Story der fast 20-stündigen Kampagne zeigt sich sehr gelungen und steckt voller spaßiger Einfälle und Absurditäten, ganz wie man es hier erwartet und sich wünscht. Erzählt wird eine gänzlich neue Geschichte, die nichts mit den Filmen zu tun hat. Die läuft zwar linear auf ein festes Ziel zu, kann durch getroffene Entscheidungen aber leicht im Verlauf variieren. Wenn beispielsweise die Nova Corps-Weltraumpolizei unser Schiff durchsucht, müssen wir uns entscheiden, ob wir lieber ein gerade gefundenes Alien an Bord verstecken oder doch lieber die Kiste voller illegaler Waffen, mit der Rocket im letzten Moment um die Ecke gelaufen kommt. Die Auswirkungen sind nicht gravierend, haben aber unterschiedliche Konsequenzen und ändern zwischenzeitlich auch schon mal den spielerischen Ablauf mancher Missionen.

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Während der Missionen erkunden wir die Gegend, lösen kleinere Rätsel und geraten auch immer wieder in Kämpfe. Unsere Begleiter sind dabei allesamt KI-gesteuert, können aber Befehle für mächtige Spezialattacken entgegen nehmen. So führt Gamora beispielsweise einen tödlichen Schwerthieb gegen einen einzelnen Gegner aus, während Groot größere Gegneraufkommen mit seinen Wurzeln fesseln kann. Im Laufe der Zeit schalten wir für erhaltene Erfahrungspunkte auch immer weitere Skills frei, entweder bei uns selbst oder bei den anderen Guardians. Wir als Starlord setzen in erster Linie auf schwebende Stiefel und nehmen Feinde mit zwei Handfeuerwaffen unter Beschuss, die nach und nach noch mächtige Elementarangriffe erhalten, um Widersacher unter anderem einzufrieren oder unter Strom zu setzen. Hier gilt es gezielt Schwächen auszunutzen, um das Schlachtfeld zu dominieren.

Wird es doch mal etwas härter, lässt sich bei aufgeladener Anzeige im sogenannten Huddle eine Motivationsrede für die Begleiter schwingen, die bei Erfolg für einen kräftigen Boost sorgt. Die reißt zwar ein wenig aus dem Kampffluss heraus, ist für sich genommen aber ebenfalls witzig ausgefallen. Gerade in Bossfights, die schon mal etwas länger ausfallen, kann das als letztes Ass im Ärmel genutzt werden, um einen schwächelnden Trupp wieder aufzubauen. Gefechte sind insgesamt durchaus spaßig, manchmal aber ein wenig chaotisch, wenn gerade besonders viel auf dem Bildschirm los ist. Und das System ein wenig überfrachtet, wenn man zwischen all den Kommandos auswählen muss. Mit der Zeit bekommt man aber ein gutes Gefühl dafür, wirklich knackeschwer wird es dabei eigentlich nie.

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Marvel’s Guardians of the Galaxy erscheint neben dem PC als Cross-Gen-Titel für die letzte und die neue Konsolengeneration und schaut auf der getesteten PS5 insgesamt ziemlich gut aus. Auch lief das Spiel jederzeit flüssig. Kleinere Bugs traten zwar gelegentlich auf und zwangen auch ganz selten zum Neuladen des Spielstands, trübten aber glücklicherweise nicht den Spaß, da das Autosave unseren Fortschritt regelmäßig sicherte und man im schlimmsten Fall nur wenige Sekunden verloren hat. Richtig gut gelungen ist die Synchro, sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch. Schade hierbei nur, dass Lippensynchronität nicht immer gegeben ist, aber damit lässt sich leben.

Zu guter Letzt sei noch ein großes Highlight erwähnt: der Soundtrack. Neben einem ohnehin schon gelungenen Score hat man die Lizenzen für eine ganze Reihe an Klassikern erworben, die die Stimmung nochmal ordentlich anheben. Von Rick Astley ("Never Gonna Give You Up"), Bonnie Tyler ("Holding Out for a Hero"), Wham! ("Wake Me Up Before You Go-Go"), Billy Idol ("White Wedding") bis hin zu Soft Cell ("Tainted Love") und noch vielen mehr, es ist einfach wahnsinnig cool, wenn die Oldies in unserem Raumschiff im Hintergrund laufen oder uns sogar in den Kampf begleiten. Sich beispielsweise zu einem "The Final Countdown" von Europe in einen finalen Bossfight zu stürzen ist einfach unschlagbar!


Fazit

Dieses Superheldenspiel ist ein echter Überraschungshit. Vor allem in Sachen Story, Witz und Charaktere weiß "Marvel’s Guardians of the Galaxy" zu punkten und durchgehend zu unterhalten. Die Entwickler zeigen sich bei der Umsetzung des Abenteuers äußerst detailverliebt und fangen die Stimmung der Filme bestens ein. Ein großer Spaß, nicht nur für Marvel-Fans!

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