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Videospiel "Home Sweet Home" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Home Sweet Home" im Test

Videospiel "Home Sweet Home" im Test Bildnachweis: © Yggdrazil Group / Koch Media GmbH

Story

Nach einer langen, von Sorge erfüllten Nacht über das unerklärliche Verschwinden seiner Frau, erwacht der Spieler in einem seltsamen, verfallenen Gebäude. Orientierungslos und verloren muss er tödlichen Geistern aus dem Weg gehen, wundersame Rätsel lösen und finstere Geheimnisse enthüllen, während er verzweifelt nach einem Lebenszeichen seiner Frau und dem Ausweg aus diesem Albtraum sucht. Ein unheimlicher Schatten liegt über dem dunkles Geheimnis, dass ein einst glückliches Zuhause in einen markerschütternden Albtraum verwandelt hat.

Kritik

Eigentlich erschien Home Sweet Home schon 2017, damals jedoch nur für den PC. Als kleiner Indie-Titel eines thailändischen Entwicklerstudios war dem Horror-Game zwar nie die große Bühne vergönnt, unter Genrefans sprach sich das Spiel aber schnell rum. Zwei Jahre später schafft man nun auch den Sprung auf die PS4 mitsamt VR-Support und einiger Verbesserungen. Für den Spieler geht es an diverse alptraumhafte Orte, an denen man sich auf die Suche nach der verschwundenen Partnerin macht und von finsteren Gestalten verfolgt wird. Inspiriert von thailändischen Überlieferungen und Mythen bleibt der asiatische Horrorspaß aber auch dem heimischen Publikum zugängig und erweist sich in dieser Hinsicht gar ein Stück weit frisch. Lohnt sich also ein Spieldurchgang?

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Ähnlich wie in Outlast bewegen wir uns in First-Person-Perspektive durch die finstere Umgebung, welche nach questrelevanten Objekten abgesucht werden will, um uns so den Weg freizumachen. Verbunden ist das auch schon mal mit kleineren Rätselaufgaben, worin wir beispielsweise einen rostigen Schlüssel mit den passenden chemischen Substanzen erst einmal  reinigen müssen, bevor wir ihn in der passenden Tür verwenden können. Schwer zu lösen sind die Aufgaben nicht, sie sind in der Regel sehr offensichtlich und schlicht gehalten. Damit das Ganze spannend ausfällt, sorgt die schaurige Umgebung stets für ein unwohles Gefühl. Das geschieht zum einen durch die passende Geräuschkulisse, indem stets irgendwo ein Knarren oder Kratzen zu hören ist, das Unheil ankündigt, oder eben durch das Auftreten tatsächlicher Gegner, die uns bei Sichtkontakt sofort töten. Wehren können wir uns nämlich nicht, unsere einzigen Optionen sind es zu schleichen oder uns zu verstecken. 

Dabei treffen wir vor allem immer wieder auf eine blutüberströmte junge Frau, die uns stets auf den Fersen ist. Bewaffnet mit einem Teppichmesser, dessen knatterndes Geräusch durch die Gänge schallt und für Gänsehaut sorgt, wartet sie nur auf die nächste Gelegenheit, uns abzustechen. Wirklich clever ist die KI des Spiels aber nicht, sie folgt festen Mustern, die man schnell durchschauen kann. Dennoch fallen einige Passagen im späteren Verlauf fast schon frustig aus, da der kleinste Fehler mit dem Neuladen des Spielstands bestraft wird, der uns ein ordentliches Stück zum letzten Checkpoint zurücksetzen kann. Neben der mordlustigen Dame hat Home Sweet Home auch noch weitere Gegner in petto, darunter beispielsweise den haushohen Petra, der schon Mal ganze Wände einreißen kann. 

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Die große Stärke des Spiels liegt in der aufgebauten Atmosphäre, die zu packen weiß und uns stets ein unsicheres Gefühl verleiht. Sie sorgt mit einigen gut platzierten Jump Scares dafür, dass stets ein gewisses Interesse am Vorankommen vorhanden bleibt. Ganz zeitgemäß mag die Grafik zwar nicht mehr sein, sie erfüllt aber ihren Zweck und ist vor allem dank des Detailreichtums in Innenräumen ordentlich ausgefallen. Dass das Spiel darüber hinaus recht einfach gestrickt ist, vom Rätseldesign bis hin zu eingeschränkten Stealth-Mechaniken, muss man dabei in Kauf nehmen. Auch die Story erfüllt nicht ganz das, was in ihrem Rahmen möglich wäre. Zunächst weckt die Suche nach der vermissten Frau unsere Neugier, liefert danach aber wenig Substanz, um bis zum Ende zu fesseln. Das ginge sowohl inszenatorisch als auch narrativ besser. 

Wie schon eingangs erwähnt kommt Home Sweet Home mitsamt VR-Support daher. Dafür ist das Game natürlich wie geschaffen, wer das nötige Equipment besitzt, kommt damit voll auf seine Kosten. Dass Horror in dieser Variante noch intensiver wirkt, hat schließlich auch Resident Evil 7 schon eindrucksvoll bewiesen. Dennoch ist das Tragen der VR-Brille kein Muss, das Spiel lässt sich selbstverständlich auch ganz klassisch bestreiten. Übrigens handelt es sich bei Home Sweet Home um ein Episoden-Game, zu dem weitere Teile noch folgen sollen. Daher sollte es nicht verwundern, dass ein Durchgang des ersten Aktes in der Regel nicht länger als 5 Stunden dauern dürfte. Fairerweise wird dafür aber auch kein Vollpreis verlangt. 


Fazit

Nicht alles an "Home Sweet Home" läuft rund, sowohl KI, Technik, Story als auch die allgemeine Spielmechanik sind irgendwo ausbaufähig. Dennoch kann ein Blick für Horrorfans lohnenswert ausfallen, da sich die atmosphärische Gestaltung durchaus gelungen zeigt. Wer darüber hinaus auch noch eine VR-Brille besitzt, bekommt einen weiteren schlagfertigen Grund zum Spielen geliefert. Ein Horror-Häppchen mit einigen Makel, der bei Genrefans aber sicherlich eine Chance verdient hat.

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